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Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 7. Juni 2015, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

ID: 1221098

(ots) - Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

KRIM: Putins Getreue im Patriotismusrausch / Das Treffen der
mächtigsten Staatschefs im bayerischen Elmau findet ohne Wladimir
Putin statt. Die Besetzung und dann die Annektierung der Krim haben
den Westen und Russland auf Kollisionskurs gebracht. Aus G8 wurde
wieder ein G7-Gipfel. Die Ukraine hat die Verbindungen zur Halbinsel
weitgehend gekappt. Isoliert vom Rest der Welt bleibt nur die
Verbindung zu Moskau. Und da hat der Kreml wohl klare Ideen, wie die
Entwicklung aussehen soll: Das Ukrainische wird aus dem öffentlichen
Leben getilgt. Allerorten Plakate und T-Shirts mit Putin und auch
Stalin. Die Grundstimmung: Entweder man ist Patriot oder ein
Verräter. Und Putins Nachtwölfe haben ein 267 Hektar großes
Sportzentrum, das einer ukrainischen Unternehmensgruppe gehört, von
den Krimbehörden "geschenkt" bekommen. Da sollen sie jetzt "die
Bürger zu einem gesunden Lebensstil und sportlich-patriotischen
Denken erziehen." Was zum Beispiel so aussieht: Junge Männer in
NATO-Uniformen, auch mit topp-aktuellem Bundeswehr-outfit, kämpfen um
eine Ruine mit "russischen Truppen". Alles selbstverständlich nur ein
Spiel, sagen sie. (Autor: Udo Lielischkies, ARD Moskau)

SÜDAFRIKA: Energiekrise im Sonnenland / Die G7 will auch die
afrikanischen Staaten bei ihren Reformbestrebungen unterstützen.
Insbesondere die Energieversorgungssicherheit wird dabei in Elmau ein
wichtiges Thema sein, denn der afrikanische Kontinent leidet unter
Energieknappheit mit verheerenden Auswirkungen auf die
wirtschaftliche Entwicklung. In Südafrika ist die Lage besonders
absurd; das wirtschaftlich am weitesten entwickelte Land hat viel
Sonne, Zugang zur Welttechnologie und eigentlich eine gut ausgebaute
Infrastruktur. Und leidet dennoch gerade unter einer schweren




Energiekrise: In den Großstädten wird der Strom in ganzen
Stadtvierteln regelmäßig für Stunden abgeschaltet, damit das marode
Elektrizitätsnetz nicht vollends zusammenbricht. Statt auf
Solarenergie zu setzen, liebäugelt das sonnenverwöhnte Südafrika nun
mit Atomkraftwerken. Insbesondere Russland und China sehen bereits
einen lukrativen Markt für ihre Technologien. (Autor: Ulli Neuhoff,
ARD Johannesburg)

KALIFORNIEN: Wettstreit der Roboter / Sie heißen Aero, Valor, Thor
oder Kaist - und sie wurden geschaffen, um die Welt zu retten. Und
jetzt treten sie gegeneinander an, um den besten unter ihnen zu
küren: Roboter der neuesten Generation. Keine Science Fiction,
sondern computergesteuerte Realität. Als vor vier Jahren die
Atomkatastrophe von Fukushima Helfer und Rettungskräfte vor kaum
lösbare Aufgaben stellte, wurde die Idee geboren, dass Roboter
künftig bei gefährlichen Einsätzen einen Großteil der Hilfe leisten
könnten, wenn es etwa darum geht, in radioaktiv verseuchtem Gebiet zu
operieren. Ein solches simuliertes Katastrophenszenario stellt sich
nun den Teilnehmern der sogenannten DARPA-Challenge beim Finale im
kalifornischen Pomona bei Los Angeles. Mit dabei auch zwei deutsche
Teams. Doch geht es dabei wirklich nur darum, welche
Katastrophenhilfe Roboter leisten können? Immerhin steckt hinter dem
Wettbewerb das US-Verteidigungsministerium. Wofür könnten humanoide
Roboter noch eingesetzt werden? Sehen so etwa die Soldaten der
Zukunft aus? Steuern wir da auf ein Terminator-Szenario zu? Der
"Weltspiegel" geht diesen Fragen nach und berichtet über ein Finale,
bei dem es nur einen Sieger geben kann. (Autor: Ingo Zamperoni, ARD
Washington)

BAGDAD: Beethoven gegen Bomben / Karim Wasfi ist Cellist und
Dirigent des Irakischen Nationalen Symphonieorchesters. Er lebt in
Bagdad, einer Stadt, in der fast jeden Tag Bomben explodieren,
Menschen zerfetzt und erschossen werden. Krieg ist Normalzustand,
Grausamkeit gehört längst zum Alltag. Die Terroristen vom Islamischen
Staat wollten jeden einzelnen Bereich des Lebens zerstören, sagt
Karim. Dagegen will er ein Zeichen setzen. Dem Krach der Explosionen
setzt er den Klang seines Cellos entgegen. Er ist überzeugt: Musik
kann Menschen ändern. Immer wieder spielt er auf der Straße am Ort
von Anschlägen und die Zuhörer sind hypnotisiert. Viele weinen.
Verschüttete Empfindungen werden geweckt: Schönheit und Inspiration,
Kultur und Hoffnung. Karims Botschaft scheint anzukommen, wenigstens
für ein paar helle menschliche Momente. Denn naiv sei er nicht, sagt
er. Er selbst ist bereits über 30 Bombenanschlägen knapp entgangen.
(Autor: Volker Schwenck, ARD Kairo)

NEW YORK: Aufbruch der chassidischen Frauen / Nach Israel leben
die meisten Juden der Welt in New York: Fast eine Million - und
beinahe die Hälfte davon ist mittlerweile ultraorthodox. Bald werden
die Strenggläubigen die Mehrheit stellen, weil sie viel mehr Kinder
haben als die liberalen Juden. In Brooklyn gibt es ganze Stadtteile,
die "chassidisch" sind. Alle verheirateten Frauen tragen Perücken und
kümmern sich um die Erziehung der Kinder. Sie müssen immer
"anständig" sein. Wenn sie nach Manhattan zum Einkaufen kommen,
sollen sie die sündigen Straßenbilder nicht wahrnehmen und die Musik
in den Läden einfach nicht hören. Auf öffentlichen Bühnen haben
orthodoxe Frauen nichts zu suchen. Perl und Dalia haben jetzt die
erste ultraorthodoxe Frauenrockband gegründet und treten öffentlich
auf - allerdings nur vor Frauen. Genau wie Leah Forster, die einzige
weibliche ultraorthodoxe Comedy-Schauspielerin, die vor ihrem
weiblichen Publikum nur "koshere" Witze machen kann. Es bewegt sich
etwas bei den Frauen in dieser abgeschotteten Gesellschaft mitten in
New York City. (Autorin: Isabel Schayani, ARD New York)

Redaktion: Karola Baier



Pressekontakt:
BR-Pressestelle,
E-Mail: pressestelle(at)br.de


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Datum: 05.06.2015 - 10:55 Uhr
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