Klimawandel setzt Schneeleopard zu Population nimmt in 16 Jahren um 20 Prozent ab
Klimawandel setzt Schneeleopard zu Population nimmt in 16 Jahren um 20 Prozent ab
(pressrelations) -
Der Schneeleopard könnte zum neuen Symboltier des Klimawandels werden. Nach einer aktuellen WWF-Studie verlieren die ohnehin schon stark gefährdeten Großkatzen bis zu 30 Prozent ihres Lebensraumes in den zentralasiatischen Gebirgen, wenn die durch den Klimawandel ausgelöste Erwärmung weiter fortschreitet. Dabei ist die fragile Bergwelt zugleich auch Wasserquelle für hundert Millionen von Menschen.
Anlässlich des Internationalen Tag des Schneeleoparden am 23. Oktober hat der WWF die neue Studie "Fragile Zusammenhänge: Schneeleoparden, Menschen, Wasser und das Klima" veröffentlicht. Dabei ist die Wildkatze aus einer Vielzahl von Gründen bedroht. Bedingt durch den Klimawandel verschiebt sich die Baumlinie in höhere Lagen. Doch die Großkatzen bleiben bewaldeten Zonen in der Regel fern und auch in den extremen Hochgebirgsregionen haben sie eine natürliche Verbreitungsgrenze, die sie selten überschreiten. Somit schrumpft folglich der Lebensraum der Tiere stets mehr zusammen.
Die klimatischen Veränderungen bedeuten jedoch nicht nur eine Verkleinerung des Lebensraumes sondern bringt die Raubkatzen auch näher an das Vieh auf den Weiden. Bauern und Hirten treiben ihre Herden immer höher hinauf. Mensch-Tier Konflikte nehmen zu, wenn der Schneeleopard auf Nutztiere vor seiner Nase ausweicht. Wenn die Großkatzen ihre Beute unter den Nutztieren suchen, rächen sich die Herdenbesitzer und töten sie. "Je stärker der Klimawandel fortschreitet, desto mehr spitzt sich die Situation für den Schneeleopard zu", sagt Markus Radday, Asienreferent vom WWF Deutschland. Der "Geist der Berge" könnte für immer verschwinden".
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Schneeleopard als "stark gefährdet" eingestuft. Neben der Zerstörung seines Lebensraums und Konflikten mit sich weiter ausbreitenden menschlichen Siedlungen sind illegale Jagd und Handel eine Hauptbedrohung für die gefährdete Großkatze. Sein dichter Pelz ist kostbar und wird zu Kleidung verarbeitet. Die Knochen können als Bestandteil Traditioneller Chinesischer Medizin teuer verkauft werden. Aktuell wird der Bestand der Wildkatzenart nur noch auf 4.000 Exemplare in freier Wildbahn geschätzt mit sinkender Tendenz. Davon sind schätzungsweise 2.500 fortpflanzungsfähige erwachsene Tiere. In den letzten 16 Jahren ging die Population um 20 Prozent zurück.
Doch nicht nur der Schneeleopard ist in Gefahr. Die Studie zeigt, dass sein hochgelegener Lebensraum sich über viele der asiatischen Hauptwasserscheiden erstreckt. Mehr als 330 Millionen Menschen leben näher als 10 km von Flüssen entfernt, die ihren Ursprung im Territorium des Schneeleoparden haben und von diesen Flüssen für ihre tägliche Wasserversorgung abhängen. Der Klimawandel könnte die Wasserversorgung dieser Flüsse stark minimieren und damit auch die Existenzgrundlage vieler Menschen bedrohen.
Der WWF setzt sich dafür ein, durch einen gesamtheitlichen Ansatz das Überleben des Schneeleoparden zu sichern. So müssten der Klimawandel und seine Folgen bekämpft, die Konflikte zwischen Mensch und Tier thematisiert sowie Wilderei und der Handel mit illegalen Tierprodukten unterbunden werden. Auch gelte es, für mehr Akzeptanz für die Tiere bei den Anwohnern zu sorgen und die Landnutzungsplanung zu verbessern.
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Sylvia Ratzlaff
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Datum: 22.10.2015 - 18:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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