Neuer DSD-Fördervertrag für das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck
Neuer DSD-Fördervertrag für das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck
(pressrelations) -
Museum und Pflegeheim
Kurzfassung: Für die Sanierung des Langhauses des Heiligen-Geist-Hospitals in Lübeck überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 1. Juni 2015 um 14.00 Uhr vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 75.000 Euro an Klaas-Peter Krabbenhöft von der Stiftung Heiligen-Geist Hospital. Möglich wurde die Förderung durch zahlreiche zweckgebundene Spenden nach einem Aufruf im Förderer-Magazin Monumente der DSD. Das 1286 erbaute Hospital gehört zu den über 160 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Langfassung: Dank zweckgebundener Spenden nach einem Spendenaufruf in ihrem Förderer-Magazin Monumente stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut Mittel für das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck zur Verfügung. Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, überbringt am Montag, den 1. Juni 2015 um 14.00 Uhr vor Ort den entsprechenden Fördervertrag in Höhe von 75.000 Euro für die Sanierung des Langhauses an Klaas-Peter Krabbenhöft von der Stiftung Heiligen-Geist Hospital. Die Maßnahme wird außerdem intensiv durch Bundesmittel unterstützt.
Das 1286 erbaute Heiligen-Geist-Hospital am Koberg in Lübeck ist eine der ältesten bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt und eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Es steht in der Tradition der Heilig-Geist-Spitäler von Santo Spirito in Sassia in Rom oder dem Hospital Biloke in Gent.
In Lübeck wurde das Spital als bürgerliche Einrichtung vom Rat der Stadt gegründet. Die repräsentative Lage am Koberg und die ungewöhnliche Gestalt dokumentieren das Selbstbewusstsein des reichen Bürgertums gegenüber jedwedem kirchlichen Machtanspruch. Wie bei den zeitgleich errichteten bedeutenden Kirchen diente auch hier als Baumaterial der Backstein.
Die Formensprache des Gebäudes und die Verwendung des frühgotischen Viertelstabs, die Kämpferornamentik der drei Hauptportale und die Gewändebildung des Mittelportals verweisen auf die Bauzeit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Dachstuhl lässt sich dendrochronologisch auf 1284/1285 datieren.
Der umfangreiche Gebäudekomplex besteht aus der dreischiffigen Hospitalkirche und dem langgestreckten einschiffigen Saal der Hospitaliten, dem sogenannten Langen Haus, die T-förmig angelegt sind. Die Anlage vervollständigen die Nebengebäude, die sich im nördlichen Winkel zwischen Kirchen- und Saaltrakt um einen Binnenhof erheben und zwei Bürgerhäuser einbeziehen. Die dreigiebelige Front der Kirche beherrscht breit und machtvoll den Koberg. Überragt wird sie heute von achteckigen Stifttürmen, die später hinzukamen.
Das Innere des Kirchenteils, das von 1895 bis 1899 umfassend restauriert wurde, stellt mit den Wandmalereien und seiner Ausstattung einen geschlossenen mittelalterlichen Zusammenhang dar. Die wertvolle Ausstattung ist weitgehend erhalten. Die mächtige Raumwirkung des 88 Meter langen Hospitalitensaals wird durch die luftige Deckenkonstruktion noch gesteigert. Wesentliche Teile der Konstruktion sind hochmittelalterlich. Die Längswände werden durch Spitzbogenfenster rhythmisiert. Die heute hölzernen Hospitalitenkammern wurden um 1820 eingebaut. Zum Raumensemble gehören noch die heute als Archiv genutzte Dornse - ein beheizbarer Raum -, das 1606 eingerichtete Herrenzimmer - die Männerstube -, diverse Nebengebäude und der ehemalige Hospitalfriedhof.
Das Heiligen-Geist-Hospital, heute als Museum und Pflegeheim genutzt, gehört zu den herausragenden Bauwerken des Weltkulturerbes Hansestadt Lübeck. Es ist eines von über 160 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
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Datum: 29.05.2015 - 19:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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