WSM-Stahl- und Metallverarbeitung e.V.: Produktion nach drei Quartalen um 0,3% angestiegen - Der Blick auf die Klimaverhandlungen darf nicht länger die politische Agenda dominieren
(ots) - Das Produktionswachstum der Stahl und
Metall verarbeitenden Industrie hat sich nach drei Quartalen des
Jahres 2015 auf 0,3% abgeschwächt. Im dritten Quartal wurden 1,8%
weniger Waren produziert als im Vorquartal und damit 0,5% weniger als
im Vorjahresquartal. Damit scheint sich das Konjunkturbild der
Vorjahre zu wiederholen, in denen ebenfalls nach einem positiven
ersten Halbjahr ein schwächeres zweites Semester folgte.
Das 3. Quartal war insbesondere von einem sich abschwächenden
Export geprägt. Dieser lag um 5,6% unter dem Export des zweiten
Quartals. Die Inlandslieferungen zeigten sich stabiler. Nach neun
Monaten ist damit ein Exportzuwachs von 2,7% zu verzeichnen, während
inländische Kunden 0,7% mehr Waren abgenommen haben. Daraus
resultiert insgesamt ein Umsatzplus von 1,4%.
Die Stimmung in der Branche hat sich den zweiten Monat in Folge
verschlechtert. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage als auch
die Erwartungen für die nächsten sechs Monate wurden von den
Unternehmern nach unten revidiert. Zu dem im Jahresverlauf
abgeschwächten Wirtschaftswachstum in Schwellenländern tritt die
Manipulation von Abgaswerten durch den Großkunden Volkswagen als
zusätzliche Verunsicherung hinzu. Auch wenn sich die globale
Pkw-Nachfrage dadurch nicht verändern dürfte, könnten Verschiebungen
im Markt zu Lasten der deutschen Autobauer erfolgen. Zudem kommt die
Nachfrage anderer Kundenbranchen wie des Maschinenbaus nicht
nennenswert in Schwung.
Die politische Agenda wird von der Flüchtlingssituation
beherrscht. Daneben schreitet die Energiewende in zunehmenden Tempo
voran, auf Kosten der Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung.
Erdverkabelung, Reservekraftwerke und Verdoppelung der KWK-Förderung
sind nur drei Stichworte, die einen deutlichen Anstieg der
Strompreise in Deutschland nach sich ziehen werden. Die Politik muss
nach der Klimakonferenz den Fokus wieder stärker auf die Kostenfragen
der Energiewende lenken. Die industriepolitische Agenda muss gestärkt
werden.
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Datum: 10.11.2015 - 14:37 Uhr
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