Wie kann ich meine Zähne bei Unfällen im Sport schützen?
(ots) - Jeder von uns treibt gern Sport, doch nicht alle
Sportarten sind ungefährlich. Gerade Eltern sorgen sich um die Zähne
ihrer Kinder. Dabei sind oft diese begeisterte Fußballpieler,
Inlineskater, Basketballspieler oder lieben Kampfsportarten. Es ist
selbstverständlich, andere Körperteile durch Helme, Knie- oder
Schienbeinprotektoren zu schützen, aber die Zähne, Zunge und
Weichteile im Mund werden nur selten geschützt. Gerade Sportunfälle,
und dies nicht nur bei Kindern, sind häufige Ursache dentaler
Verletzungen. Wie also kann ich mein Kind und auch mich vor
Verletzungen der Zähne und der Mundhöhle schützen?
Durch das Tragen von Sportmundschutzen kann eine dentale
Verletzung verhindert oder reduziert werden. Bei Sportunfällen kommt
es nicht selten zu Frakturen von Zähnen und des Kieferknochens,
Verletzungen von Lippen, Zunge oder Wangen oder auch zum Zahnverlust.
Weichteilverletzungen heilen in der Regel vollständig aus, wohingegen
Frakturen oder Verluste von Zähne zu lang andauernden zahnärztlichen
Behandlungen, wie Füllungstherapien, Wurzelkanalbehandlungen,
Versorgung der Zähnen mit Kronen oder Implantationen, führen.
Durch das Tragen von Sportmundschutzen werden die auftretenden
Kräfte gedämpft und die Häufigkeit von Zahn- und Kieferfrakturen und
auch Biss- und Weichteilverletzungen reduziert. Wichtig ist, dass der
Mundschutz die Atmung und das Sprechen nicht beeinflusst, gut zu
reinigen ist und eine hohe Haltbarkeitsdauer aufweist. Da vor allem
Kinder einen Sportmundschutz tragen sollten, ist eine einfache
Anwendung sinnvoll und sollte möglichst auch mit zusätzlichen
kieferorthopädischen Apparaturen verwendbar sein.
Es sind verschiedene Formen von Sportmundschutzen erhältlich. Die
für den Patienten komfortabelste Variante ist der individuell
hergestellte Mundschutz. Dafür werden vom Zahnarzt Abformungen
genommen und der Mundschutz im Dentallabor mit einem weichbleibenden
Kunststoff und individueller Farbgestaltung hergestellt. Vorteile des
individuellen Mundschutzes sind die sehr gute Passung sowie die
geringe Beeinträchtigung von Atmung und Sprache. Sie sind zwar teuer,
bieten aber eine überlegene Haltbarkeit und Schutz im Vergleich zu
anderen Sportmundschutzen. Eine weitere Form ist der konfektionierte
Mundschutz, der nicht für den jeweiligen Patienten individualisiert
ist und somit eine schlechtere Passung und Schutzwirkung aufweist.
Als weitere Folge der schlechteren Passung sind die Sprache und die
Atmung vermehrt behindert. Ein individuell angepasster
Sportmundschutz wird in heißem Wasser erhitzt und anschließend auf
die Zahnreihe gedrückt. Die Qualität der Schutzwirkung schwankt sehr
stark, da unerfahrene Personen die Anpassung des Mundschutzes
übernehmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde hat
sich in einer Stellungnahme zu Mundschutzen als Vorbeugung von
sportbedingten Kieferverletzungen für das Tragen von individuell
hergestellten Mundschutzen als Mittel der Wahl ausgesprochen, da
diese den besten Tragekomfort und Verletzungsschutz bieten. Die DGZMK
empfiehlt das Tragen eines Sportmundschutzes bei folgenden
Sportarten: Ballsportarten, Kampfsportarten, Hockey, Geräteturnen,
Inlineskating, Radsport, Reiten, Rugby und Skateboarding. Es wird
empfohlen, Kinder und auch Erwachsene bei Teilnahme an diesen
Sportarten mit einem Mundschutz auszustatten. Eltern und Trainer
können sich bei Ihren Zahnärzten und Mitgliedern der DGET ausführlich
zu diesem Thema informieren.
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Datum: 18.09.2015 - 09:00 Uhr
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