Cooler Kollaps / Weil immer mehr Gebäude gekühlt werden, steigt der Energiebedarf / neue Kühltechnik könnte helfen / anschließend "scobel - Kurswende statt Kollaps"
(ots) -
Wissenschaft am Donnerstag, 25. Juni 2015, 3sat
20.15 Uhr: "Cooler Kollaps. Deutschland kühlt sich krank", Doku
21.00 Uhr: "scobel - Kurswende statt Kollaps", Gesprächssendung
Erstausstrahlungen
Kaum ein Auto, das heute ohne Klimaanlage vom Band rollt. Büros,
Einkaufszentren und Hotels sind oft moderne Gebäude aus Glas, das
soll einladend wirken, Transparenz suggerieren und möglichst nicht
die Transpiration fördern. Eine enorme Herausforderung für
Klimatechniker - und ein gutes Geschäft. Aktuell wird der Sommer
jedoch in der Energiedebatte ausgeklammert, es geht immer nur um die
optimale Wärmedämmung von Gebäuden und um Energieeinsparungen im
Winter. "Wir müssen aber die Energiebilanz von Bauten über das ganze
Jahr betrachten." fordert Gerhard Schmitz, Thermodynamiker und
Klimatechniker der technischen Universität Hamburg. Und neue Ansätze
in der Kühltechnik und der Architektur gibt es längst. Die
Dokumentation "Cooler Kollaps. Deutschland kühlt sich krank" von
Birgit Wuthe macht auf die in Deutschland noch relativ wenig
beachteten Probleme bei der Gebäudekühlung hin.
Das ist auch aus einem anderen Grund wichtig, denn konventionelle
Klimaanlagen sind anfällig für Schadstoffe. In Industrieländern
leiden bis zu 30 Prozent der Büroangestellten unter dem
Sick-Building-Syndrom, das sich in Kopfschmerzen, Schwindel, Augen-
und Schleimhautreizungen sowie Konzentrationsschwäche zeigt.
Gert Scobel und seine Gäste diskutieren anschließend (21.00 Uhr)
in "scobel - Kurswende statt Kollaps" die Frage, ob nur ein neuer
Umgang mit Energie Überleben und Wohlstand sichern kann. Der in
vielen Teilen der Welt verbreitete anspruchsvolle Lebensstil hat
seinen Preis und konfrontiert die Menschheit mit der existenziellsten
aller Fragen: der des Überlebens, denn der Heimatplanet ist an seine
physikalischen Grenzen gekommen. Die Produktion der Wohlstandsgüter
verschlingt Unmengen an Energie, und die Begrenztheit der Ressourcen
wird immer deutlicher. Es drohen Verteilungskämpfe und Konflikte mit
weitreichenden Folgen. Gleichzeitig hat der steigende Energiekonsum
dazu geführt, dass in manchen Ländern buchstäblich die Luft zum Atmen
fehlt. Vor wenigen Monaten erst veröffentlichte die UNO alarmierende
Zahlen, wonach die Menge an Treibhausgasen neue Höchststände erreicht
hat und die Konzentration von CO2 in der Luft seit 30 Jahren nicht
mehr so stark gestiegen ist wie von 2012 auf 2013.
Gert Scobels Gäste sind:
Melanie Jäger-Erben, Umweltpsychologin, Otto-von-Guericke Universität
Magdeburg
Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher, Forschungsstelle
Nachhaltigkeit und Klimapolitik Leipzig und Berlin
Ulrich S. Schubert, Chemiker, Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Datum: 22.06.2015 - 15:27 Uhr
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