Heizungsanlagenbestand 2014: Keine Wärmewende in Sicht (FOTO)
(ots) -
Derzeit eskaliert der energiepolitische Streit um die geplante
CO2-Abgabe für fossile Kraftwerke. Und das wenige Monate vor der
UN-Klimakonferenz in Paris, auf der sich Deutschland als Vorreiter in
Sachen Klimaschutz positionieren will. Statt die für die Deckung der
Grundlast der deutschen Stromversorgung wichtige Braunkohle
anzugreifen,sollten endlich die enormen CO2-Minderungspotenziale in
deutschen Heizungskellern angegangen werden. Dies fordern der
Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und der
Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Die beiden
Verbände haben soeben gemeinsam eine Publikation zum Zustand des
deutschen Heizungsanlagenbestandes veröffentlicht.
Demnach versorgen 20,7 Millionen Wärmeerzeuger deutsche Wohnungen
und Häuser mit Wärme. Auf den Verbrauch der 20,7 Millionen
Wärmeerzeuger entfällt über ein Drittel des deutschen
Endenergieverbrauchs. Gut ein Viertel der CO2-Emissionen
korrespondiert hierzu. Die Erhebung macht deutlich, dass rund 70
Prozent des Anlagenbestandes nicht dem Stand der Technik entspricht.
Würden diese veralteten Anlagen modernisiert, könnten zwischen 13 und
15 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden. Dies
wiederum entspricht in etwa den Energieexporten Russlands nach
Deutschland.
"Zwischen dem hohen Anspruch der Bundesregierung, die
Modernisierungsquote bei Altanlagen zu verdoppeln, und der realen
Marktentwicklung klaffen Welten", so Manfred Greis, Präsident des
BDH. "Es bedarf einer attraktiven Politik der Anreize insbesondere
für private Investoren, um die für die Energiewende so wichtige
Wärmewende in deutschen Häusern endlich umzusetzen. Dafür haben wir
eine Effizienzprämie für Investoren vorgeschlagen". Hans Günther
Beyerstedt, Präsident des ZIV: "Der Bundesverband des
Schornsteinfegerhandwerks begrüßt die Forderung des BDH, da
bestehende Förderprogramme für Haus- und Wohnungsbesitzer bislang
nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Modernisierungsrate in
deutschen Heizungskellern geführt haben. Die Prämie bietet sich als
flankierende Maßnahme zum geplanten Effizienz-Label für Altanlagen
an."
BDH: Verband für Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Die im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik e.V. (BDH) organisierten Unternehmen produzieren
Heizsysteme wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen,
Solaranlagen, Lüftungstechnik, Steuer- und Regelungstechnik,
Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizung/-kühlung, Brenner,
Speicher, Heizungspumpen, Lagerbehälter, Abgasanlagen und weitere
Zubehörkomponenten. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschafteten
im Jahr 2014 weltweit einen Umsatz von ca. 13,2 Mrd. Euro und
beschäftigten rund 68.600 Mitarbeiter. Auf den internationalen
Märkten nehmen die BDH-Mitgliedsunternehmen eine Spitzenposition ein
und sind technologisch führend.
Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks
- Zentralinnungsverband (ZIV) -
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks vertritt die
Interessen des Schornsteinfegerhandwerks in Deutschland. Zu den
Mitgliedern im Bundesverband zählen 16 Landesinnungsverbände sowie
deren angegliederte Innungen. Zurzeit sind rund 7.500 Betriebe mit
ca. 20.000 Beschäftigten Mitglied einer Innung und als Teil dieser
Organisationseinheit im Bundesverband vertreten. Im Gesamthandwerk
repräsentiert er damit über 97 Prozent der am Markt beteiligten
Betriebe. Als direkter Ansprechpartner für Behörden, Ministerien,
Verbände und Marktpartner beteiligt er sich an fachlichen und
berufspolitischen Abstimmungsprozessen, Ausschüssen und
Arbeitskreisen. Er kommuniziert Themen des Handwerks in der
Öffentlichkeit und berät Mitglieder, Bürger und Marktpartner.
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Datum: 25.06.2015 - 11:53 Uhr
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