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Integration durch Ausbildung / 11. Wiesbadener Gespräche zum Thema "Jugendarbeitslosigkeit - das Erfolgsmodell der JOBLINGE"

ID: 1269372


(ots) - Wie man jungen Menschen die Integration in den
Arbeitsmarkt ermöglicht, diskutierten heute u.a. der hessische
Sozialminister, Stefan Grüttner, der Vorsitzende der Geschäftsführung
der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Dr. Frank
Martin, Vertreter der Initiative JOBLINGE und weitere Experten. Der
Arbeitgeberverband HessenChemie lud zum Thema "Gemeinsam gegen
Jugendarbeitslosigkeit - das Erfolgsmodell JOBLINGE" ins Wiesbadener
Kurhaus ein. Mit 200 Besuchern verzeichnete der Veranstalter vor dem
Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation ein sehr großes
Besucherinteresse.

Die Gründe für Jugendarbeitslosigkeit sind vielfältig: schlechte
Schulnoten, schlechte Deutschkenntnisse, Migration oder schlicht
Orientierungslosigkeit bei der Berufswahl. Gelingt der Einstieg in
die Arbeitswelt nicht, haben diese jungen Menschen kaum eine Chance
auf ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe an der Gesellschaft. Der
hessische Sozialminister und Schirmherr der JOBLINGE gAG
FrankfurtRheinMain, Stefan Grüttner, stellte in seiner Rede unter
anderem die Unterstützung des Landes bei der weiteren hessenweiten
Expansion der JOBLINGE in Aussicht. "Die JOBLINGE sind wegweisend für
die Zukunft des Übergangssystems zwischen Schule und Beruf", so der
Minister. Mit einer möglichst engen Einbindung der Wirtschaft, mit
mehr Offenheit für unkonventionelle Rekrutierung und mit hohen
Praxisanteilen werde es gelingen, die nachhaltige Vermittlung junger
Menschen in Arbeit und Ausbildung zu beschleunigen. Es sei ihm "ein
wichtiges Anliegen, dass die erfolgreiche Arbeit der Joblinge auf
weitere Standorte in Hessen ausgeweitet wird". Auch die Öffnung der
JOBLINGE-Initiative für junge Flüchtlinge gehöre zu seinen zentralen
Anliegen.

JOBLINGE wurde im Jahr 2007 als gemeinsame Initiative der Eberhard




von Kuenheim Stiftung der BMW AG und The Boston Consulting Group GmbH
(BCG) gemeinsam mit Experten aus Politik, Wirtschaft und
gemeinnützigem Sektor ins Leben gerufen. Die Initiative ist derzeit
an 15 Standorten bundesweit aktiv, bisher wurden über 3.000
Jugendliche unterstützt. Etwas 1.200 ehrenamtliche Mentoren und über
1.400 Unternehmen sind bei der Unterstützung eingebunden. In Hessen
gibt es Standorte in Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, der Bergstraße
und seit Mai auch in Darmstadt. "Dass die JOBLINGE so erfolgreich
sind, liegt vor allem an dem Zusammenspiel von Öffentlicher Hand,
Unternehmen und Zivilgesellschaft", so Kadim Tas, Regionalleiter der
JOBLINGE gAG FrankfurtRheinMain.

"Unternehmen müssen künftig auch jene Bewerber stärker
berücksichtigen, die sie nach herkömmlichen Auswahlkriterien nicht
einstellen würden. Sie werden sich verstärkt mit Flüchtlingen und
Jugendlichen aus fremden Kulturen befassen müssen. Sie werden
Kandidaten mit Sprachproblemen und Schwierigkeiten im sozialen Umfeld
stärker in Betracht ziehen müssen", erklärte Hartmut G. Erlinghagen,
Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes HessenChemie. Die Arbeitgeber
könnten jedoch nur Angebote machen, wenn Bleiberecht und
Arbeitserlaubnis geklärt seien. Hier sei jetzt zunächst die Politik
gefordert, um die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die
Verfahren zu beschleunigen.

Berufsvorbereitende Maßnahmen und Praktika wie die Programme der
Chemie-Sozialpartner "Start in den Beruf" und "StartPlus" seien
bereits erfolgreiche Instrumente im Kampf gegen die
Jugendarbeitslosigkeit, die modifiziert auch für die Integration von
Flüchtlingen eingesetzt werden könnten. Aber gerade auch mit den
JOBLINGEN habe man sehr positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit
gemacht, an die man anknüpfen wolle. "Wir trauen dieser Initiative
auch in der Arbeit mit Flüchtlingen einiges zu", so Erlinghagen.

Aufbauend auf den Erfolgsfaktoren entwickelt die Initiative, die
heute schon im Rahmen des klassischen JOBLINGE-Programms Flüchtlinge
betreut, derzeit ein spezifisches Konzept. "Arbeit, gesellschaftliche
Integration und die Würde jedes einzelnen, diese Faktoren hängen
untrennbar zusammen", so Ulrike Garanin, Vorstand der
JOBLINGE-Dachorganisation. "Junge Flüchtlinge unmittelbar nach ihrer
Ankunft zu qualifizieren und sie so früh wie möglich in Arbeit zu
bringen, das ist das gemeinsame Ziel."

Tagungsband begleitend zur Veranstaltung Jedes Jahr erscheint zu
den Wiesbadener Gesprächen ein Tagungsband im F.A.Z.-Verlag unter dem
gleichen Titel. Das Buch enthält u. a. ein Grußwort der
Bundeskanzlerin, Angela Merkel, sowie Beiträge von Hessens
Sozialminister Stefan Grüttner, der Beauftragten der Bundesregierung
für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz sowie
Heinrich Alt, ehemaliges Mitglied des Vorstandes der Bundesagentur
für Arbeit. In weiteren Beiträgen werden JOBLINGE-Teilnehmer
interviewt, das Programm vorgestellt und die Erfahrungen von
Unternehmen und Mentoren mit der Initiative beschrieben.

Der Arbeitgeberverband HessenChemie

Der Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das
Land Hessen e.V. (HessenChemie) ist ein Zusammenschluss von 300
Unternehmen der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrie mit
über 104.000 Beschäftigten in ganz Hessen. Die Wiesbadener Gespräche
finden seit 2005 einmal jährlich statt. Weitere Informationen zu den
Tagungsbänden findet man unter www.wiesbadenergespraeche.de



Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk(at)hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de


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Datum: 30.09.2015 - 14:05 Uhr
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Chemische Industrie


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