Behörde warnt vor Sicherheitsrisiken bei Speed-Boot-Fahrten
(ots) - Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU)
warnt in einem Bericht vor den Sicherheitsrisiken neuer
Hochgeschwindigkeitsschlauchboote. Es bestehe die Gefahr von Unfällen
mit schweren Verletzungen. Das Bundesverkehrsministerium müsse zum
Schutz der Fahrgäste dringend eine Sicherheitsrichtlinie für
gewerblich genutzte Sportboote erlassen. Im Bereich sogenannter
RIB-Boote ("Rigid Inflatable-Boat" = leichtes Festrumpfschlauchboot)
gebe es derzeit "praktisch keine behördliche Kontrolle", heißt es in
dem heute veröffentlichten Dokument. Fahrten mit Speed-Booten werden
in verschiedenen deutschen Städten als Freizeit-Event angeboten.
Die BSU hat einen Unfall mit einem Speed-Boot untersucht, der im
Mai 2014 auf der Unterelbe bei Hamburg passiert war. Das Boot war im
Rahmen einer Firmenfeier mit insgesamt acht Personen an Bord
absichtlich mit hoher Geschwindigkeit in die Heckwelle eines
Containerschiffs gefahren. In Folge des Aufpralls hatten sich fünf
Personen teilweise mehrfache Wirbelbrüche zugezogen. Der Bootsführer
war nach Informationen des Radiosenders NDR Info im Januar 2015 wegen
fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Schiffsverkehrs zu
einer Geldstrafe in Höhe von 4200 Euro verurteilt worden.
Der Direktor der BSU, Volker Schellhammer, erklärte NDR Info, es
sei aus seiner Sicht wichtig, dass der Markt für Speed-Boote stärker
reguliert wird. "Das ist ein Hochgeschwindigkeitsgerät und wir wissen
alle, dass wenn man bei solchen Geschwindigkeiten aufprallt - mit
oder ohne Boot darunter - es in der Regel lebensgefährliche
Verletzungen gibt", so Schellhammer. Gerade weil der Speed-Boot-Markt
in Deutschland wachse, sei es wichtig, Regelungen einzuführen. In
Großbritannien, wo Speedboot-Fahrten bereits seit mehreren Jahren
kommerziell angeboten werden, müssen Bootsführer eine spezielle
Ausbildung absolvieren. In Deutschland ist das nicht der Fall.
So genannte Speed- oder auch RIB.-Boote haben einen festen Rumpf
und werden unter anderem vom Militär, Rettungsgesellschaften und
Ölförderfirmen eingesetzt. Sie sind hochmotorisiert und erreichen
Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stunden-Kilometern. In Deutschland
werden kommerzielle Speed-Boot-Fahrten unter anderem in Hamburg,
Kiel, Düsseldorf, Köln, Mainz und in Wiesbaden angeboten.
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Datum: 26.06.2015 - 06:05 Uhr
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