Brüsseler Berufungsgericht entscheidet für Wahlfreiheit für Reiter und ermöglicht Start der Global Champions League 2016
(ots) -
Das Berufungsgericht Brüssel bestätigte heute ein früheres Urteil
der belgischen Wettbewerbsbehörde, mit dem es den Start der Global
Champions League 2016 ermöglicht, den innovativen
Mannschaftswettbewerb, der den Sport des Springreitens
revolutionieren wird.
Das Urteil bedeutet, dass Reiter frei entscheiden können, an der
mit Spannung erwarteten GCL-Veranstaltung teilzunehmen, bei der
Mannschaften im nächsten Jahr an spektakulären Austragungsorten
weltweit Kopf an Kopf um ein Preisgeld von enormer Höhe kämpfen
werden.
Bei dem revolutionären neuen Format, das von dem äusserst
erfolgreichen Einzelparcours Global Champions Tour (GCT) entwickelt
wurde, werden jeden Freitag an 15 sensationellen GCT-Austragungsorten
rund um die Welt Olympiasieger und Weltmeister in Aktion zu sehen
sein.
Im Juni dieses Jahres hatte die GCL eine Beschwerde beim Brüsseler
Berufungsgericht eingereicht, mit der Behauptung, die International
Equestrian Federation (FEI) habe das EU-Wettbewerbsgesetz verletzt,
indem sie ihre Regeln anhand einer so genannten
"Exklusivitätsklausel" nutze, um Reiter und Pferde daran zu hindern,
in nicht von der FEI genehmigten Events gegeneinander anzutreten.
Die belgische Wettbewerbsbehörde entsprach der Forderung der GCL
und entschied im Juli, die "Exklusivitätsklausel" aufzuheben, und
gestattete damit eine Durchführung der GCL-Mannschaftswettbewerbe für
2016.
Die FEI erhob Einspruch und forderte die Aufhebung der
einstweiligen Verfügung. Heute wies das Brüsseler Berufungsgericht
die Forderung zurück und bestätigte das frühere Urteil der belgischen
Wettbewerbsbehörde. Damit bleibt die "Exklusivitätsklausel" der FEI
in Bezug auf die GCL wirkungslos.
Das Berufungsgericht sagte, die FEI habe nicht nachweisen können,
dass die gerichtliche Verfügung der Organisation schwerwiegenden und
irreparablen Schaden zufüge. Das Gericht sagte, die FEI sei über ein
Jahrhundert lang ohne die Klausel ausgekommen und habe nicht zeigen
können, weshalb diese unverzichtbar sei.
Frank H McCourt Jr, Miteigentümer von GCT, sagte: "Das Konzept
Global Champions League hat rasch an Schwung gewonnen, seit es
ausgearbeitet wurde, und wir freuen uns über die Nachricht, dass
heute die letzte Hürde genommen wurde. Wir freuen uns jetzt darauf,
unsere Energie auf die Schaffung einer neuen und aufregenden Ära für
das Springreiten zu konzentrieren.
"Die Global Champions League bedeutet eine Gelegenheit des Wandels
für den Sport des Springreitens. Es gab hohe Erwartungen an die
Springreitergemeinschaft in Bezug auf einen klaren Wachstumsweg,
Chancen und mehr Bekanntheit in der Welt. Wir sind fest davon
überzeugt, dass die Global Champions League an allen Fronten
erfolgreich sein wird, indem sie eine wirklich globale Fanbasis
aufbaut und spannende Gelegenheiten für alle Beteiligten bietet."
GCL will den Pioniergeist von GCT weiterführen, um die Zukunft des
Sports zu sichern, und die Standards für Pferde, Reiter, Eigentümer
und Sponsoren des Sports verbessern; gleichzeitig bleibt das
Wohlergehen der Pferde eine der Hauptprioritäten.
Neben den hochrangigen Tierärzten der GCT werden auf allen
GCL-Veranstaltungen auch Helfer zugegen sein, die sich um das
Wohlergehen der teilnehmenden Pferde kümmern.
Zu diesem Zweck hat die GCL die FEI gebeten, die
Sicherheitsmassnahmen für die Pferdegesundheit bei Wettbewerben des
neuen Formats zu überwachen, indem sie eigene Zuständige beruft, die
sich zu dem Team hochrangiger Tierärzte gesellen. Auf jeder
GCL-Veranstaltung werden erfahrene Tierärzte jederzeit wie auf allen
GCT-Veranstaltungen mit moderner Pflegeausrüstung für die Pferde
bereitstehen. Zu den eingesetzten Technologien gehören die "Human
Tecar Therapy"-Technik, ein Physiotherapiesystem, das auch bei
Formel-1-Fahrern zur Anwendung kommt, sowie hochmoderne
Diagnosegeräte.
Hinweise an die Herausgeber
Über den Rechtsstreit
Im Juni reichte die GCL eine Beschwerde und eine Forderung zur
einstweiligen Verfügung bei der belgischen Wettbewerbsbehörde in
Brüssel ein und brachte vor, die FEI, das Aufsichtsorgan des Sports,
verletze europäisches Wettbewerbsrecht, indem sie ihre Regeln nutze,
um Reiter daran zu hindern, in nicht von der FEI genehmigten Events
gegeneinander anzutreten.
Am 28. Juli gestattete die belgische Wettbewerbsbehörde die
einstweilige Verfügung und wies die vorläufige Aufhebung der
"Exklusivitätsklausel" der FEI an, während sie sich mit der
Untersuchung der Beschwerde befasste. Dies hinderte die FEI daran,
Sanktionen gegen Reiter zu verhängen, die an nicht von der FEI
genehmigten Veranstaltungen teilnahmen.
Die Klausel hinderte Reiter daran, innerhalb eines Zeitraums von
sechs Monaten vor der Teilnahme an einer FEI-Veranstaltung an nicht
von der FEI genehmigten Events teilzunehmen. Da das
Weltklassespringreiten das ganze Jahr über stattfindet, verbot es die
Exklusivitätsklausel den Reitern somit praktisch, an
Nicht-FEI-Veranstaltungen teilzunehmen.
Informtionen zu Global Champions Tour
Seit ihrem Start 2006 hat die Global Champions Tour das
Springreiten revolutioniert und den Sport transformiert, indem ein
neues Publikum angezogen wurde, Events an neuartigen Standorten
abgehalten und höhere Preisgelder als bislang üblich angeboten
wurden. Der führende Springreitparcours der Welt findet an
spektakulären Freilandstandorten in wichtigen Städten statt, darunter
Shanghai, Monaco, Rom, London, Paris, Doha und Miami Beach. Die Tour
ist eine von der FEI genehmigte Springreitserie und setzt sich für
höchste Tierpflegestandards bei jeder Veranstaltung ein.
GCT wurde von Jan Tops gegründet, dem viermaligen
Olympia-Teilnehmer und Goldmedaillenträger des niederländischen Teams
bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992. Der Einfluss der Tour
auf das Profil des Sports hat zu einem bedeutenden Anstieg an
Fernsehausstrahlungen und Online-Zuschauern, Besuchern und neuen
internationalen Märkten wie etwa China geführt.
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Datum: 26.10.2015 - 12:05 Uhr
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