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Gute Binnenkonjunktur kommt Lebensmittelhandel zugute / BVLH zieht Halbjahresbilanz zur Anuga 2015

ID: 1268497


(ots) - Die derzeit robuste Binnenkonjunktur kommt auch dem
Einzelhandel mit Lebensmitteln zugute. Die Unternehmen haben in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres ein leichtes Umsatzplus erzielt.
Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Einnahmen im Vergleich zum
ersten Halbjahr 2014 nominal um 1,8 %. Das entspricht einem
Umsatzvolumen von circa 108 Milliarden Euro. Auf Basis des bisherigen
durchschnittlichen Wachstums rechnet der Bundesverband des Deutschen
Lebensmittelhandels (BVLH) für die ersten drei Quartale 2015 mit
einem Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von etwas über 162
Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von rund zwei Prozent im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die jüngsten Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute
vom September dieses Jahres sagen sowohl für dieses Jahr als auch für
2016 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 1,9 % voraus.
Eine wichtige Stütze des Aufschwungs bleibt die Binnennachfrage und
hier vor allem der private Konsum. Die Preissteigerungsraten liegen
2015 nahe der Null-Linie. Wirtschaftsforscher gehen für 2015 von 0,4
% aus. Für das kommende Jahr werden 1,5 % vorhergesagt. Die
Beschäftigung steigt weiter und sorgt dafür, dass die
Arbeitslosenquote in diesem Jahr erneut zurückgeht. Die Aussicht auf
einen sicheren Arbeitsplatz, Lohnzuwächse und niedrige Sparzinsen
lassen die privaten Konsumausgaben steigen. Sie sollen in diesem Jahr
um 1,9 % und 2016 um bis zu 1,7 % klettern.

Die einzelnen Vertriebsschienen tragen in unterschiedlicher Weise
zur Umsatzentwicklung im LEH bei. Das größte Plus verzeichnen aktuell
die Lebensmittel-Vollsortimenter. Laut den von der Gesellschaft für
Konsumforschung erhobenen Veränderungsraten konnten Super- und
Verbrauchermärkte im 1. Halbjahr 2015 ihre Einnahmen um 2,8 %
erhöhen. Bei den SB-Warenhäusern und den Discount-Anbietern ging der




Umsatz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2014 leicht um 0,3
bzw. 0,7 % zurück.

Mehr Umsatz mit Süßwaren, weniger mit Milch

Auch die Umsätze in den einzelnen Lebensmittelsortimenten
entwickelten sich unterschiedlich. Höhere Zuwächse erzielten die
Händler von Januar bis Juni dieses Jahres mit dem Verkauf von Obst
und Gemüse (+ 2,4 %) sowie Süßwaren (+ 3,4 %). Umsatzrückgänge
verzeichneten unter anderem die Produktgruppen Fleisch und Wurstwaren
(-0,4 %) sowie Molkereiprodukte. Vor allem bei der weißen Linie
(Milch, Milchrahmerzeugnisse) war der Rückgang mit 4,8 % deutlich zu
spüren.

Ein wichtiger Faktor für die Umsatzentwicklung sind zweifelsohne
die Lebensmittelpreise. Ihre Entwicklung in den zurückliegenden fünf
Jahren zeigt, dass Verbraucher in regelmäßiger Folge und relativ
kurzen Abständen mal tiefer und mal weniger tief ins Portmonee
greifen müssen. Die Jahre 2011 (+ 2,2 %), 2012 (+ 3,4 %) und 2013
(+4,4 %) wurden durch zum Teil hohe Teuerungsraten bestimmt. Seitdem
großen Preisauftrieb im Sommer 2013 mit monatlichen Inflationsraten
von vier bis fünf Prozent verläuft die Teuerung jedoch sehr viel
moderater.

Starker Preisauftrieb schwächt sich weiter ab

Laut Statistischem Bundesamt kletterten die Preise für
Nahrungsmittel 2014 im Vergleich zum Vorjahr gerade einmal um ein
Prozent. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich der Preisauftrieb
weiter verlangsamt. Von Januar bis Juni 2015 wurden Lebensmittel im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum lediglich um 0,3 % teurer. Schaut man
in die einzelnen Sortimente ergibt sich ein differen-ziertes Bild.
Billiger für Verbraucher wurden vor allem Fleisch und Fleischwaren
sowie Molkereiprodukte und Eier. Bei diesen Produktgruppen gingen die
Preise von Januar bis Juni dieses Jahres im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2014 um 0,6 % beziehungsweise 3,1 % zurück. Teurer hingegen
wurden Brot und Getreideerzeugnisse (+ 1,6%), Obst, (+1,7%) und
Gemüse (+ 2,2%).

Die momentan kaum spürbar steigenden Lebensmittelpreise sind ein
Grund dafür, dass sich das Geschäftsklima im Einzelhandel mit
Lebensmitteln aktuell etwas abschwächt. Zu diesem Ergebnis kommt der
aktuelle Konjunkturtest des ifo-Instituts. Der Klimaindikator lag im
Juli dieses Jahres zwar nach wie vor klar im positiven Bereich und
auch höher als der Indikator für den gesamten Einzelhandel,
allerdings wesentlich weniger deutlich als zu Jahresbeginn. Bei der
Bewertung der aktuellen Geschäftslage überwiegen die positiven
Firmenmeldungen weiterhin merklich. Im Juli zeigten sich die
Umfrageteilnehmer angesichts einer günstigen Umsatzentwicklung sogar
wieder etwas zufriedener als im Vormonat.

Mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten gewannen
hingegen erstmals im laufenden Jahr die skeptischen Erwartungen
leicht die Oberhand. Zudem gaben die Unternehmen im Juli per Saldo
an, dass die Verkaufspreise geringfügig nachgegeben haben. Auch für
die nahe Zukunft zeigen sich die Umfrageteilnehmer skeptisch in Bezug
auf Preiserhöhungsspielräume.

Höherer Ausgabeanteil für Lebensmittel bei Haushalten mit geringem
Einkommen

Die Preise für Lebensmittel rücken vor allem dann in den Fokus der
Öffentlichkeit, wenn sie besonders niedrig oder hoch sind und wenn
damit die Frage nach der Wertschätzung für Lebensmittel verbunden
wird. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist die
Ausgabebereitschaft der Deutschen für Nahrungsmittel.

Dazu hat das Statistische Bundesamt kürzlich aktuelle Zahlen
vorgelegt. Laut Einkommens- und Verbrauchsstichprobe geben die
Haushalte in Deutschland im Durchschnitt monatlich 12,1 % ihres
verfügbaren Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke aus. Das sind 296 Euro. Dabei gibt es sowohl nach
Gebietsständen als auch nach der Höhe des Einkommens Unterschiede. So
liegt die Ausgabenquote im früheren Bundesgebiet bei 11,9 % (305
Euro). Die neuen Länder liegen mit 12,8 % knapp ein Prozent darüber
262 Euro).

Erheblich breiter ist die Spanne, wenn man die Ausgaben für
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke in Beziehung zum verfügbaren
Haushaltsnettoeinkommen setzt. Haushalte mit einem Einkommen von
unter 1.300 Euro wenden monatlich 15,4 % auf. Das sind 154 Euro.
Dabei handelt es sich um knapp sieben Millionen oder 18 % aller
Haushalte in Deutschland, denen allein schon aus finanziellen Gründen
kaum höhere Ausgaben für Lebensmittel und Getränke möglich sind.

Gutverdiener hingegen (Haushaltsnettoeinkommen 3.600 bis 5.000
Euro) geben nur 11,8 % ihres Einkommens aus. Das sind 382 Euro. Das
heißt auch: Gutverdiener wenden monatlich zirka zweieinhalb Mal mehr
Geld für Lebensmittel und Getränke auf, als Geringverdiener. Da die
Wahrscheinlichkeit gering sein dürfte, dass solche Haushalte auch
entsprechend mehr konsumieren, wird ein erheblicher Anteil dieses
Geldes in höherpreisige Lebensmittel geflossen sein.



Pressekontakt:
Christian Böttcher
Pressesprecher

Bundesverband
des Deutschen Lebensmittelhandels e. V. (BVLH)
Am Weidendamm 1 A
10117 Berlin

Telefon: +49(0)30/72 62 50 - 86
Telefax: +49(0)30/72 62 50 - 85
E-Mail: boettcher(at)bvlh.net
Internet: www.bvlh.net


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Datum: 29.09.2015 - 11:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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