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Studie zu wettbezogener Spielmanipulation / Live- und Ereignis-Wetten zu unrecht im Fokus / Faktenbasierte Debatteüber Sportwettenregulierung notwendig

ID: 1239678

(ots) -
Das Asser-Institut für Sportrecht (Niederlande) hat mit der Studie
"Die Wahrscheinlichkeiten von Spielmanipulation" die erste empirische
Untersuchung zu wettbezogener Spielmanipulation vorgelegt. Darin
zeigt der Autor, Professor Ben van Rompuy, dass zahlreiche
gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielmanipulation
wissenschaftlicher Grundlagen entbehren und damit ins Leere laufen.

Der von einigen EU-Staaten verfolgte Ansatz bestimmte, als
manipulationsanfällig betrachtete Wettarten einzuschränken oder gar
zu verbieten sei teilweise auf Missverständnisse und mangelnde
empirische Kenntnis der Wettmärkte zurückzuführen. Dies sei
insbesondere bei Live- und Ereigniswetten der Fall, die in der
politischen Diskussion - auch in Deutschland - immer wieder als
manipulationsanfällig gebrandmarkt wurden.

Derartige Behauptungen, so van Rompuy, könnten unter
wissenschaftlichen Standards nicht bestehen:

"Aufbauend auf den quantitativen empirischen Belegen, hat diese
Untersuchung keine Korrelation zwischen Live-Wetten oder Nebenwetten
und möglichen Vorfällen von wettbezogener Spielmanipulation finden
können, die ein Verbot dieser Wettarten rechtfertigt."

Dabei, so die Studie, kann es unter Umständen durchaus sinnvoll
sein, gewisse Einschränkungen beim Wettprogramm vorzunehmen. Solche
Einschränkungen müssten aber nachweisbar ihren Zweck erfüllen.

Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV)
kommentiert:

"Da die Buchmacher neben dem Sport die Geschädigten von Match
Fixing sind, wollen wir den Kampf gegen Spielmanipulation gemeinsam
mit dem Sport und den Behörden vorantreiben. Sinnvolle Maßnahmen
müssen aber dort ansetzen, wo tatsächliche Gefahren bestehen. Mit
unpassenden Beschränkungen der Live- und Ereigniswetten werden




lediglich staatlich lizenzierte Angebote abgewürgt, während der
Schwarzmarkt boomt."

Um die tatsächlichen Risiken wettbezogener Spielmanipulation
aufzuzeigen, beleuchtet die Asser-Studie nicht nur die Angebots-
sondern auch die Nachfrage-Seite der Spielmanipulation: also sowohl
in welchem Maße ein Spiel(ereignis) manipulierbar ist, als auch in
welchem Maße kriminelle Organisationen bestimmte Spiele und Wettarten
in der Praxis für ihre Zwecke missbrauchen. Diese Nachfrage ist in
hohem Maße dadurch geprägt, dass Kriminelle ihr Entdeckungsrisiko
minimieren wollen.

Als entscheidender Faktor wird dabei die Liquidität in Wettmärkten
identifiziert. Der Studie zufolge machen sich professionelle
Spielmanipulierer hauptsächlich hochliquide und intransparente
Wettmärkte zu nutze, wo das Entdeckungsrisiko äußerst gering sei.
Denn in Wettmärkten mit geringer Liquidität und hoher Transparenz,
wie sie bei europäisch regulierten Buchmachern vorherrscht, sei es
für kriminelle Organisationen grundsätzlich schwierig, signifikante
Einsätze zu platzieren ohne ein hohes Entdeckungsrisiko einzugehen.

DSWV-Präsident Mathias Dahms kommentiert:

"Im Gegensatz zu den intransparenten asiatischen Wettmärkten, auf
denen gigantische Summen verschoben werden, begrenzen europäisch
regulierte Wettanbieter die Einzahlungen und betreiben ein
umfassendes Risikomanagement. Bei unregelmäßigen Marktbewegungen und
Quotenverläufen prüfen wir, ob eine Manipulation vorliegen könnte.
Sollte sich der Verdacht erhärten, melden wir dies an die zuständigen
Verbände und Behörden."

Mathias Dahms weiter:

"Die Ergebnisse der Asser-Studie zeigen, dass eine faktenbasierte
Debatte über Spielmanipulation in Deutschland dringend nötig ist, um
die Qualität der Sportwettenregulierung zu verbessern. Wichtig ist
vor allem, einen institutionellen Austausch zwischen
Aufsichtsbehörden, Sport und Wettanbietern zu etablieren. Hierfür
stehen wir jederzeit zur Verfügung."

Grundlage der Asser-Studie sind Daten über Wettmärkte der
britischen Wettbörse Betfair sowie des Manipulationserkennungssystems
(Fraud Detection System) der Schweizer Firma Sportradar, die einen
Zeitraum von fünf Jahren umfassen.

Die Asser-Studie kann unter http://ots.de/DRMYi heruntergeladen
werden.

Über den DSWV

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wurde im Jahr 2014 von den
führenden deutschen und europäischen Sportwetten-Anbietern in Berlin
gegründet. Mit Sitz im Haus der Bundespressekonferenz versteht sich
der DSWV als öffentlicher Ansprechpartner, insbesondere für Politik,
Sport und Medien.

Die Mitgliedsunternehmen befinden sich in der letzten Runde des
bundesweiten Sportwetten-Konzessionsverfahrens, das vom Bundesland
Hessen durchgeführt wird.

Damit sind alle Mitglieder des DSWV einer umfangreichen
behördlichen Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen worden und zahlen
Steuern in Deutschland. Die meisten Mitglieder sind auch als
Sponsoren im Profisport aktiv.



Pressekontakt:
Luka Andric
Hauptgeschäftsführer
Deutscher Sportwettenverband e.V.
Haus der Bundespressekonferenz
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

T +49 30 403680160
E kontakt(at)dswv.de


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