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Labor-Zukunft: Ballroom-Konzept - bewegliche Möbel und unsichtbare Geräte

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(ots) - Im smartLAB zeigt die LABVOLUTION das Labor von
morgen

Das Labor verändert sich. Digitalisierung, Vernetzung, Mobilität
sowie neue Anforderungen - all das hat auch Auswirkungen darauf, wie
das Labor der Zukunft ganz konkret gestaltet wird. Einen Blick in ein
mögliches Zukunftsszenario eröffnet die neue Messe LABVOLUTION vom 6.
bis zum 8. Oktober in Hannover, parallel zur BIOTECHNICA. Die
Sonderschau smartLAB zeigt ein intelligentes Musterlabor und bietet
damit eine Plattform für Wissenschaft und Industrie, um die Zukunft
des Labors zu diskutieren.

"Wir arbeiten bald nur noch auf der Tischkante", stöhnt der
Laborant. "Wenn ich Platz brauche, schiebe ich erst einmal die Geräte
weg", spottet eine Technische Assistentin. "Meine Berichte schreibe
ich lieber zu Hause als im Labor", gesteht ein anderer. Viele
Laborgeräte sind kleiner geworden, andere sind groß geblieben, haben
jedoch weitere Funktionen übernommen und ersetzen damit
Zusatzapparate. Moderne Pipettierautomaten benötigen Reagenzien nur
noch im Nano- statt im Mikrolitervolumen. Das reduziert den
Platzbedarf für die Kanister mit Medien. In manchen Laboren ist
Medienversorgung in die Decke oder Zwischenwände integriert. Andere
haben Kühleinheiten gleich in andere Räume verlagert. Es geht
natürlich auch preiswerter: An Universitätsinstituten sieht man
Gefrierschränke im Gang oder unter der Treppe. Doch wie immer man
sich behilft, es gibt immer neue Geräte und immer wieder ist im Labor
einfach zu wenig Platz zum Arbeiten.

Wer genauer hinschaut, der kann sehen, dass der Platzmangel
bereits in der Planung angelegt ist. Das ist nirgends
offensichtlicher als bei Neu- und Umbauten von Laboren in
öffentlichen Einrichtungen. Da werden die Arbeitsräume nach festen
Funktionen von Mitarbeitern gebaut, statt nach erwartbarer




Fluktuation, wechselnden Aufgaben und Arbeitsabläufen. Typisch sind
fest eingerichtete Laborzimmer: hier für die Chemiker, dort für die
Biologen. Drüben für die IT und Verwaltung mit den Büros. Bei Roche
geht man hingegen schon seit geraumer Zeit einen anderen Weg. "Die
Tätigkeiten sind vielfältiger geworden", erklärt Jürg Erb-Tanner,
Standortarchitekt von Roche Basel die Änderung im Planungsvorgehen.
"Wir separieren heute nicht mehr in Disziplinen, sondern in Projekte.
Das bedeutet, dass unterschiedliche Disziplinen im selben Gebäude,
sogar im selben Raum miteinander arbeiten. Natürlich hat das Grenzen
bei den Sicherheitsvorkehrungen, aber man muss sich bei der Arbeit
treffen und austauschen können - mindestens eine gute Sichtverbindung
haben. Das Gebäude muss auf Änderungen in den Arbeitsabläufen
reagieren können." Eine praktische Lösung ist, einen Laborraum nach
dem Ballroom-Konzept zu gestalten. Je nach Bedarf kann man
Zwischenwände einziehen und wieder herausnehmen, Räume vergrößern
oder verkleinern, vor allem aber die benötigten Geräte je nach Bedarf
zusammenstellen und einsetzen. Pionier ist der Architekt Louis Kahn.
Er hat Anfang der 1960er Jahre das Salk Institute for Biological
Studies im kalifornischen La Jolla gebaut und die Labore nach dem
Ballroom-Prinzip eingerichtet. Das funktioniert seit über fünfzig
Jahren trotz mehr Geräten, mehr Personal und veränderten
Arbeitsaufgaben.

Die Küche macht es vor

Doch wie richtet man so einen Ballroom für das adaptive Labor ein?
Viele praktische Ideen kann man sich heute in modernen Küchenstudios
holen. Der schwedische Möbelbauer IKEA hat auf der mit einer
Modellküche für das Jahr 2015 (www.conceptkitchen2025.com) Expo
Milano ein Zeichen gesetzt. Backherde mit selbstreinigenden
Oberflächen und Energie sparende Haushaltsgeräte gibt es schon
länger. Seit kurzem lässt sich manches fernsteuern mit einem Gerät,
das man nicht einmal zukaufen muss. Es reicht eine preiswerte App für
das Smartphone. Die Vorgabe für die Einrichtung der Expo-Modellküche
war, auf wenig Raum eine multifunktionale Nutzung zu ermöglichen. In
Mailand sah man keinen Herd mehr. Die Herdplatte ist in den Tisch
integriert. Bei anderen Haushaltsgeräten ist das Gerät abgeschafft,
aber die Funktion erhalten. Ein Wägefeld befindet sich ebenfalls in
der Tischplatte. Die Nutzung von Technologien und Materialien, die
bei Küchenmöbeln neu sind, ermöglicht neue Funktionen. Das
Küchenmesser ist mit einer Kamera gekoppelt. Im Fortgang des
Schneidens lassen sich in ein Display der Herdplatte Tipps
einspielen, wie das Filet richtig tranchiert wird. In der
Konzeptküche hat sich der Kühlschrank aufgelöst. Was gekühlt oder
warm gehalten werden muss, steht jetzt im Regal. Es befindet sich
getrennt nach Lebensmittel in Plastikcontainern. Ein RFID-Chip auf
den Boxen sorgt für die richtige Temperierung und Lagerung, und zwar
genau dem Inhalt angepasst. Die Küche der Zukunft spart nicht nur
Platz, sie ist auch umweltbewusst eingerichtet. So gibt es
Spülbecken, die zwischen Abwasser und Brauchwasser unterscheiden. Das
eine fließt sofort ab, das andere kann noch einmal benutzt werden.
Der Müllschlucker sortiert den Abfall.

Der Schritt von dort zum Labor ist eigentlich nicht weit. Doch das
Gros der Laborausrüster konzentriert sich bislang auf die eigenen
Produkte und technischen Möglichkeiten. Auf diese Weise entstehen
zwar faszinierende Geräte, doch sind es Insellösungen, die in der
Summe im Labor immer mehr Platz benötigen. Der Technologiefalle
entrinnt, wer eine ganzheitliche Vorstellung entwickelt, wie Anwender
den gesamten Raum nutzen. IKEA hat erkannt, dass es in Zukunft nicht
mehr reicht, Möbel anzubieten. Und das bedeutet für IKEA, fremde
Dinge und Anbieter im Ökosystem in die eigene Wertschöpfung zu
integrieren. Verkauft werden nicht mehr Produkte, sondern der
Produktnutzen.

smartLAB: Vorschläge für eine zukünftige Raumgestaltung im Labor

Ideen visualisieren, ganzheitliche Sicht, Blick über den
Gartenzaun und Diskussionen anregen - das hat sich auch das smartLAB
vorgenommen. Wenn heute Chemiker mit Biologen im selben Raum Seite an
Seite arbeiten, wenn im Labor nicht mehr nur pipettiert, geschüttelt
und gerührt wird, wenn in diesem Raum zweckdienlich laborfremde
Tätigkeiten erledigt werden, wenn Personen für dieselbe Aufgabe
zwischen Laboren an verschiedenen Orten hin- und herpendeln, wenn ein
und derselbe Arbeitsplatz von mehreren Personen genutzt wird - wie
könnte dann ein solcher Raum gestaltet werden? Modular lautet die
traditionelle Antwort. Modular reicht nicht, wie die Praxis zeigt. Im
smartLAB geht man dem auf den Grund und präsentiert
Lösungsvorschläge.

Der Raum ist in Aktivitätszonen unterteilt, zwischen denen
Personen mit wechselnden Aufgaben fluktuieren. Das Arbeitsgerät folgt
den Anwendern. Die Grundstruktur bieten Hexagone, die der
Labormöblierer Köttermann GmbH für das visionäre Labor smartLAB
beigesteuert hat. Die sechseckigen Module bieten Möglichkeiten der
flexiblen Nutzung und erzeugen insgesamt eine Platz sparende
Wabenstruktur. Von der Idee bis zur Fertigstellung eines Labors
vergehen zwischen acht und zehn Jahren. Danach rechnet man mit
Betriebszeiten zwischen 20 und 25 Jahren. Jürg Erb-Tanner hat die
Erfahrung gemacht, dass sich kluges Design von Infrastrukturen später
in substantiellen Kosteneinsparungen beim Betrieb auszahlt, dann
nämlich, wenn eine Anlagenänderung ansteht, hohe Handwerkerkosten
anfallen, Einheiten Wochen oder gar Monate stillliegen und der
Betrieb ausgelagert werden muss. Wenn es die Arbeit lähmt, sagt
Erb-Tanner, könne billig ziemlich teuer sein und die Innovationskraft
hemmen.

Zur Arbeitsgruppe "smartLAB - das intelligente Labor der Zukunft"
gehören neben der Universität Hannover mit dem Institut für
Technische Chemie und dem Laser Zentrum Hannover die Unternehmen
Eppendorf, Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und
Automatisierung, iTiZZiMO, Köttermann, Labfolder, Merck, PreSens
Precision Sensing, Sartorius, Stäubli Tec-Systems Robotics sowie die
Deutsche Messe AG.

LABVOLUTION und BIOTECHNICA 2015

Vom 6. bis 8. Oktober 2015 veranstaltet die Deutsche Messe AG
erstmals die beiden Messen LABVOLUTION und BIOTECHNICA zur gleichen
Zeit auf dem Messegelände in Hannover. Die LABVOLUTION feiert 2015
ihre Premiere. Die LABVOLUTION zeigt die ganze Welt der Labortechnik
für Forschungs-, Analyse-, Produktions- und Ausbildungslabore.
Zielbranchen der neuen Messe sind Chemie, Pharma, Umwelttechnik,
Qualitätskontrolle und Ernährung. Das Produktportfolio umfasst
Labortechnik und Laborinfrastruktur, Laborauto-mation, Robotik,
Informatik, Analytik, Anwendungen und Verfahren, Chemikalien,
Reagenzien, Bedarfs- und Verbraucherartikel sowie fachbezogene
Dienstleistungen. Die BIOTECHNICA ist als Europas Branchentreff
Nummer eins für Biotechnologie und Life Sciences etabliert. Sie
bildet die gesamte Wertschöpfungskette der Biotechnologie ab - von
der Grundlagenforschung bis hin zum fertigen Produkt. Für beide
Messen gilt ein gemeinsamer Eintrittspreis.

Deutsche Messe AG

Die Deutsche Messe AG ist mit einem Umsatzvolumen von 280
Millionen Euro im Jahr 2014 eine der zehn größten Messegesellschaften
weltweit und betreibt das größte Messegelände der Welt. Sie
entwickelte, plante und realisierte im Jahr 2014 insgesamt 134 Messen
und Kongresse im In- und Ausland mit mehr als 41 000 Ausstellern und
3,6 Millionen Besuchern. Zu ihrem Eventportfolio gehören
internationale Leitmessen wie die CeBIT (Informations- und
Kommunikationstechnologien), die HANNOVER MESSE (industrielle
Technologien), die BIOTECHNICA (Biotechnologie), die CeMAT
(Intralogistik), die didacta (Bildung), die DOMOTEX (Bodenbeläge),
die INTERSCHUTZ (Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und
Sicherheit) und die LIGNA (Holz- und Forstwirtschaft). Mit rund 1 200
Beschäftigten und 66 Repräsentanzen, Tochtergesellschaften und
Niederlassungen ist sie in mehr als 100 Ländern präsent.



Pressekontakt:
Katja Wohlers
Tel.: +49 4121 700 91 50
E-Mail: mail(at)katjawohlers.de


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.07.2015 - 10:36 Uhr
Sprache: Deutsch
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