Rheinische Post: Angehörige von abgestürztem Germanwings-Jet bekamen Simulation und Tonaufnahme von Absturz vorgeführt
(ots) - Die Marseiller Staatsanwaltschaft hat die
Angehörigen der Opfer des Germanwings-Absturzes sowie deren Anwälte
noch genauer als bisher bekannt über die Katastrophe informiert, als
sie diese am Donnerstag in Paris empfangen hatte. Dies berichtet die
in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe). So
erlebten die Angehörigen eine Simulation des Absturzes, als ob sie
selber im Cockpit gesessen hätten, als die Maschine gegen eine
Felswand flog. Dazu hörten sie die Ton-Aufnahme aus dem Cockpit des
Jets. Vor der schockierenden Vorführung konnte jeder, der wollte, den
Raum verlassen. Der Mönchengladbacher Anwalt Christof Wellens
erklärt die Präsentation: "Dieser Eindruck von dem Ende des Fluges
gehörte zur gewollten absoluten Transparenz für die Angehörigen."
Anwälte der Angehörigen begrüßten, dass die französische Justiz
weitere strafrechtliche Ermittlungen wegen des Absturzes angekündigt
hat. "Nach einer solchen Katastrophe kann niemand zur Tagesordnung
zurückkehren", sagt Wellens. "Es muss geprüft werden, ob und wer
fahrlässig handelte, als der Co-Pilot trotz großer Schwierigkeiten
immer weiter fliegen konnte." Ähnlich sieht dies Ex-Innenminister
Gerhart Baum (FDP), der auch Angehörige von Opfern vertritt: "Dies
war eine der größten Katastrophen in Europa in den vergangenen
Jahren. Die Justiz muss also der Sache weiter auf den Grund gehen."
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Datum: 13.06.2015 - 00:00 Uhr
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