Kostenfalle Roaming: Handynutzung besonders teuer außerhalb der EU
(ots) -
Mobiles Surfen außerhalb der EU mit Datenpaketen bis zu 98 Prozent
günstiger / Telefonieren mit Tagespässen spart bis zu 95 Prozent /
Tarif nach EU-Richtlinie nicht automatisch günstigste Option und
nicht immer voreingestellt
Die Handynutzung im Ausland bleibt eine Kostenfalle. Besonders
außerhalb der EU fallen Roaming-Gebühren von bis zu 19,25 Euro pro MB
an. Verbraucher sollten daher unbedingt die Tarifoptionen ihres
Mobilfunkanbieters prüfen. Je nach Nutzungsverhalten sparen sie mit
Datenpaketen für mobiles Surfen bis zu 98 Prozent der
Roaming-Gebühren. Mit Tagespässen zum Telefonieren ist eine Ersparnis
von bis zu 95 Prozent möglich.
"Im EU-Ausland ist der Tarif nach EU-Richtlinie nicht bei allen
Anbietern automatisch voreingestellt - und auch nicht immer das
günstigste Angebot. Auslandsoptionen mit langer Laufzeit lohnen sich
für Vielreisende, Normalurlauber wählen besser verbrauchsabhängige
Tarife. Nutzer können bei fast allen Providern neben dem
voreingestellten Roaming-Tarif auch alternative Auslandsoptionen
wählen", sagt Andreas Quauke, Geschäftsführer Mobilfunk bei
CHECK24.de.
Zu diesen Ergebnissen kommt CHECK24.de durch eine Analyse der
Roaming-Tarife der vier Mobilfunk-Netzbetreiber (BASE, O2, Telekom
und Vodafone) sowie der Alternativanbieter 1&1, klarmobil und simyo.
Unterschieden wurde zwischen Preisen innerhalb und außerhalb der
EU.1)
Außerhalb der EU: mit Auslandsoption bis zu 98 Prozent
Mobilfunkkosten sparen
Außerhalb der EU sind die Preise für Roaming nicht reguliert.
Anrufe aus Ägypten, Thailand oder Tunesien nach Deutschland kosten
bis zu 3,04 Euro pro Minute, ein Megabyte (MB) Datenvolumen bis zu
19,25 Euro. Ein Vergleich der Tarifoptionen lohnt daher besonders bei
Reisen in Länder außerhalb der EU.
Ein Ägypten-Urlauber, der am Strand ein YouTube-Video (zehn MB)
ansieht, zahlt mit dem voreingestellten Tarif "Telekom Weltweit"
161,80 Euro. Wählt er dagegen die Option "Travel & Surf DayPass M"
für 2,95 Euro (50 MB/Tag), spart er 98 Prozent der Kosten.
Ein Vodafone-Kunde, der aus New York einmalig für eine halbe
Stunde seine Freundin in Deutschland anruft, bezahlt mit dem
voreingestellten Tarif "World & World Data" 58,20 Euro. Mit der
Option "Easy Travel Tag" kostet das Telefonat nur 2,99 Euro
(Telefonflatrate) - eine Ersparnis von 95 Prozent.
In der EU: Roaming-Tarif nach EU-Richtlinie nicht automatisch
günstigste Option
Innerhalb der EU sind Preisobergrenzen für Roaming festgelegt.2)
Der voreingestellte Tarif entspricht bei einigen Anbietern nicht
automatisch der EU-Richtlinie (BASE und O2). Diese ist aber auch
nicht immer die günstigste Alternative.
O2-Kunden, die im EU-Ausland mobil surfen, zahlen für 50 MB/Tag
mit der Option "Weltzonen-Pack", die der EU-Richtlinie entspricht,
zwölf Euro (0,24 Euro/MB). Mit dem voreingestellten Tarif "Travel Day
Pack & Reise-Option" kostet das gleiche Datenvolumen 1,99 Euro. Das
ist eine Ersparnis von 83 Prozent.
BASE-Kunden, die oft im EU-Ausland unterwegs sind, sparen mit dem
Tarif "BASE EU Reise Flat" 94 Prozent der Roamingkosten: Reist der
Kunde z. B. zwei Jahre lang einmal pro Monat innerhalb der EU oder in
die Schweiz (Verbrauch je Reise: 50 MB, zwei Stunden Telefonie),
zahlt er in 24 Monaten insgesamt 72 Euro. Im voreingestellten Tarif
wären im selben Zeitraum 1.276,80 Euro fällig.
Optionen mit langen Laufzeiten lohnen sich nur für Vielreisende
Verbraucher sollten bei der Tarifwahl darauf achten, welche
Laufzeit die Auslandsoption ihres Mobilfunkanbieters hat. Für
Vielreisende lohnen sich Pakete mit monatlicher Zahlweise und
längerer Laufzeit, für Normalurlauber sind verbrauchsabhängige Tarife
sinnvoll.
Die Telekom-Option "All Inclusive 12" (Flat für Telefon, SMS und
mobiles Internet) kostet fünf Euro im Monat bzw. 60 Euro pro Jahr.
Für diesen Betrag könnte der Nutzer mit dem verbrauchsabhängigen
Tarif "Telekom Weltweit" (0,23 Euro/MB) z. B. mehr als 26.000
Messenger-Nachrichten (10 KB/Nachricht ohne Anhang) aus dem Urlaub
verschicken oder viereinhalb Stunden nach Deutschland telefonieren
(0,22 Euro/Minute).
Tipps: Kostenkontrolle beim Telefonieren und Surfen im Ausland
Nutzer, die im Urlaub mobil surfen, gehen auf Nummer sicher, wenn
sie automatische Updates deaktivieren und möglichst WLAN vor Ort
nutzen. Aber Vorsicht: Bei der WLAN-Nutzung können Informationen
leicht ausgespäht werden. Reisende sollten daher die Eingabe
sensibler Daten wie Kreditkartennummern oder Bankdaten vermeiden.
Bei einigen Anbietern nutzen Kunden ihre Inklusivminuten auch im
Ausland. Zur besseren Kostenkontrolle schreiben Reisende besser SMS
statt zu telefonieren oder nutzen z. B. über das WLAN im Hotel
Messaging-Apps und Videotelefonie. Bei längeren Aufenthalten lohnt
sich eine Prepaidkarte eines lokalen Anbieters.
1)Ausführliche Informationen zur Methodik sowie zu den Ergebnissen
unter http://ots.de/t2f75
2)Quelle: Bundesnetzagentur, http://ots.de/Vp3pB (13.05.2015)
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Datum: 05.06.2015 - 07:30 Uhr
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