DWV fordert integriertes Energiekonzept für erfolgreiche Umsetzung der Energiewende
(ots) - Das Resümé des gestrigen Parlamentarischen Abends
des DWV in der britischen Botschaft in Berlin ist eindeutig: Ohne
Wasserstoff wird die Energiewende nicht gelingen.
Mehr als 150 Experten aus Politik und Wirtschaft diskutierten in
der britischen Botschaft über die Rolle von Wasserstoff in der
Energiewende. Es wurde unter anderem deutlich, dass Grüner
Wasserstoff schon in den Raffinerien einen Beitrag zur
Treibhausgasminderung leisten und dadurch die Planbarkeit von Wind-
und Sonnenenergie im Stromsektor kostengünstig gesteigert werden
kann.
Die Herausforderungen der Energiewende und die aktuelle Debatte
zur Abgaskrise führen vor Augen, dass ohne die Integration der
erneuerbaren Energien in den Mobilitätssektor die Wahrung des
industriellen Wohlstandes nicht realisierbar sein wird. "Wenn die
Industriestaaten - insbesondere im rohstoffarmen Europa - ihre Werte
aufrecht erhalten möchten, dann muss die Politik das
Wasserstoffzeitalter zwangsläufig einleiten", erklärte Werner Diwald,
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und
Brennstoffzellen-Verbands. Nur so seien Energiesicherheit,
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zukünftig zu gewährleisten.
Auch Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatsekretär beim
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, bekannte sich
klar zu einem Umbau im Mobilitätssektor. "Die Weichen sind gestellt.
Die Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe hat auf unserer
verkehrspolitischen Agenda höchste Priorität. Die Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie hat in mobilen, aber auch in stationären
Anwendungen bereits weitgehend ihre Alltagstauglichkeit und
technologische Marktfähigkeit erreicht. Um diesen positiven Trend
weiter zu stärken, verlängern wir ab dem Jahr 2016 unser Nationales
Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
(NIP) und stellen dafür 161 Millionen Euro für die kommenden drei
Jahre bereit ", so Barthle.
In Großbritannien verfolgen Industrie und Kommunen ähnliche Ziele.
"Die Power-to-Gas-Technologie und die Wasserstoffmobilität gewinnen
in UK immer mehr an Bedeutung", berichtete Tony Sims, Director von UK
Trade & Investment und Vertreter der Britischen Botschaft. "London
setzt mehr und mehr auf emissionsfreien Transport im öffentlichen
Sektor; auch Kommunen, wie zum Beispiel Aberdeen mit seiner
Multienergie-Tankstelle, geben Impulse für den Ausbau der
Wasserstoff-Technologien", so Sims weiter.
Industrie und Forschung haben ihren Teil geleistet und die
Technologien zur Marktreife gebracht. Nun gilt es, die
regulatorischen Voraussetzungen für die Markteinführung zu schaffen,
so der klare Appell an die deutsche Politik.
"Die europäische Kommission hat am 15. 09. 2015 den ersten Schritt
unternommen und eine entsprechende Verordnungsermächtigung für die
Einführung des Grünen Wasserstoffs in den Mobilitätssektor
verabschiedet. Nun müssen die Mitgliedsstaaten die Chance ergreifen
und auf nationaler Ebene handeln", so Werner Diwald.
Gerade Deutschland ist mit dem erfolgreich eingeleiteten Umbau der
Stromwirtschaft gefordert, die volatile erneuerbare Energieerzeugung
durch eine zeitnahe Integration in alle Energiesektoren planbar und
regelbar zu machen. Kurzfristig könnte so der Stromwirtschaft eine
negative Regelleistung von über 1.000 MW, ohne Mehrkosten für die
Stromkunden zur Verfügung gestellt werden. Und gleichzeitig könnte
durch das integrierte Energiekonzept ein erheblicher Beitrag zur
Treibhausgasminderung im Verkehrssektor geleistet werden.
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Datum: 11.11.2015 - 07:01 Uhr
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