Wem gehört das Deutsche Gold?
(ots) - Peter Boehringer, einer der profiliertesten
Goldexperten Deutschlands und Mitbegründer der Initiative "Holt unser
Gold heim" analysiert auf www.misesde.org exklusiv für das Ludwig von
Mises Institut die Frage, wem das deutsche Gold tatsächlich gehört.
Diese Frage wird leider von der Bundesbank keinesfalls
befriedigend beantwortet. Zwar sieht sie sich völlig richtig als die
Treuhänderin des von ihr bilanzierten Staatsgoldes, bei der aber
ebenso wichtigen Frage nach der Verfügungsgewalt verschanzt sich die
deutsche Notenbank jedoch hinter der Paraphrasierung von
Gesetzestexten, die im Endeffekt mehr Fragen aufwerfen als sie
beantworten. Die Bundesbank suggeriert nämlich mit ihren Antworten,
sie sei der alleinige Verwalter der deutschen Goldreserven. Diese
Aussage aber steht in direktem Widerspruch zum Artikel 127 des
Vertrages über die Arbeitsweise der EU (AEUV). Dort heißt es nämlich
"Die grundlegenden Aufgaben des ESZB bestehen darin (...) die
offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu halten und zu
verwalten."
Letztlich kommt Boehringer zu dem Schluss, dass das deutsche Gold
allen Deutschen gehört. Andernfalls dürften die deutschen Bürger auch
die Haftung für die Staatsschulden sowie die Schuldzinsen darauf
ablehnen. Zudem wurde der Großteil des Deutschen Goldhortes unter dem
System von Bretton Woods gebildet. Die deutschen Exporteure tauschten
ihre Dollar bzw. anderen Währungen bei der Bundesbank gegen DM ein,
die Bundesbank ihrerseits tauschte die Dollar und übrigen Währungen
gegen Gold(zubuchungen). Die frischen DM-Noten aber schöpfte die
Bundesbank aus dem Nichts dank der staatlichen Monopolgeldgesetze.
Eine eigene Arbeits- oder Sparleistung hat sie nicht vollbracht. Das
Staatsgold konnte sie daher nur dank besagter Gesetze und der
Arbeitsleistung des Volkes ankaufen. "Sie ist darum eine uns allen
rechenschaftspflichtige "Treuhänderin" des Goldes", so Boehringer.
Abschließend mahnt er zur Geduld und einen Schritt nach dem
anderen zu machen. Den Anhängern der österreichischen Schule gesteht
er zu, dass ein staatlich verfügter Goldstandard sicherlich nur die
zweitbeste Lösung sei, aber eine historisch bewährte. Die staatlichen
Exzesse sind nur dank des Geldsozialismus möglich - der Leviathan
wäre ohne die Aufgabe der (staatlichen) Golddeckung 1914/1971 niemals
finanzierbar. Den libertären Staatskritikern gibt er zu bedenken,
dass es zunächst gilt, das Gold unkompromittiert in eigenem Besitz zu
halten und sich anschließend den Minimalstaat sowie den
Währungswettbewerb zu erstreiten, bevor überhaupt daran gedacht
werden könne das Gold an die Bürger auszuschütten: "Private
Währungsemission ist eben noch Zukunftsmusik - heute hat Staatsgold
darum durchaus noch eine Bedeutung."
"Peter Boehringer ist ein profunder Kenner der Materie und
unermüdlicher Aufklärer", so Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig
von Mises Instituts. "Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich
die Bundesbank in Sachen Goldlagerung bewegt, wenn auch sehr langsam.
Sein Buch ist daher ein ''must read'' - nicht nur für Goldbugs, sondern
für alle, die sich mit der Problematik unseres Geld- und
Währungssystems auseinandersetzen."
Wem gehört das deutsche Gold? www.misesde.org/?p=10186
Das Ludwig von Mises Institut veranstaltete am 22. Januar 2015 das
erste Ludwig von Mises Seminar in Frankfurt am Main. Unter
www.misesde.org sind alle Vorlesungen und Seminarbeiträge sowie
weitere Informationen online abrufbar.
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Dagmar Metzger
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Datum: 09.06.2015 - 11:09 Uhr
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