VW-Affäre: Bereits fast 40 Sammelklagen in den USA und Kanada
(ots) - Auf den Volkswagen-Konzern rollt aufgrund der
Manipulationen bei Abgastests eine Flut von Sammelklagen in den USA
und Kanada zu. Nach Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung
sind seit vergangenen Freitag, 18. September, 37 solcher Klagen bei
US-Gerichten eingereicht worden, weitere zwei in Kanada. Zahlreiche
Anwaltskanzleien haben zudem Aufrufe an VW-Käufer gestartet, sich den
Klagen anzuschließen. Kläger sind zumeist private Autokäufer, in
einem Fall auch ein Autohändler.
Die Käufer sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit von VW
getäuscht. In den Klageschriften werden dem Konzern Betrug,
Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen. "Der Grund,
warum sie das gemacht haben, ist: Die Leistung des Autos verringert
sich, wenn die Abgasreinigung arbeitet. Aber die wollten das nicht,
weil niemand Autos mit einer geringeren Leistung kaufen würde", so
der Anwalt Steve Berman aus Seattle im Bundesstaat Washington in
einem Video, mit dem er um weitere Mandanten wirbt. Berman hatte
vergangenen Freitag für einen VW-Fahrer aus Kalifornien die erste
Klage dieser Art eingereicht.
Die Kläger verlangen Schadensersatz für den Wertverlust ihrer
Fahrzeuge und die durch den Rückruf entstehenden Kosten. Nach Angaben
von Anwälten könnte sich die Zahl der Kläger noch massiv erhöhen. Von
den Rückrufen sind in den USA 482.000 Autos betroffen, weitere
100.000 in Kanada. Dabei handelt es sich um Dieselfahrzeuge der
Baujahre 2009 bis 2015.
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Datum: 23.09.2015 - 18:14 Uhr
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