World-Robotics-Studie: Industrie-Roboter erobern die Welt
(ots) - Bis 2018 wird der Absatz von Industrie-Robotern
weltweit jedes Jahr durchschnittlich um 15 Prozent wachsen - die
verkauften Einheiten verdoppeln sich fast auf rund 400.000 Stück.
Dabei entfallen 70 Prozent des Absatzvolumens auf die fünf größten
Märkte: China, Japan, USA, Südkorea und Deutschland. Das sind
Ergebnisse der Roboter-Weltstatistik 2015, die von der International
Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurde.
"Wichtigster Treiber der Entwicklung ist der weltweite Wettbewerb
der industriellen Produktion. Die Automatisierung des
Automobilsektors und der Elektro- und Elektronikindustrie stehen
dabei mit einem Marktanteil von zusammen 64 Prozent an der Spitze",
sagt Arturo Baroncelli, Präsident der International Federation of
Robotics (IFR).
Vor diesem Hintergrund markiert die sprunghafte Automatisierung in
China eine einzigartige Entwicklung in der Robotergeschichte. Um 56
Prozent stieg die Zahl der verkauften Industrie-Roboter allein im
letzten Jahr gegenüber 2013. Das Reich der Mitte ist inzwischen der
größte und am schnellsten wachsende Robotermarkt weltweit. Das
Potential bleibt trotz der jüngsten Konjunkturschwäche enorm. Denn
die chinesische Wirtschaft verzeichnet in der produzierenden
Industrie erst eine Roboterdichte von 36 Einheiten pro 10.000
Arbeitnehmer. Zum Vergleich: Der Spitzenreiter Südkorea kommt auf
478 Industrie-Roboter je 10.000 Arbeitnehmer gefolgt von Japan (315
Units) und Deutschland (292 Units). Prognosen gehen davon aus, dass
2018 mehr als jeder dritte Industrie-Roboter des weltweiten Angebots
in China installiert werden wird.
Die Statistik zur Roboter-Dichte zeigt gleichzeitig enorme
Wachstumsmöglichkeiten in den USA. Hier kommen in der produzierenden
Industrie aktuell erst 164 Industrie-Roboter auf 10.000 Arbeitnehmer.
Die USA automatisieren ihre Wirtschaft derzeit mit rasantem Tempo.
Ziel ist, den heimischen Industriestandort zu stärken und
ausgelagerte Produktionen zurückzuholen. Die Zahl installierter
Roboter stieg 2014 um 11 Prozent auf rund 26.000 Einheiten - Rang
drei weltweit.
In Europa hat Deutschland mit großem Abstand die Nase vorn.
Innerhalb eines Jahres (2014) stiegen die Verkaufszahlen um 10
Prozent auf rund 20.100 Einheiten - der größte bisher registrierte
Absatz innerhalb von zwölf Monaten. Trotz der bereits sehr großen
Roboterdichte ist der weltweit fünftgrößte Robotermarkt weiterhin auf
Expansionskurs - in erster Linie angetrieben von der
Automobilindustrie.
Die Investitionen der Automobilindustrie in Industrie-Roboter sind
seit 2010 weltweit deutlich gestiegen. Mit rund 100.000 neu
installierten Robotern war 2014 ein neues Rekordjahr - plus 43
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neue Produktionskapazitäten in
aufstrebenden Märken und eine Modernisierungswelle an den etablierten
Standorten der autoproduzierenden Länder haben diesen Boom getragen.
Ein Großteil der Robotertechnik wurde 2014 an Autozulieferer für
elektronische Komponenten verkauft. Dazu zählen beispielsweise
Batteriehersteller oder Car-IT-Firmen.
Die Elektro- und Elektronikbranche verzeichnete 2014 ebenfalls
einen neuen Rekord - der Absatz stieg um 34 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Die starke Nachfrage für Industrie-Roboter in der Produktion
von Consumer Electronics, Kommunikations-Equipment oder auch
Computer- oder Medizintechnik summieren sich für dieses Segment auf
einen weltweiten Marktanteil von insgesamt 21 Prozent.
Die digitale Transformations- und Automatisierungswelle wird den
Siegeszug der Industrie-Roboter bis 2018 weiter vorantreiben. Im Zuge
von "Industrie-4.0-Projekten" steht beispielsweise die
Mensch-Roboter-Kollaboration vor dem Durchbruch. Die vereinfachte
Zusammenarbeit mit Robotern öffnet den Markt zusätzlich für neue
Anwendungen. Das gilt für kleinere und mittlere Unternehmen ebenso
wie für Konzerne aller Branchen. Neben der Automobil- und
Elektronikindustrie erreicht diese Entwicklung zunehmend auch die
metallverarbeitende Industrie, Kunststoffindustrie sowie
Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie.
"Das Marktvolumen für Industrie-Roboter ist enorm. Den weltweiten
Verkaufswert inklusive begleitender Dienste schätzen wir für 2014 auf
32 Milliarden US-Dollar", so abschließend IFR-Präsident Baroncelli.
Videos zum Download:
http://tinyurl.com/ph844wf
www.ifr.org
www.worldrobotics.org
Über die IFR
The International Federation of Robotics: www.ifr.org
Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei
Studien zur Robotik: World Robotics - Industrieroboter: Dieser
einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über
Industrieroboter in einheitlichen Tabellen und ermöglicht
aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält statistische Daten aus
circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen,
Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen und
wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-,
Export- und Importdaten aufgeführt. Trends bei Roboterdichte, z.B.
die Anzahl von Robotern auf je 10.000 Beschäftigte in relevanten
Sektoren, werden ebenfalls dargestellt.
World Robotics - Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen,
Fallstudien und internationale Forschungsstrategien zu
Servicerobotern. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit unserem
Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart erarbeitet.
Pressekontakt:
Gudrun Litzenberger
+49 69 66 03-1502
gl(at)worldrobotics.org
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Datum: 30.09.2015 - 10:35 Uhr
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