Systeminnovationen für eine bessere Gesundheit
(ots) -
Vom 7. bis zum 10. Oktober wird es beim 14. Deutschen Kongress für
Versorgungsforschung (DNVF) vor allem um den geplanten
Innovationsfonds gehen. Forschung und Evaluation innovativer
Versorgungskonzepte sollen die Versorgungspraxis unterstützen. Ziel
ist dabei: Flächendeckende, leitliniengerechte und evidenzbasierte
Versorgung für rund 70 Millionen gesetzlich Versicherter. In seinem
Grußwort für den Kongress erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann
Gröhe: "Brücken statt Mauern bauen - mit dieser Zielsetzung haben wir
im Rahmen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes die Rahmenbedingungen
für eine stärkere Vernetzung in unserem Gesundheitssystem
weiterentwickelt. Der Innovationsfonds gehört als wichtiges Triebwerk
für neue Anregungen dazu. Ziel des Innovationsfonds mit jährlich 300
Millionen Euro sind neue Versorgungsmodelle und Erkenntnisse im
Bereich der Versorgungsforschung, die zu einer weiteren und
dauerhaften Verbesserung der Patientenversorgung führen."
Der Vorsitzende des DNVF und Kongresspräsident Prof Dr. Edmund
Neugebauer bemerkt zur Nachhaltigkeit der Förderung von Innovationen
durch die Politik: "Es ist essentiell, dass innovative
Versorgungsprojekte langfristig angelegt sind und nicht nach vier
Jahren wieder verschwinden, weil die politischen Entscheider gerade
andere Prioritäten setzen und meinen, dass hierfür keine Mittel mehr
vorhanden sind. Gerade wegen des naturgemäß kurzfristigen Denkens in
Legislaturperioden sollte über Qualität von Versorgungsprojekten
nicht die Politik, sondern die Wissenschaft entscheiden. Sie sollte
auch die Kriterien guter und transparenter festsetzen Evaluation
festlegen."
Der Kongress bietet interessierten Wissenschaftlern, Medizinern,
Kassenvertretern, Praktikern sowie Patienten eine breite Palette an
Veranstaltungen. Das aktuelle Kongressprogramm kann unter www.dnfv.de
heruntergeladen werden.
Bürgerdialog Gesundheit: Freitag, 9.Oktober 2015 ab 15:30 Uhr in
der Urania
Wissenschaft, Ärzte, Krankenkassen und die Gesundheitsbranche
laden die Berliner und ihre Gäste ein; diese Veranstaltung ist
kostenfrei. Es soll um Qualität, Chancen und Risiken von
Gesundheits-Apps gehen. Auch offene Fragen zur Datensicherheit
digitaler Gesundheitsangebote werden diskutiert. Danach nehmen sich
die Experten zusätzlich Zeit für individuelle Fragen der Bürger. "Ich
freue mich auf den Dialog mit den Bürgern. Patienten wissen oft am
besten, was sie für ihre Erkrankung brauchen. Ob Telemedizin,
E-health Projekte oder App-Neuentwicklungen für jeden Patienten das
(technische) Mittel der Wahl sind, wird sich zeigen. Auf jeden Fall
stehen unsere Betriebskrankenkassen dieser Entwicklung offen
gegenüber, denn je mehr seriöse Informationen auf dem letzten Stand
der medizinischen Kunst jemand über die eigene Krankheit hat, desto
besser kann er gemeinsam mit den Ärzten an einer Heilung oder
Linderung arbeiten," so Franz Knieps, Vorstand beim BKK Dachverband.
Preisverleihung 7. 10 2015, 18:30 Uhr
Verleihung des Wilfried Lorenz Versorgungsforschungspreises 2015
Die Kriterien für die Erlangung des ersten Preises des Netzwerks
Versorgungsforschung sind wissenschaftliche Originalität, hohe
methodische Qualität sowie Relevanz für die Versorgungspraxis. Aus 16
eingereichten Anträgen wurden die Arbeiten von Frau Saskia
Huckels-Baumgart und Frau Prof. Tanja Manser vom Institut für
Patientensicherheit in Bonn als beste bereits veröffentlichte Arbeit
ausgewählt. Die im Journal of Clinical Pharmacology erschienene
Arbeit trägt den Titel: "Identifying Medication Error Chains From
Critical Incident Reports: A New Analytic Approach"
Die Arbeit konzentriert sich auf das Analysieren von
Medikationsfehlern von der Verordnung bis hin zum Patienten. Ziel war
die Anwendung eines neuen Ansatzes, der eine rechtzeitige
Fehlererkennung vor Erreichen des Patienten möglich macht. Dies ist
ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit mit
hoher Relevanz für die Umsetzung in die Patientenversorgung.
Der Namensgeber des Preises, Prof. Wilfried Lorenz, studierte
Medizin und promovierte in München, wo er 1969 für klinische Chemie
habilitiert wurde. Ab 1970 war er Leiter der Abteilung für
experimentelle Chirurgie und pathologische Biochemie an der
Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums. Dort leitete er ab
1998 das Institut für Theoretische Chirurgie an der Phillips
Universität Marburg. Über tausend, meist in Englisch und Deutsch,
aber auch in Französisch und Spanisch wissenschaftliche Beiträge
zeugen von seiner gro-ßen Schaffenskraft. Er war Ehrenmitglied des
Deutschen Netzwerks und auf dem Gebiet der Versorgungsforschung
wegbereitend tätig. Zahlreiche nationale und internationale Ehrungen
bezeugen seine hohe Reputation, so das Verdienstkreuz der
Bundesrepublik Deutschland und die Euricius-Cordus-Medaille der
Marburger Universitätsmedizin für sein Lebenswerk. Prof. Wilfried
Lorenz ist 2014 nach langer, mit viel Mut und innerer Stärke
ertragener Krankheit verstorben.
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Deutscher Kongress Versorgungsforschung
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Datum: 07.10.2015 - 13:29 Uhr
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