Zwischenbilanz zur Neuen Allianz für Ernährungssicherheit / Neue Studie belegt verfehlte Politik der G7
(ots) - Morgen trifft sich der Leitungsrat der "Neuen
Allianz für Ernährungssicherheit", um Schlüsse aus dem bisherigen
Verlauf der G7-Initiative zu ziehen. Das tut auch das INKOTA-netzwerk
- und fordert deren Beendigung. In der neuen Studie "Leere
Versprechungen" veröffentlicht INKOTA heute die Ergebnisse eigener
Recherchen in Nordmosambik und zeigt, dass vor allem die
Vertragslandwirtschaft, ein beliebtes Mittel zur Umsetzung der "Neuen
Allianz", einseitig zugunsten der Investoren verläuft -
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern haben das Nachsehen.
"Die Vertragslandwirtschaft birgt die Gefahr von Land Grabbing
durch die Hintertür", sagt Jan Urhahn, INKOTA-Referent für
Landwirtschaft und Welternährung. "Zwar wird den Kleinbäuerinnen und
-bauern das Land nicht direkt entzogen, aber sie können je nach
Vertragsbedingungen die Kontrolle darüber verlieren", so Urhahn
weiter. Zu dieser Einschätzung kommt Urhahn mit Christine Wiid,
INKOTA- Referentin für Mosambik, nach der Auswertung eigener
Recherchen, die sie im März 2015 in Nordmosambik durchgeführt haben.
So hat die niederländische Firma DADTCO mit einer
Kleinbauernvereinigung in Nordmosambik einen Fünfjahresvertrag zur
Lieferung von Maniok abgeschlossen. DADTCO benötigt den Rohstoff, um
daraus Maische zu gewinnen, die es zur Bierproduktion an die Brauerei
CDM verkauft. CDM gehört wiederum zu SABMiller, dem nach
Anheuser-Busch zweitgrößten Brauereikonzern weltweit. Das Problem für
die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern: DADTCO hat sich nicht an seinen
Teil des Vertrags gehalten, die Bäuerinnen und Bauern blieben auf
ihrer Ernte sitzen.
"Die ''Neue Allianz'' der G7 setzt auf das falsche
Landwirtschaftsmodell und geht an den Bedürfnissen und Vorstellungen
der mosambikanischen Bevölkerung vorbei", bestätigt Luís Muchanga,
Agrarexperte und Geschäftsführer des mosambikanischen
Kleinbauernverbandes UNAC. Auf einer Rundreise durch Deutschland
anlässlich des G7-Gipfels berichtet er von weiteren Beispielen, die
die verfehlte Politik der G7 deutlich machen. "Gemeinsam mit unseren
Partnern aus Mosambik fordern wir die Regierungen der G7 auf, die
''Neue Allianz'' schnellstmöglich zu beenden", sagt Christine Wiid.
"Die G7 müssen sich auf eine Stärkung öffentlicher Investitionen
besinnen."
Das Beispiel DADTCO und weitere Informationen zu den Auswirkungen
der G7-Agrarpolitik auf die Landwirtschaft in Mosambik beleuchtet der
neue INKOTA-Hintergrund "Leere Versprechungen. Wie die G7-Politik zur
Hungerbekämpfung Kleinbauern in Mosambik bedroht".
Pressemitteilung als PDF: http://bit.ly/1I4PY97
Weitere Informationen INKOTA-Hintergrund "Leere Versprechungen.
Wie die G7-Politik zur Hungerbekämpfung Kleinbauern in Mosambik
bedroht": http://bit.ly/1I8bFCp
Pressemappe Agrarkonzerne mit weiteren Studien, Analysen und
Infografiken: http://bit.ly/1LLEpkZ
Rundreise in Deutschland Luís Muchanga, Agrarexperte und
Geschäftsführer des Kleinbauernverbands UNAC aus Mosambik, ist vom 3.
bis zum 9. Juni 2015 in Deutschland und steht für Interviews und
Hintergrundgespräche zur Verfügung. Er wird unter anderem am 4. Juni
2015 am Alternativgipfel in München teilnehmen und am 8. Juni 2015
bei einer Abendveranstaltung in Berlin zu Gast sein.
Weitere Informationen zu Luís Muchanga und der UNAC:
http://bit.ly/1HxSSgV
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen:
http://bit.ly/1LLEpkZ
Pressekontakt:
Jan Urhahn, INKOTA-Referent für Landwirtschaft und Welternährung,
Mobil: 0176-70 61 03 81, Telefon: 030-42 08 20 25 6, E-Mail:
urhahn(at)inkota.de.
Christine Wiid, INKOTA-Referentin für Mosambik, Mobil: 0151-18 92 12
93, Telefon: 030-42 08 20 24 3, E-Mail: wiid(at)inkota.de.
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Datum: 02.06.2015 - 12:35 Uhr
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