Ex-Fifa-Vizepräsident Warner im stern: Der Westen kann es nicht ertragen, wenn die Fußball-WM in einem muslimischen Staat stattfindet
(ots) - Der unter Korruptionsverdacht stehende ehemalige
Fifa-Vizepräsident Jack Warner greift Politiker und
Fußballfunktionäre in Europa und Amerika scharf an. Ermittlungen
gegen ihn seien politisch motiviert, sagte Warner in einem Interview
mit dem Magazin stern. Dem neu gewählten Fifa-Präsidenten Sepp
Blatter rät er zum Rücktritt.
Der Westen könne es nicht ertragen, wenn die Fußball-WM in einem
muslimischen Land und dazu auch noch arabischen Land ausgetragen
werde, sagte Warner mit Blick auf die Fußball-WM in Katar 2022. Weder
Deutschland und schon gar nicht Amerika habe ein Anrecht auf die WM,
sagte er. Die ganze Welt lasse sich von den Amerikanern
einschüchtern. Die Fifa müsse sich aber vor den USA nicht fürchten.
Denn beim Fußballweltverband habe jedes Land eine Stimme, die USA
genau so wie China oder das kleine Trinidad und Tobago.
Zur Wiederwahl des 79-jährigen Sepp Blatter zum Fifa-Präsidenten
sagt Warner: "Wenn ich in seinem Alter wäre, würde ich in Rente gehen
und die Führung der Fifa an einen Jüngeren übergeben." Ob Blatter
korrupt sei, könne er nicht sagen. Er wisse nur so viel, dass Blatter
zum fünften Mal in Folge im Amt bestätigt wurde. Er frage sich, so
Warner im stern-Interview, warum es keine Ermittlungen gegen Sepp
Blatter gebe und gegen Funktionäre in Europa und Asien. Über Blatter
sagte er: "Kein anderer hat so viel Schande über die Fifa gebracht."
US-Behörden ermitteln gegen Warner wegen des Verdachts auf
Geldwäsche, Betrugs, Bestechung und Bestechlichkeit. Warner selbst
bestritt im stern-Interview die Vorwürfe. Zur Anklageschrift aus den
USA sagte er: "Ich lese dieses Zeug nicht." Die Amerikaner seien bei
der Bewerbung um die Fußball-WM gescheitert und hätten deshalb eine
Rechnung mit ihm offen, sagte Warner.
Jack Warner war bis 2011 Vorsitzender des CONCACAF, dem
Zusammenschluss der Fußballverbände aus Nord- und Mittelamerika und
der Karibik. Er trat wegen Korruptionsvorwürfen zurück.
Warner lebt in Trinidad. Dort gründete er 2011 die Independent
Liberal Party (ILP), für die er im Parlament des Karibikstaates
sitzt. Die USA haben einen Auslieferungsantrag gestellt.
Das vollständige Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe des
stern, die in dieser Woche am Mittwoch erscheint.
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Datum: 01.06.2015 - 11:17 Uhr
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