BDI-Präsident Grillo zur EEG-Umlage: "Kostenbremse der Energiewende war Wunschdenken"
- Wettbewerbsnachteile für Unternehmen nehmen zu
- Entlastungen für Industrie bleiben notwendig
(ots) - "Die vom Bundeswirtschaftsministerium versprochene
Kostenbremse bei der Energiewende war Wunschdenken. Die EEG-Umlage
und die Netzkosten steigen - und sie werden weiter steigen, wenn die
Politik nicht endlich beherzt gegensteuert." Das sagte BDI-Präsident
Ulrich Grillo am Donnerstag in Berlin zum Anstieg der EEG-Umlage auf
die Rekordhöhe von 6,354 Cent pro Kilowattstunde.
"Die EEG-Umlage bleibt ein gravierender Wettbewerbsnachteil für
die deutschen Unternehmen, der in Zukunft noch dramatischer wird",
erklärte Grillo. Deutschlands Industriestrompreise zählten nach wie
vor zu den höchsten in Europa. "Die hohe Belastung des
Produktionsfaktors Strom gefährdet unsere Industrien."
Der Ausbau der erneuerbaren Energien werde allein über die stark
steigende EEG-Umlage und über höhere Netzentgelte finanziert. "Die
immer weiter anwachsenden Stromkosten zeigen, dass diese Form der
Finanzierung keine Zukunft mehr haben kann", sagte Grillo.
"Anstatt die Kostendynamik wie angekündigt zu durchbrechen,
leistet sich die Bundesregierung weitere teuer erkaufte politische
Kompromisse", kritisierte Grillo. "Die Erdverkabelung wird die
Stromkunden zusätzliche Milliarden und die Planer der Energiewende
etliche Jahre mehr Zeit kosten. Dabei müssten wir beim Netzausbau das
Tempo deutlich erhöhen." Für weitere Kosten und zusätzliche
Unsicherheit sorgt bei den Unternehmen die ungelöste Frage der
EEG-Umlage für die Eigenstromerzeugung in der Industrie. "Die
Entlastungen müssen bestehen bleiben", forderte Grillo. Industrielle
Eigenstromerzeugung trage zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz
bei. Sie ermögliche Unternehmen eine wettbewerbsfähige und sichere
Stromversorgung.
Bundesminister Sigmar Gabriel habe die Relevanz für die
industriellen Eigenerzeugungsanlagen erkannt. "Wir nehmen ihn beim
Wort, dass er die Verhandlungen mit der EU-Kommission zu einem
positiven Ergebnis für die deutschen Unternehmen bringen wird."
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Datum: 15.10.2015 - 10:46 Uhr
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