Mehrheit der Norddeutschen würde mehr für Fleisch zahlen, wenn Haltungsbedingungen für Tiere besser wären / NDR Thementag Landwirtschaft und Ernährung: Montag, 21. September
(ots) - 88 Prozent der Norddeutschen würden höhere
Fleischpreise zahlen, wenn sie sicher wüssten, dass die
Haltungsbedingungen für Tiere verbessert sind. Nur neun Prozent der
Menschen im Norden wären dazu nicht bereit. Auch beim
Lebensmittel-Einkauf spielt die tiergerechte Haltung eine große
Rolle. So sagen 87 Prozent der Norddeutschen, dass ihnen Lebensmittel
aus besonders tiergerechter Haltung wichtig oder sehr wichtig sind.
Das ergab eine repräsentative Umfrage zur Qualität deutscher
Lebensmittel, die das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im
Auftrag des NDR durchgeführt hat. Anlass ist der NDR Thementag
Landwirtschaft und Ernährung. Am Montag, 21. September, beschäftigen
sich das NDR Fernsehen, die NDR Radioprogramme und NDR.de u. a. mit
der Qualität und den Preisen von Lebensmitteln. Die Umfrage ist Teil
der Dokumentation "Preiskampf ums Essen - Wer verdient an Apfel, Ei
und Schwein?" um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) reagiert in
einem Interview des Radioprogramms NDR Info auf das Ergebnis der
Umfrage zu den Haltungsbedingungen. Der Minister fordert mehr
freiwillige Maßnahmen der Landwirte: "Die Regelungen, die wir haben,
gehen genau in diese Richtung. Mir ist aber wichtig: Es sollte mehr
freiwillig geschehen. Man muss ja nicht immer ein Gesetz machen. Die
Geflügelhalter zum Beispiel haben sich verpflichtet, zum 1.1.
nächsten Jahres auf das Schnabelkürzen zu verzichten."
Tatsächlich sind die Erwartungen der Norddeutschen an die
Landwirte hoch. So ist 99 Prozent der Befragten der
verantwortungsvolle Umgang mit Tieren wichtig bzw. sehr wichtig. Mit
der Realität sind jedoch nur 38 Prozent zufrieden oder sehr
zufrieden. 59 Prozent geben an, mit dem gegenwärtigen Stand weniger
oder gar nicht zufrieden zu sein.
Neben der "besonders tiergerechten Haltung" ist 61 Prozent der
Norddeutschen wichtig oder sehr wichtig, dass die Lebensmittel aus
einer bestimmten Region kommen. Dazu sagt
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) im Interview
mit NDR Info: "Regionalität schafft Vertrauen. Öko und Regionalität
sind fast in einem Spitzenwettbewerb, und Regionalität ist dabei, den
ersten Platz zu bekommen. Und ich kann nur an die Landwirte
appellieren, ihre Produkte regional anzubieten. Das ist das, was
Kunden wollen."
Laut der infratest dimap Umfrage im Auftrag des NDR ist es für 57
Prozent wichtig oder sehr wichtig, dass Lebensmittel aus biologischer
Erzeugung stammen. Für 53 Prozent der Norddeutschen ist es wichtig
bzw. sehr wichtig, dass die Lebensmittel preiswert sind. Während
dieser Aspekt in Mecklenburg Vorpommern für 65 Prozent der Befragten
wichtig oder sehr wichtig ist, trifft dies in Hamburg nur für 40
Prozent zu. 60 Prozent der Hamburger ist es hingegen weniger oder gar
nicht wichtig, dass Lebensmittel preiswert sind.
Insgesamt sind 88 Prozent der Norddeutschen zufrieden oder sehr
zufrieden mit der Qualität von Lebensmitteln der deutschen
Landwirtschaft.
Für die repräsentative Studie hat infratest dimap 1007
Norddeutsche im Alter ab 14 Jahren in Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen
befragt. Erhebungszeitraum war der 3. bis 23. Juli 2015.
Die komplette Studie sowie weitere Informationen finden sie unter
www.NDR.de/thementag
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Datum: 20.09.2015 - 10:00 Uhr
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