KfW stellt 13. Evaluierungsberichtüber die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit vor
(ots) -
- Erfolgsquote bleibt auf hohem Niveau: Über 80 Prozent der
Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern erzielen
zufriedenstellende oder bessere Wirkungen.
- Erwartete Fehlschläge angesichts von Risiken und Fragilität in
vielen Partnerländern
- Kleinbauern versus moderne Agrarwirtschaft versus Natur- und
Klimaschutz: Verschiedenartige Herausforderungen verlangen nach
klaren Prioritäten auf Projektebene - nicht nur im ländlichen
Raum.
"Tragfähige Ansätze für Mensch und Natur". So lautet der Titel des
dreizehnten, in zweijährigem Rhythmus erscheinenden
Evaluierungsberichts über die Wirksamkeit der Finanziellen
Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern, den die KfW
heute vorgelegt hat. Die Wirkung von 150 im Auftrag des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) geförderten Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von über 1,5 Mrd.
EUR wurde in den Jahren 2013/2014 von der unabhängigen
FZ-Evaluierungsabteilung der KfW untersucht. In der Stichprobe, die
das Gesamtportfolio abgeschlossener Vorhaben repräsentiert, wurden
rund 82 % der Projekte und 84 % des Mittelvolumens als erfolgreich
klassifiziert.
"Trotz des in vielen Partnerländern zunehmend schwierigen Umfelds
bestätigt unsere Evaluierung: Die große Mehrheit der Projekte trägt
nachhaltig zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen bei.
Eine gute Nachricht angesichts der hohen Erwartungen, die auch wir
selbst an unsere Arbeit stellen," sagt Dr. Norbert Kloppenburg,
Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. "Da die Anforderungen
aktuell eher noch steigen - zu den Prioritäten von Armutsbekämpfung
und Umwelt- und Klimaschutz kommt die Bekämpfung von Fluchtursachen
hinzu -, sollten wir aber auch die andere zentrale Botschaft des
Berichts sehr ernst nehmen. Verschiedene Ziele lassen sich trotz
gleichermaßen hoher Priorität selten innerhalb eines Ansatzes
realisieren. Gezielte Unterstützung verspricht effektivere Resultate,
auch wenn dies im Einzelfall schwierige Entscheidungen fordert."
FZ-Projekte im ländlichen Raum zeigen das Ausmaß von
Spannungsfeldern. Maßnahmen zur Minderung der Armut von Kleinbauern
sind nicht gleichzusetzen mit Projekten zugunsten einer modernen,
produktionsintensiven Agrarwirtschaft. Projekte zum globalen Schutz
von Natur und Klima liegen nicht immer auch im Interesse der armen
lokalen Bevölkerung. Selbst Armutsbekämpfung durch ländliche
Infrastruktur ist nicht frei von Spannungsfeldern. Diese Maßnahmen
kommen zwar vor allem der armen Bevölkerung zugute, die weltweit zu
80 % auf dem Land lebt; sie sind jedoch im Vergleich zu städtischer
Infrastruktur pro Einwohner sehr teuer. Innovative und mobile
Lösungen - wie z.B. Wanderschulen in Mali - bringen Abhilfe, bedeuten
aber dennoch Abstriche im Vergleich zur flächendeckenden Versorgung
in der Stadt. "Von einem einzelnen Projekt wird häufig zu viel
verlangt; es wird mit Zielen überfrachtet. Nicht das einzelne
Projekt, sondern die Gesamtheit aller Maßnahmen, einschließlich der
nationalen Politik, muss den Herausforderungen gerecht werden - mit
tragfähigen Ansätzen für Mensch und Natur", sagt Prof. Dr. Eva
Terberger, Leiterin der Evaluierungsabteilung, die den Bericht
vorstellte.
"Unsere Evaluierung soll nicht nur die Öffentlichkeit über den
Erfolg unserer Arbeit transparent informieren, sie hilft uns auch,
aus Erfahrungen zu lernen und noch besser zu werden", ergänzt Dr.
Kloppenburg. Dieses Anliegen spiegelt sich in der Auswahl der
Evaluierungsbeispiele im Bericht. Nicht nur die als besonders
erfolgreich eingestufte Einrichtung von Wildkorridoren im armen
Nordosten Namibias wird vorgestellt, sondern auch die weitgehend
fehlgeschlagene Unterstützung für die Wettbewerbsfähigkeit der
vietnamesischen Eisenbahn.
Der Bericht ist im Internet abrufbar unter:
https://www.kfw.de/evaluierungsbericht
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Datum: 04.11.2015 - 11:00 Uhr
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