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Guillermo del Toros CRIMSON PEAK feiert Kinostart mit Prädikat/FBW-Auszeichnung auch für KLEINE ZIEGE, STURER BOCK mit Wotan Wilke Möhring und Kriegsdrama UNSER LETZTER SOMMER

ID: 1275217


(ots) - Als der mittellose englische Adelige Thomas
Sharpe in ihr Leben tritt, ist es um die reiche amerikanische Erbin
Edith geschehen. Die beiden heiraten überstürzt und Edith begleitet
Thomas nach England, um mit ihm auf seinem Anwesen Allerdale Hall zu
leben. Doch nicht nur das Gebäude, sondern auch die Bewohner scheinen
von einem schrecklichen Geheimnis heimgesucht zu werden. Für seinen
neuen Film CRIMSON PEAK (Start: 15. Oktober) taucht Meisterregisseur
Guillermo del Toro tief in die Welt des Gothic-Horrors ein. Mit Tom
Hiddleston, Mia Wasikowska und Jessica Chastain ist der Film
hochkarätig besetzt. Für die fünfköpfige Expertenrunde der FBW sind
es vor allem "die hervorragende Kameraführung, die detailreiche
Ausstattung und insbesondere der spektakuläre Farbeinsatz, die diesen
Film zu einem kunstvoll inszenierten visuellen Ereignis machen."
Hierfür vergab sie das Prädikat "wertvoll" und lobt den Film als
"sehenswerten Genremix mit innovativen Ideen".

Dass Vater werden und Vater sein zwei grundsätzlich
unterschiedliche Heranforderungen darstellt, muss Wotan Wilke Möhring
als Elvis-Imitator Jakob in KLEINE ZIEGE, STURER BOCK (Start: 15.
Oktober) erkennen. Denn ganz plötzlich steht seine zwölfjährige
Tochter Mai vor seiner Tür und möchte Zeit mit ihrem Vater
verbringen, den sie nie vorher gesehen hat. Der hat allerdings gerade
einen Job angenommen und muss einen Schafbock von Hamburg nach
Norwegen überführen. Mai entscheidet sich, mitzukommen. Eine
abenteuerliche Reise beginnt. Die Jury der FBW lobte die
wunderschönen Landschaftsaufnahmen und das Spiel der Darsteller. Vor
allem das Vater-Tochter-Gespann überzeugte. In ihrem Gutachten,
welches in Gänze auf der Homepage der FBW nachzulesen ist, beschreibt
die Jury den Film als "gelungene Mixtur aus Road Movie, Familiendrama
und Komödie." Sie vergab das Prädikat "wertvoll".





Im Sommer 1943 erscheint der Krieg in der polnischen Provinz weit
entfernt. Soldaten und Einwohner arrangieren sich und leben
miteinander, nicht als Feinde. Doch die Idylle trügt. Denn die
Bahnstation in Wroblew liegt nicht weit von einem KZ entfernt. Und
selbst die jungen Leute im Ort können die Wahrheit des Krieges nicht
länger verdrängen. UNSER LETZTER SOMMER (Start: 22. Oktober) von
Michael Rogalski ist ein Film über den Krieg, der jedoch ohne das
Zeigen von Kriegshandlungen auskommt. Die FBW-Jury verlieh dem Drama
das höchste Prädikat "besonders wertvoll". Ein Auszug aus dem
Gutachten: "Siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zu dem
gerade viele Filme veröffentlicht werden, gewinnt UNSER LETZTER
SOMMER dem Genre eine neue Facette ab, die von viel Mut und großer
Menschlichkeit gekennzeichnet ist."

Weitere Kinostarts mit Prädikat in der kommenden Woche: Der
Dokumentarfilm MALALA - IHR RECHT AUF BILDUNG, das Drama MEERES
STILLE sowie der Kinderfilm RETTET RAFFI.

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Prädikatsfilme vom 15. Bis 22. Oktober 2015

Crimson Peak

Horror, Grusel, Spielfilm. USA 2015.

Als sich die junge Edith Cushing Hals über Kopf in den englischen
verarmten Baron Thomas Sharpe verliebt, ist ihr Vater alles andere
als begeistert. Zu sehr misstraut er dem jungen geheimnisvollen Mann
und seiner Schwester Lucille, die Thomas auf Schritt und Tritt
begleitet. Doch Edith hört nicht auf die Warnungen des Vaters,
heiratet Thomas und zieht mit ihm und Lucille auf deren
heruntergekommenes und einsam gelegenes Anwesen in Nordengland,
Allerdale Hall. Dort arbeitet Thomas Tag und Nacht an einer
bahnbrechenden Erfindung, während Lucille stets auf Distanz bleibt
und Edith argwöhnisch zu beobachten scheint. Die junge Frau fühlt
sich bald einsam und verlassen in dem kalten Haus, in dem die Geister
der Vergangenheit immer noch zu verharren scheinen. Eines Nachts hört
Edith eine Stimme, die ihr sagt, sie müsse weggehen. Denn die Mauern
von Allerdale Hall verbergen ein grausames Geheimnis, das für Edith
bald zur tödlichen Bedrohung wird. Meisterregisseur Guillermo del
Toro gelingt mit CRIMSON PEAK ein kunstvoller Balanceakt zwischen den
verschiedenen Spielarten des Horrorgenres. Von romantischem
Gothic-Grusel über geschickt inszenierte Schockmomente bis hin zu
blutigen kleinen "Überraschungen" ist in diesem Film alles enthalten.
Die Geschichte ist bis ins Detail dramaturgisch durchdacht und
entwirft geschickt einen Spannungsbogen, der den Zuschauer fesselt
und bei der Stange hält. Ganz dem Stil des Regisseurs entsprechend
ist auch die Welt von CRIMSON PEAK eine Welt der Farben, Formen und
Fantasie. Die Geister sind sphärische und doch auch plastische Wesen
zwischen Tod und Leben, die das Anwesen bevölkern und ihm zusammen
mit einer exquisiten Farbdramaturgie seine einzigartige Atmosphäre
verleihen. Kostüme und Maske, die Lichtsetzung, der Score von
Fernando Velazquez und die fantastische Kamera von Dan Laustsen - all
diese Elemente sind stimmungsvoll umgesetzt. Als unheilvolles
Figurendreieck überzeugen Mia Wasikowska, Jessica Chastain und Tom
Hiddleston. Glaubwürdig spielen sie drei Menschen, vereint durch ein
düsteres Schicksal und gefangen in einem geheimnisumwitterten
Anwesen, aus dem es kein Entkommen gibt. Mit CRIMSON PEAK gelingt
Guillermo del Toro ein kunstvoll inspirierter Film und gleichzeitig
eine formidable Verbeugung vor den Klassikern des Genres. Betörend
romantisch und schaurig schön.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/crimson_peak

Kleine Ziege, sturer Bock

Spielfilm, Komödie. Deutschland, Norwegen 2014.

Jakob, Ende 30, hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und
weigert sich, sesshaft zu werden. Geschweige denn Verantwortung zu
übernehmen. Eines Tages jedoch ruft seine Ex-Freundin an und
verkündet, dass Jakob eine 12-jährige Tochter namens Mai hat. Und
nicht nur das. Sie sei schon auf dem Weg zu ihm nach Hamburg, da sie
ihren Vater endlich einmal kennenlernen möchte. Nach einem
anfänglichen Schock beschließt Jakob, das Beste aus der Situation zu
machen und Mai einfach zu seinem nächsten Job mitzunehmen. Er soll
einen Schafbock von Hamburg nach Norwegen transportieren. Eigentlich
die beste Gelegenheit, um sich kennenzulernen, findet Jakob. Mai
jedoch ist schnell von allem genervt. Und bald schon ist nicht mehr
klar, wer in dem klapprigen Auto eigentlich der sturste Bock von
allen ist. KLEINE ZIEGE, STURER BOCK ist auch ein Road-Movie voller
amüsanter Momente. Immerhin ist ein Schafbock der dritte
Hauptdarsteller, der mit gelungenem komödiantischem Timing in Szene
gesetzt wird. Im Zentrum der Geschichte steht jedoch die zunächst
sehr holprige Beziehung zwischen Jakob und Mai, gespielt von Wotan
Wilke Möhring und der bezaubernd entwaffnend und herrlich
kratzbürstig agierenden Sofia Bolotina, die perfekt funktioniert im
Zusammenspiel mit Möhring und Julia Koschitz als kontrollbesessener
Mutter. Scheinbar en passant und mit großer Leichtigkeit werden im
Verlauf der Reise die Generationsprobleme zwischen Heranwachsenden
und der Elterngeneration behandelt, sodass der Film sowohl jüngere
als auch erwachsene Zuschauer anspricht. Die Landschaftsaufnahmen
vermitteln luftig schöne Reisegefühle, der Elvis-Presley-Soundtrack -
meisterlich interpretiert von Möhring selbst - passt perfekt. Eine
gelungene und überzeugend gespielte Komödie inklusive Nordlichtern,
jeder Menge Elvis-Hits, einer bezaubernden kleinen Ziege sowie
mindestens einem lernfähigen sturen Bock.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/kleine_ziege_sturer_bock

Unser letzter Sommer

Spielfilm, Drama. Deutschland, Polen 2015.

Sommer 1943: Die deutsche Sicherheitspolizei kontrolliert das
besetzte Ostpolen. Romek ist Heizer und träumt davon, als
Lokomotivführer zu arbeiten. Er will das Herz von Franka erobern, die
eine Anstellung als Küchenhilfe im deutschen Gendarmerieposten hat.
Franka wiederum lernt dort den jungen Deutschen Guido kennen, der für
das Hören von entarteter Musik in ihr Dorf strafversetzt wurde. Er
soll die Bahnstrecke absichern, nach Flüchtlingen suchen und
Partisanen aufspüren. Die Liebe zum Jazz bringt die Drei zusammen.
Polen und Deutsche haben sich fernab der Ostfront in einer
vermeintlichen Idylle eingerichtet. Der Krieg scheint weit weg, dafür
ist der Sommer umso näher. Auf dem Weg zur Arbeit, entlang der
Zugstrecke, findet Romek das verletzte jüdische Mädchen Bunia. Er
beschließt ihr zu helfen. Für einen Moment in diesem Sommer ist der
Wunsch nach Liebe größer als die Vorsicht vor der stetigen Bedrohung.
Doch die Gefahr und die Auswirkungen des Krieges kommen immer näher.
Am Ende muss jeder von ihnen eine lebenswichtige Entscheidung
treffen. Mit exzellent eingefangenen Bildern gelingt der
deutsch-polnischen Koproduktion, die latente Bedrohung, die auf die
Bevölkerung einwirkt und die Willkür der Gewalt durch die Soldaten
spürbar zu machen. Der Film erzählt eine Geschichte, die keiner
Helden bedarf. Das Spiel der Jungdarsteller - allen voran Jonas Nay -
Filip Piotrowicz, Maria Semotiuk und Urszula Bogucka - sowie der
Schauspielgrößen Gerdy Zint, André M. Hennicke und Steffen Scheumann
ist überzeugend und authentisch. Leise und lebendig erzählt UNSER
LETZTER SOMMER von einem Stück Kriegsgeschichte, das vom Überleben,
der Orientierungslosigkeit der Menschen handelt und seine
beeindruckende und intensive Wirkung ohne überzogenes Drama erzielt.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/unser_letzter_sommer



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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Einmal auf einer Glasdecke Stella McCartney und Alexander McQueen
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Datum: 14.10.2015 - 09:20 Uhr
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