NOZ: Schauspieler Ludwig Trepte sieht auch Schattenseiten seines Berufs
(ots) - Ludwig Trepte: Sehe meine Tochter übers iPhone
groß werden
Schauspieler sieht auch Schattenseiten seines Berufs - 27-Jähriger
hat "mit Facebook nichts am Hut" - Dreharbeiten als Kind waren für
ihn "wie ein Geschenk"
Osnabrück. Schauspieler Ludwig Trepte ("Unsere Mütter, unsere
Väter", "Deutschland 83") ist sich als Vater einer vierjährigen
Tochter der Schattenseiten seines Berufs bewusst: "Mein Leben spielt
sich in Phasen ab. Mal bin ich mehrere Monate zu Hause, aber dann bin
ich auch mal wieder für Wochen und Monate weg. Teilweise sehe ich
meine Tochter tatsächlich übers iPhone groß werden. Das tut weh, denn
sie ist eigentlich der Mittelpunkt in meinem Leben", sagte der
27-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
"Mit ihren vier Jahren versteht sie es noch nicht wirklich, wenn
ihr Papa für mehrere Wochen oder Monate in eine andere Stadt oder ins
Ausland fahren muss, um zu arbeiten", sagte Trepte weiter. "Vor
allem, wenn ich dann zwischendurch mal für zwei Tage nach Hause
komme, das Vertrauen und die Harmonie wiederhergestellt sind und ich
dann wieder wegmuss. Das hat für sie immer etwas von Verlassenwerden,
und für mich ist das richtig schwer."
Dennoch hatte es für Trepte früh festgestanden, dass er
Schauspieler werden will: "Wir hatten eine Nachbarin, die Filme
drehte. Das hat meine Mutter so begeistert, dass sie meinte, es
könnte auch was für mich sein. Sie hat mich gefragt, ob mich so etwas
interessieren würde, und natürlich war das für mich als zwölfjährigen
Jungen eine große Baustelle", berichtete er.
Nachdem er das Gedicht "Der Handschuh" vorgetragen hatte, habe ihn
damals der Regisseur Arend Agthe gefragt, ob er nicht in einem
Bienzle-"Tatort" mitspielen wolle: "Das hat mir sehr viel Spaß
gemacht. Ich war raus aus der Schule, und ich wurde beim Dreh
behandelt wie ein Erwachsener. Ich wurde ernst genommen für das, was
ich tat - diese Aufmerksamkeit war wie ein Geschenk für mich."
Auch wenn er die Aufmerksamkeit anderer Menschen heute noch
genießt, sucht er sie nicht um jeden Preis. Deshalb, so Trepte, habe
er auch mit Facebook nichts am Hut: "Nach meiner Wahrnehmung
interessiert sich niemand dafür, wo ich gerade bin und was ich gerade
mache. Zweitens muss ich das auch nicht immer rausposaunen." Auf der
anderen Seite sehe er natürlich, dass Facebook für die Vermarktung
wichtig sei: "Da stecke ich in einem Zwiespalt: Bis heute bin ich
drum herumgekommen, aber irgendwann werden wir vielleicht nicht mehr
danach besetzt, wie gut wir sind, sondern wie viele Facebook-Follower
man hat."
Trepte ist ab 26. November in der RTL-Serie "Deutschland 83" zu
sehen.
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Datum: 14.11.2015 - 07:00 Uhr
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