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Dauerlärm erhöht das kardiovaskuläre Risiko - Tag der inneren Balance 2015 (FOTO)

ID: 1273026


(ots) -
Lärmbelastungen haben als Stressoren unmittelbare Auswirkungen auf
die Gesundheit: Wer etwa dauerhaft Verkehrslärm ausgesetzt ist, hat
ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Das legen die
Ergebnisse einer epidemiologischen Studie nahe, in der die
Auswirkungen von Lärm auf die Herzratenvariabilität (HRV) untersucht
wurden.

Bei 110 Teilnehmern der bevölkerungsbasierten KORA-Studie wurden
im Abstand von vier bis sechs Wochen über mehrere Stunden wiederholt
Lärm- und EKG-Messungen vorgenommen, berichtete die Leiterin der
Untersuchung, Ute Kraus vom Helmholtz Zentrum München anlässlich des
"Tags der inneren Balance 2015". Stieg die Lärmbelastung über 65
dB(A), zeigten die Messungen eine sofortige Zunahme der Herzfrequenz
und eine Verschlechterung der HRV, berichtete Kraus. "Dies deutet auf
eine Stressreaktion hin, die über die Aktivierung der sympathischen
Fasern des autonomen Nervensystems (ANS) vermittelt wurde."

Risiko steigt mit Dauer der Lärmeinwirkung

Dass Fluglärm vermehrt zu Bluthochdruck, Herzinfarkten und
Schlaganfällen führt, ist nach Angaben von Professor Thomas Münzel
von der II. Medizinischen Klinik der Universität Mainz seit Langem
bekannt. So zeigte bereits 2008 die HYENA-Studie, dass ein um 10
dB(A) höherer Fluglärmpegel das Risiko für Bluthochdruck um rund 14
Prozent steigert. In eigenen Untersuchungen führte die Simulation von
30 bzw. 60 Nachtflügen bei gesunden Probanden bereits bei einem
mittleren Schallpegel von 43 und 46 dB(A) zu einer gestörten
Gefäßfunktion, grenzwertigem Blutdruckanstieg und Schlafstörungen, so
Münzel. Bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung waren die Effekte
noch deutlicher.

Gegen Lärmstress gibt es kein Patentrezept

Für den Umgang mit Lärm gibt es der Freiburger Diplom-Psychologin




Bettina C. Engemann zufolge kein Patentrezept. Die Betroffenen
könnten aber lernen, besser mit Lärm umzugehen. So könne man sich
beispielsweise nach akustischen Belastungsphasen mindestens doppelt
so lange Ruhepausen gönnen. Langfristig sollten Lärmgestresste
versuchen, ihr Wohn- und Berufsumfeld zu verbessern. Weil sich gegen
störende Alltagsgeräusche oft nur wenig ausrichten lässt, sollte man
das eigene Nervenkostüm gegen Stressbelastungen stärken. Tipps hierzu
gibt es auf der Internetseite www.tag-der-inneren-balance.de.

Quelle:
Pressekonferenz zum Tag der inneren Balance 2015,
München, 02. September 2015

Der Tag der inneren Balance wurde 2012 ins Leben gerufen und
findet seither jedes Jahr am 10. Oktober statt. Motto in diesem Jahr:
"Stressfaktor Lärm - wenn Stille Luxus ist". Ziel des Thementages ist
es, das öffentliche Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen
von Anspannung und dauerhaftem Stress zu schärfen. Experten aus
Wissenschaft und Praxis beschäftigen sich dazu eingehend mit den
Themenfeldern Stress und stressbedingte Erkrankungen.



Pressekontakt:
Schuster Public Relations & Media Consulting GmbH
Schleißheimer Straße 12
85221 Dachau
Telefon 0 81 31/6 69 96 80
Telefax 0 81 31/6 69 96 88
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Datum: 08.10.2015 - 13:30 Uhr
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