Weser-Kurier:Über den Kunstmarkt schreibt Uwe Dammann:
(ots) - Ein Rekord nach dem anderen wird durch die
Feuilletons gejagt. Kunstwerke werden zur Meldung des Tages. Aber
kann es in der Kunst überhaupt Rekorde geben? Rekorde basieren
schließlich auf Quantität und nicht auf Qualität, insofern schließt
sich eine Sprachregelung, die im Modus von Kunstwerken von
Höchstleistungen spricht, förmlich selber aus. Nichtsdestoweniger
werden bei Kunstauktionen, wie jetzt bei Sotheby''s, nicht nur in New
York Rekordpreise erzielt. Der Kunstmarkt hat Höhen erreicht, die
schwindelig machen können. International werden bereits die
"heißesten Wochen der Kunstgeschichte" ausgerufen. Käufer sehen Werke
von Warhol oder Picasso als Investition. Tatsächlich sind die Kunden
dieser Rekord-Preiskategorie nur selten leidenschaftliche Sammler,
sondern eher Finanzjongleure und noch häufiger professionelle
Kunsthändler, die die ersteigerten Werke anschließend gewinnbringend
weiterverkaufen. Das ist auch der banale Hintergrund dieses
Rekord-Spektakels. Rund 51 Milliarden Euro wurden laut einer Studie
der Kunstmesse TEFAF im vergangenen Jahr umgesetzt, ein Plus von
sieben Prozent. So viel wie nie zuvor. Die veröffentlichten
Verkaufszahlen zielen auf Exklusivität und Staunen - etwas, was man
auch angesichts von Rekorden erleben kann. Doch in der Kunst sollte
das Staunen üblicherweise vom Kunstwerk, und nicht vom Verkaufspreis
ausgehen.
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Datum: 04.11.2015 - 21:05 Uhr
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