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Autonomes Fahren birgt enormes Potenzial für Automobilindustrie und neue Marktteilnehmer / Oliver Wyman-Analyse zum digitalen Wandel (FOTO)

ID: 1239366


(ots) -
- Automatisierung der Mobilität eröffnet neue "Wertepools"
- Strategische Partnerschaften und technologisches Know-how sind
wettbewerbsentscheidend
- Die Einführung autonomer Fahrzeuge wird evolutionär erfolgen
- Regulatorische und ethische Fragen sind größte
Einführungshemmnisse

Das autonom fahrende Auto ist schon bald keine Utopie mehr.
Bereits im Jahr 2035 werden teil- und vollautomatisierte Fahrzeuge
voraussichtlich zwischen 20 und 30 Prozent der globalen
Fahrzeugproduktion ausmachen. Die Automatisierung des Fahrens geht
einher mit einer Ausdifferenzierung der Wertschöpfungskette. Daraus
entstehen neue Marktpotenziale und Chancen für neue Marktteilnehmer.
Die Frage ist: Wer wird am autonomen Fahren verdienen? Eine aktuelle
Oliver Wyman-Analyse zeigt die fünf wichtigsten "Wertepools" auf.

Die Automatisierung der individuellen Mobilität wird die
Automobilindustrie und ihre Wertschöpfungskette tiefgreifend
verändern. Dieser Wandel eröffnet nicht nur Unternehmen aus der
traditionellen Automobilindustrie, sondern auch neuen Spielern vor
allem aus der IT-Branche die Chance, sich in diesem Markt zu
positionieren. Wettbewerbsentscheidend wird es für alle
Marktteilnehmer - Hersteller, Zulieferer, IT-Unternehmen,
Infrastrukturanbieter, Versicherer und Werbedienstleister - sein, die
spezifischen "Wertepools", das heißt die Marktpotenziale, die sich
aus dem autonomen Fahren ergeben, zu identifizieren und zu besetzen.
"Für Automobilhersteller kommt es jetzt darauf an, die neuen
Wertschöpfungsmöglichkeiten durch strategische Partnerschaften
abzudecken, während Zulieferer sich darauf konzentrieren sollten,
modernste Technologie zu wettbewerbsfähigen Preisen bereitzustellen",
sagt Juergen Reiner, Automobil-Experte und Partner bei Oliver Wyman.
"Die erfolgreichsten Spieler werden die Anforderungen der




Fahrzeugnutzer, die Entwicklung der gesetzlichen Regelungen und der
Versicherungsbestimmungen antizipieren und maßgeschneiderte Lösungen
anbieten."

In einem aktuellen Marktmodell zeigt Oliver Wyman auf, dass allein
die fünf wichtigsten Wertepools ein kombiniertes globales
Marktpotenzial von 200 Milliarden US-Dollar übersteigen werden:

Mehr Sicherheit: Autonome Fahrzeuge werden zehnmal seltener in
Unfälle verwickelt sein als normale Fahrzeuge heute. Die Bereitschaft
der Autokäufer, in Innovationen für mehr Sicherheit zu investieren,
birgt erhebliches Umsatzpotenzial für Hersteller und Zulieferer.
Zugleich wird sich die Verantwortung, ein Fahrzeug zu versichern,
voraussichtlich vom Autokäufer auf das Fahrzeug selbst sowie den
Hersteller verlagern. Die daraus entstehenden Potenziale für neue
Versicherungsmodelle werden den Versicherungsmarkt verändern.

Neue Mobilitätsservices: Autonomes Fahren wird zum einen neue
Nutzerkreise mobil machen. Zum anderen entsteht beim Passagier des
selbstfahrenden Fahrzeugs ein Zeitfenster, in dem er seine
Aufmerksamkeit anderen Aktivitäten wie dem Surfen im Internet oder
neuen Angeboten von Seiten der Unternehmen zuwenden kann.

Datennutzung: Autonome Fahrzeuge nutzen und generieren große
Mengen an Daten, in deren weiterer Verwendung hohes wirtschaftliches
und sicherheitsrelevantes Potenzial steckt. Die Diskussion um die
Frage, wer diese Daten wie nutzen darf, steht jedoch noch am Anfang.

Neue Logistikkonzepte: Selbstfahrende Autos und LKWs eignen sich
beispielsweise ideal dazu, die Effizienz innerstädtischer
Zustelldienste zu steigern. Das gilt insbesondere in Verbindung mit
elektrischem Antrieb. Neuartige Carsharing-Angebote lassen den
Nutzungsgrad der Fahrzeuge ansteigen, wodurch insgesamt weniger
Fahrzeuge benötigt werden.

Städtische Infrastrukturen: Die Automatisierung des Fahrens wird
zu weniger Staus, weniger Verkehr verursacht durch die Parkplatzsuche
und einem geringeren Bedarf an raumgreifenden Parkhäusern führen. Das
wird sich positiv auf die Gestaltung urbaner Räume auswirken.

Einführung autonomer Fahrzeuge erfolgt evolutionär

Vollautomatisierte Fahrzeuge werden die Straßen nicht auf einen
Schlag erobern. Die Umstellung erfolgt vielmehr evolutionär, in
vielen kleinen teilautomatisierten Schritten. Beispiele für die
zahlreichen Stadien zwischen manuellem und vollautomatischem Fahren
sind Fahrassistenzfunktionen wie beispielsweise Abstandsregeltempomat
(ACC), Spurhalteassistent, Rangier- und Baustellenassistent sowie das
selbsttätige Einparken in enge Parklücken oder Garagen. Die
Entwicklung zunehmend automatisierter Funktionen hat bereits vor
Jahren eingesetzt, Hersteller aus Europa und USA setzen dabei
allerdings unterschiedliche Schwerpunkte: Während in Europa der
größte Teil der Entwicklungsanstrengungen auf die Stärkung der
traditionellen Fahrzeugtechnik und die weitere Verbesserung der
Sicherheitsmerkmale verwendet wird, spielen in den USA zunehmend
Ideen und Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft eine Rolle. Diese
drängen teilweise mit disruptiven Ansätzen auf den Markt.
"Innovationstreiber sind ganz klar ehemals industriefremde Firmen mit
unkonventionellen Ansätzen wie Google, Apple, Tesla und Uber", sagt
Joern Buss, Automobil-Experte und Partner bei Oliver Wyman.

Regulatorische und ethische Fragen noch zu lösen

Mit fortschreitender Entwicklung zeigt sich immer mehr, dass die
technischen Hürden bald genommen sein werden. Vielmehr stehen der
Einführung des teil- oder vollautomatisierten Fahrbetriebs noch
regulatorische Hemmnisse sowie - vor allem in Deutschland - eine
niedrige Akzeptanz der Fahrzeugnutzer entgegen. Weitere Hindernisse
werden auch zunehmend im Bereich ethischer Themen sichtbar: So ist
weiterhin die Frage offen, wie eine durch Algorithmen gesteuerte
Entscheidungsfindung im Falle eines Crash ethische Abwägungen treffen
kann. Das gilt etwa, wenn sich einem autonomen Fahrzeug bei einem als
unabwendbar erkannten Zusammenstoß die Alternative stellt, ob zur
Abwendung eigener schwerer Schäden notfalls Schäden Unbeteiligter in
Kauf genommen werden dürfen.

Weitere Informationen finden Sie unter http://ots.de/D7Zpm

ÜBER OLIVER WYMAN

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung
mit weltweit 3.700 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 26 Ländern.
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,
Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden
entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,
IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu
beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist
eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE:
MMC).

Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de. Folgen
Sie Oliver Wyman auf Twitter (at)OliverWyman.



Pressekontakt:
Kathrin Greven
Corporate Communications
Oliver Wyman
Müllerstr. 3
80469 München
Tel.: 089 939 49 596
Fax: 089 939 49 511
kathrin.greven(at)oliverwyman.com


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Datum: 16.07.2015 - 13:00 Uhr
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