BDI und IG BCE legen Studie zur CO2-Reduktion des Stromsektors vor
(ots) - Alternative Maßnahmen kosten nur ein Viertel des
Regierungsvorschlags
- Kosten bei 1,1 statt 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2020
- Klimaschutz sozialverträglich machbar
Eine Klimaschutzreserve und der stärkere Ausbau der
Kraft-Wärme-Kopplung können das Klima effektiver und
sozialverträglicher schützen als der vom Bundeswirtschaftsministerium
vorgeschlagene Klimabeitrag von Kohlekraftwerken. Das geht aus einer
Studie hervor, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) bei
der Beratungsfirma Frontier Economics in Auftrag gegeben haben und
die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Die Gutachter haben ausgerechnet, dass das politische
Minderungsziel um weitere 22 Millionen Tonnen CO2 durch alternative
Maßnahmen zu Kosten von rund 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2020 möglich
wäre. Dagegen würde der Klimabeitrag des Ministeriums für die
Verbraucher Mehrkosten von 4,3 Milliarden Euro 2020 bedeuten - und
wäre damit fast viermal so teuer. Die Maßnahmen, eine
Kapazitätsreserve für Versorgungssicherheit und Klimaschutz
einzuführen sowie die Kraft-Wärme-Kopplung stärker auszubauen, hatte
die IG BCE vorgeschlagen.
"Die Ergebnisse zeigen, dass effektiver Klimaschutz Verbraucher
und Wirtschaft nicht unnötig belasten muss", sagte BDI-Präsident
Ulrich Grillo. "Die Umsetzung der Vorschläge der IG BCE verhindert,
anders als der Klimabeitrag, kostspielige Strukturbrüche und den
Abbau von Arbeitsplätzen."
"Unsere Vorschläge sorgen für Transparenz und Planungssicherheit
für die Beschäftigten, die Unternehmen und die Regionen", unterstrich
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE. Das stehe nicht im
Widerspruch, sondern sei eine Bedingung für nachhaltigen Klimaschutz.
"Ziel muss sein, CO2-Emissionen möglichst effektiv, kosteneffizient
und sozialverträglich für Beschäftige wie Industrie zu senken."
Der Klimabeitrag selbst ist laut Gutachten nicht als Instrument
geeignet - weder aus ökonomischer noch aus ordnungspolitischer Sicht.
"Der Klimabeitrag würde Investoren verunsichern und zum dauerhaften
Störfaktor des Europäischen Emissionshandels", kritisierte Grillo.
"Die gegenwärtig ohnehin nur geringe Investitionsbereitschaft würde
ganz erheblich geschmälert und Zukunftschancen verringern", warnte
Vassiliadis.
Mehr Informationen finden Sie hier:
http://www.bdi.eu/Energie-Klima-und-Umwelt.htm
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Datum: 04.06.2015 - 12:17 Uhr
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