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MALALA - IHR RECHT AUF BILDUNG mit Prädikat im Kino/FBW-Auszeichnung auch für deutsches Drama MEERES STILLE und die Kinder- und Jugendfilme RETTET RAFFI und HÖRDUR

ID: 1277688


(ots) - Im letzten Jahr erhielt die 18-jährige junge
Frau Malala Yousafzai den Friedensnobelpreis, für ihren Einsatz für
die Rechte von jungen Mädchen in Pakistan, denen der Zugang zu
Bildung von Seiten der Taliban verweigert wird. Der Film MALALA - IHR
RECHT AUF BILDUNG (Start: 22. Oktober) von Davis Guggenheim begleitet
das junge Mädchen und zeigt dabei sowohl die öffentliche als auch die
private Seite. Ein Auszug aus dem Gutachten der Jury: "Durch die Wahl
seiner Mittel und die sehr einfühlsame Art, mit der er nicht die
Funktion und das Schicksal, sondern die Persönlichkeit von Malala in
den Mittelpunkt stellt, vermeidet der Film jedes Pathos und zeichnet
keine Heldengeschichte, sondern erzählt statt dessen von einer
jungen, klugen, mutigen Frau, der man im Lauf des Films erstaunlich
nah kommt." Hierfür vergab die Jury einstimmig das höchste Prädikat
"besonders wertvoll".

Eine Familie fährt zum Sommerurlaub in ein einsames Haus am Meer.
Ein Haus, welches Erinnerungen an frühere Zeiten birgt. Erinnerungen
aber auch, welche für alle mit verdrängten und schmerzlichen
Verlusten verbunden sind. Nach Motiven eines gleichnamigen Romans hat
Drehbuchautorin und Regisseurin Juliane Fezer mit MEERES STILLE
(Start: 22. Oktober) eine vielschichtige, komplex angelegte
Geschichte filmisch umgesetzt. Die Jury der FBW vergab das Prädikat
"wertvoll" und schreibt in ihrem Gutachten: "MEERES STILLE von
Juliane Fezer ist gelungenes Kopfkino. Die Qualität dieses
Spielfilmdebüts lässt von dieser Autorin und Regisseurin noch weitere
spannende Werke erwarten."

Mit RETTET RAFFI (Start: 22. Oktober) und HÖRDUR - ZWISCHEN DEN
WELTEN (Start: 29. Oktober) starten in den nächsten zwei Wochen
gleich zwei herausragende Kinder- und Jugendfilme, die es zu
entdecken lohnt. RETTET RAFFI von Arend Agthe erzählt die Geschichte




eines kleinen Jungen namens Sammy und seinem Hamster Raffi, den Sammy
über alles liebt. Als Raffi jedoch eines Tages entführt wird, muss
Sammy seinen ganzen Mut zusammennehmen, um den tierischen besten
Freund aus den Fängen von Verbrechern zu befreien. "RETTET RAFFI ist
Kinderkino vom Feinsten und bietet Spannung und Unterhaltung für
kleine und große Zuschauer." Dies ein Auszug aus dem Gutachten der
FBW-Jury, die das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh.

Das höchste Prädikat der FBW bekam auch HÖRDUR - ZWISCHEN DEN
WELTEN verliehen. Regisseur Ekrem Ergün erzählt die Geschichte der
jungen Deutschtürkin Aylin, die auf einem Reiterhof Sozialstunden
leisten muss. Als sie sich dort mit dem Islandpferd Hördur
anfreundet, entdeckt sie ihre Leidenschaft für das Reiten und ihr
Leben wird in vollkommen neue Bahnen gelenkt. Die Hofbesitzerin Iris
entdeckt ihr großes Reittalent und unterrichtet sie mit dem Ziel,
eine Turnierreiterin aus ihr zu machen. Für die Jury sind die
Hauptrollen mit Hilmi Sözer, Felicitas Woll und dem Nachwuchstalent
Almila Bagriacik als Aylin "bestens besetzt", ihr Spiel beschrieb die
Jury als "überzeugend". Ein besonderes Lob sprach sie auch für Kamera
und Lichtgestaltung aus, dazu kommt eine "sehr authentische Zeichnung
von Wohnung und Umfeld der assimilierten türkisch-stämmigen Familie
in Mannheim".

Weitere Kinostarts mit Prädikat in der kommenden Woche: Die
Theaterverfilmung MACBETH und die französische Tragikomödie MADAME
MARGUERITE ODER DIE KUNST DER SCHIEFEN TÖNE.

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Prädikatsfilme vom 22. bis 29. Oktober 2015

Malala - Ihr Recht auf Bildung

Dokumentarfilm. USA 2015.

Am 9. Oktober 2012 halten Taliban-Kämpfer im Swat-Tal in Pakistan
einen Schulbus an und fragen nach einem Mädchen namens Malala
Yousafzai. Als sie sie gefunden haben, schießen sie ihr in den Kopf.
Zu diesem Zeitpunkt war Malala 15 Jahre alt. Seit mehr als drei
Jahren führte sie einen Internet-Blog, in dem sie über die Zustände
in ihrer Heimat berichtete. Über die Bedrohung des Volkes durch die
Taliban. Und die ungerechte Behandlung, die gerade junge Mädchen
ertragen müssen, denen es verboten ist, zur Schule zu gehen und sich
weiterzubilden. Den Anschlag hat Malala überlebt. Sie musste ihre
Heimat verlassen und auch die Morddrohungen durch die Taliban an sie
und ihre Familie halten an. Doch auch jetzt schweigt Malala nicht.
Denn sie weiß: Mit ihrer Stimme kann sie etwas verändern. Im letzten
Jahr erhielt Malala Yousafzai dafür den Friedensnobelpreis. Der Film
von Davis Guggenheim begleitet das junge Mädchen und zeigt dabei
sowohl die öffentliche als auch die private Seite. Denn Malala hat
nicht nur eine Mission, sondern ist auch immer noch eine ganz normale
Jugendliche mit ganz normalen Problemen, Nöten und Interessen. So
kehrt der Film auch immer wieder zum Alltag von Malala und ihrer
Familie zurück. Wie sie mit ihren Brüdern lernt, diskutiert, streitet
und wie sie mit ihren Eltern redet. Vor allem ihr Vater steht ihr als
Vertrauter bei öffentlichen Auftritten bei und unterstützt sie in
ihrem Kampf. Denn Malala ist in ihrer starken Außenwirkung nicht nur
eine Person, sondern ihre Auftritte müssen, wie bei einer berühmten
Persönlichkeit, koordiniert und betreut werden. Das alles gerät
jedoch immer dann in den Hintergrund, wenn Malala selbst zu Wort
kommt. Dann hört man ihr einfach nur gebannt, beeindruckt und auch
gerührt zu. Wie sie beispielsweise über ihre Heimat redet, die sie so
schmerzhaft vermisst, geht dem Zuschauer besonders nahe. Hier
arbeitet Guggenheim mit Animationssequenzen, die mit wenigen
eindrucksvollen Pinselstrichen helfen, Erinnerungsbilder zu malen
oder Szenen darzustellen, die sonst nicht möglich wären. Und wenn
Malala mit Elan, Begeisterung und Esprit über die Chancen redet, die
sich ergeben, wenn andere ihrem Beispiel folgen und den Mund
aufmachen, dann spürt man, dass dieses Mädchen niemals aufgeben wird
zu kämpfen. Für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung und gegen das
Regime der Unterdrückung und des Terrors. Ein inspirierender Film und
ein eindrucksvolles Porträt einer ganz besonderen Persönlichkeit.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/malala_ihr_recht_auf_bildung

Meeres Stille

Spielfilm. Deutschland 2013.

Helen wird von ihrem Mann Johannes mit einem Urlaub am Meer
überrascht. Zusammen mit ihrer Tochter Frances fahren sie in ein
einsames Ferienhaus. Doch das heile Bild bekommt Risse. Eine seltsame
Angst erfasst Helen, während das Haus eine zweite, beunruhigende
Geschichte um einen Jungen freilässt. Immer wieder holen Helen
aufblitzende Erinnerungsfetzen aus Tönen und Bildfragmenten ein. Ein
Fremder taucht auf. Auch er leidet unter den Schatten seiner
Erinnerungen. In ihrem Erstlingswerk verrätselt die Regisseurin
Juliane Fezer ihre Erzählung geschickt auf mehreren zeitlichen und
räumlichen Ebenen. Da ist das Hier und Jetzt im Ferienhaus mit einer
kalten, fast gespenstisch aufgeladenen Atmosphäre. Dazwischen
Erinnerungsflashs, die Helen, zusammen mit dem Zuschauer, Stück für
Stück in das entstehende Mosaik einsetzt, bis am Ende eine
dramaturgische Wende das Leben aller auf den Kopf stellt und das
verdrängte Trauma sichtbar wird. Als subtil eingesetztes Element
dient ein bis ins kleinste Detail kunstvoll ausgearbeitetes Musik-
und Soundkonzept, das das Drama einhüllt und alles verbindet.
Erinnerungen, Schmerz und Hoffnung auf ein Loslassen. Mit Meeres
Stille ist Juliane Fezer ein bemerkenswertes Debüt mit präzise
gezeichneten Figuren und einer intensiven Filmsprache gelungen. Ein
stiller und kraftvoller Film, auch dank seiner ausdrucksstarken
Hauptdarstellerin Charlotte Munck.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/meeres_stille

Rettet Raffi! Spielfilm, Kinderfilm. Deutschland 2014.

Der achtjährige Sammy und sein Hamster Raffi sind unzertrennlich.
Selbst als Raffi operiert werden muss, lässt Sammy seinen tierischen
Freund nicht alleine. Doch dann, auf dem Weg vom Tierarzt nach Hause,
wird Mamas Auto gestohlen. Und auch Raffi ist verschwunden. Für Sammy
ist klar: Seinen besten Freund lässt er nicht im Stich. Und begibt
sich mutig auf die Gangsterjagd. Der spannend und gleichzeitig lustig
erzählte Kinderfilm von Arend Agthe basiert auf dem gleichnamigen
Buch des Regisseurs, das er zusammen mit der Schauspielerin Bettina
Kupfer geschrieben hat. Dabei betrachtet der Film die Welt ganz klar
aus Kinderaugen, nimmt die Zuschauer und die kindliche Erfahrungswelt
ernst und reflektiert klug und souverän ihre Gedanken und Probleme.
Der Witz passt genau zu den Sehgewohnheiten der jungen Zielgruppe.
Die Darsteller des 8-Jährigen Sammy und der 14-Jährigen Molly sind
großartig in ihren Rollen und dienen Kindern und Jugendlichen als
geeignete Identifikationsfiguren mit Stärken und natürlich auch
Schwächen. Die Geschwisterbeziehung ist realistisch und führt zu dem
ein oder anderen erkennenden Schmunzeln beim kindlichen oder auch
erwachsenen Zuschauer. Keine Figur ist wirklich böse gezeichnet,
selbst der "Fiesling" Rocky, der Raffi entführt, bekommt zum Schluss
noch eine versöhnliche Szene. Ganz besonders gelungen sind auch die
Tierszenen, die so realistisch und spannend inszeniert sind, dass der
Film sich hinter keinem Krimi oder Actionfilm verstecken muss. Die
Kameraarbeit ist überzeugend, die Verfolgungsjagden rasant
geschnitten, dazwischen aber immer wieder auch ruhige Momente. Bei
all den positiven Botschaften, die der Film besitzt - wie der
Zusammenhalt in der Familie, die Verantwortung für ein Haustier, den
Mut zu habe, das Richtige zu tun - wird nie der moralische
Zeigefinger gehoben, alles wird mit Humor und nicht auf
schulbuchmäßige Weise vermittelt. RETTET RAFFI! ist sorgfältig
erdachtes und kreativ umgesetzes Kinderkino mit einem bezaubernden
tierischen Helden, das mit Herz und Ideenreichtum die ganze Familie
begeistern wird.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/rettet_raffi

Hördur - Zwischen den Welten

Spielfilm, Drama, Jugendfilm. Deutschland 2015.

Die 16-Jährige Deutschtürkin Aylin hat es alles andere als leicht.
Seit dem Tod ihrer Mutter muss sie sich um ihren kleinen Bruder
kümmern, während der Vater verzweifelt versucht, die Familie über
Wasser zu halten. Als sich Aylin eines Tages gewaltsam gegen eine der
zahlreichen Mobbing-Attacken an ihrer Schule wehrt, wird sie zu
Sozialstunden auf einem Pferdehof verurteilt. Nach einiger Zeit taut
Aylin in der fremden Umgebung auf. Eine besondere Verbindung spürt
sie zu dem wilden Islandpferd Hördur, der ihr neue Kraft und
Lebensmut schenkt. Ihr großer Traum ist es nun, zu reiten. Nach
anfänglicher Ablehnung unterrichtet die Pflegerin Iris Aylin und
sieht sofort ihr großes Talent. Doch als Iris vorschlägt, Aylin könne
mit Hördur an einem Turnier teilnehmen, ist der Vater dagegen. Er
kündigt an, mitsamt der Familie in die Türkei zurückzukehren. Für
Aylin bricht eine Welt zusammen. Denn ein Leben ohne Hördur kann sie
sich nicht mehr vorstellen. Gekonnt verbindet der Nachwuchsregisseur
Ekrem Ergün in seinem Debütfilm die Genres. So ist HÖRDUR auf der
einen Seite ein bewegendes Coming-of-Age-Drama, in dem ein junges
Mädchen dank der Liebe zu den Pferden und dem neu erworbenen Gefühl
der Freiheit auf dem Rücken von Hördur zu sich selbst findet. Doch
dank eines klugen Drehbuchs und eines sorgfältig recherchierten
Milieus ist HÖRDUR auch ein authentischer und nicht unkritischer Film
über die Situation ausländischer Mitbürger in Deutschland, zusammen
mit allen Konflikten und Chancen. Das Nachwuchstalent Almila
Bagriaciks verkörpert Aylin glaubhaft, stark und mit viel Herz. Der
Zuschauer hofft mit ihr, leidet mit ihr und kämpft sich mit ihr durch
alle Probleme hin durch. Auch der Rest des Ensembles überzeugt in
weiteren Haupt- oder Nebenrollen, ob Felicitas Woll als Pflegerin
Iris oder Hilmi Sözer als Vater, der seine Tochter aufrichtig liebt,
aber doch nicht weiß, wie er sich um sie kümmern soll. Besonders
schöne und kraftvolle Bilder findet der Film für die Bewegungen der
Islandpferde, dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Aylin
und Hördur faszinierend mitanzusehen. HÖRDUR ist ein spannendes,
mitreißendes und klug erzähltes Coming-of-Age-Drama mit einer starken
jungen Heldin, die ihren eigenen Weg findet. Zwischen allen Welten,
Kulturen und Überzeugungen. Hochaktuell, einfühlsam und überzeugend
inszeniert.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/hoerdur_zwischen_den_welten



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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www.fbw-filmbewertung.com


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Datum: 20.10.2015 - 09:47 Uhr
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