Schwäbische Zeitung: Kommentar zum Playboy: Kind im Manne
(ots) - Der Zwölfjährige in mir ist sehr enttäuscht."
Mit diesem Satz hat ein "Playboy"-Redakteur das Aus für nackte Frauen
in dem US-Heft auf den Punkt gebracht. Mag der "Playboy" anfangs für
einen Tabubruch gestanden haben, war er in seiner Harmlosigkeit schon
wenig später nur für das Kind im Manne verlockend. Das Internet, mit
seiner grenzenlosen Verfügbarkeit sexueller Inhalte, als Ursache für
die Misere des Magazins auszumachen, greift aber zu kurz. Der Grund
liegt vielmehr in der Sexualisierung der gesamten Gesellschaft.
Kein öffentlicher Bereich, der sich nicht sexueller Symbolik
bedient. Verbunden damit ist ein irreales Schönheitsideal und eine
überzogene Sehnsucht nach einem aufregendem (Sexual-) Leben. Der
"Playboy" mit seinen klinisch sauberen Bunnys erfüllt diese Verlangen
nicht mehr, dafür stehen heute literarische Tiefflieger wie "Fifty
Shades of Grey". Bemerkenswert ist, dass diese Bücher andere Bilder
als der "Playboy" erzeugen, aber genauso wie dieser nur Spießertum
und Verklemmtheit spiegeln. Der deutsche "Playboy" will diese
niedrige Fallhöhe weiter bedienen. Die Zwölfjährigen werden sich
freuen.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion(at)schwaebische-zeitung.de
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 13.10.2015 - 18:41 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1275088
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Ravensburg
Telefon:
Kategorie:
Kunst & Kultur
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 50 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Schwäbische Zeitung: Kommentar zum Playboy: Kind im Manne
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Schwäbische Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).