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NOZ: Interview mit Hannelore Hoger, Schauspielerin

ID: 1266871


(ots) - Hannelore Hoger: Ich will morgens mal nicht
pünktlich aufstehen müssen

Uneinigkeit über ihren Abgang als TV-Ermittlerin Bella Block -
Schauspielerin kritisiert den Kostendruck in ihrer Branche - "Ich
kann zu meiner Tochter ziehen, während ich meine Wohnung für
Flüchtlinge zur Verfügung stelle"

Osnabrück. Schauspielerin Hannelore Hoger fiebert ihrer vorläufig
letzten Folge als TV-Ermittlerin Bella Block und der dann folgenden
Freizeit entgegen: "Erst mal möchte ich frei sein und etwas anderes
machen. Ich will mit Freude mal wieder richtig zwei Monate lang
Urlaub machen. Ohne Termindruck. Wenn ich morgens mal nicht pünktlich
aufstehen muss, dann ist das für mich wie ein Feiertag. Dieser
Terminkalender soll endlich mal luftiger werden", sagte die Grande
Dame des deutschen Fernsehens im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag). Nach Angaben der Schauspielerin wird die
letzte Folge wohl nun doch noch nicht im Oktober/November gedreht:
"Die Drehbücher sind noch nicht weit genug." Auch in puncto ihres
Abgangs gibt es wohl noch unterschiedliche Meinungen: "Das, was man
mir bisher angeboten hat, entspricht nicht meinen Vorstellungen.
Vielleicht studiert sie oder kommt in fünf Jahren wieder." Einfach
erschossen zu werden, "das wäre ja zu einfach".

Die Schauspielerin beklagt eine abnehmende Wertschätzung ihres
Berufs: "Bei ,Bella Block'' haben wir vor etwas mehr als 20 Jahren mit
35 Drehtagen für eine Folge angefangen. Jetzt haben wir noch 24
Drehtage. In einer Serie werden für einen 90-Minüter 21 Drehtage
angesetzt. Tendenz: möglichst noch weniger. Das geht auf Kosten der
Qualität und des Gemeinschaftsgefühls in einem Team. Und da es auch
ungleiche finanzielle Verhältnisse gibt, ist das alles nicht
förderlich. Die Gagen werden permanent gedrückt. Meine nicht so




schnell, aber die Jüngeren sind viel leichter austauschbar. Für die
Branche ist das ein Problem. Die Freude an der Arbeit darf doch nicht
vergehen."

Hannelore Hoger, die Schirmherrin des Hilfswerks Help Age
Deutschland ist, fordert die Politik in der aktuellen
Flüchtlingsdebatte auf, den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht aus den
Augen zu verlieren. Auch Help Age kümmere sich nachhaltig und
langfristig um die Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern. Sie
sei jedoch bereit, "vorübergehend Flüchtlinge aufzunehmen, wenn die
Not so groß ist, dass man dazu verpflichtet wird". Ihre Wohnung sei
zwar nicht so groß, aber: "Ich kann zu meiner Tochter ziehen, während
ich meine Wohnung zur Verfügung stelle."



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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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Datum: 24.09.2015 - 13:44 Uhr
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