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Hertie-Stiftung zeichnet herausragende Neurowissenschaftler aus

ID: 1217982

(ots) -

Sperrfrist: 28.05.2015 18:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat heute in der Frankfurter
Paulskirche zwei renommierte Neurowissenschaftler ausgezeichnet -
dabei traf junge Forscher-Exzellenz auf langjährige Spitzenleistung.
Der erst 33-jährige Nachwuchsforscher Yasser Roudi erhielt im Beisein
des amerikanischen Nobelpreisträgers und Namensgebers den Eric Kandel
Young Neuroscientists Prize in Höhe von insgesamt 75.000 Euro.
Ausgezeichnet für seine langjährige und exzellente Forschungsleistung
wurde zudem Peter Hegemann mit der Hertie-Senior-Forschungsprofessur
Neurowissenschaften in Höhe von einer Million Euro.

Zum vierten Mal verleiht die Hertie-Stiftung den Eric Kandel Young
Neuroscientists Prize. Damit möchte sie herausragende
Nachwuchswissenschaftler für ihre Leistungen auszeichnen und zum
Fortkommen in ihrer Forscherlaufbahn beitragen. Ausgezeichnet wird
2015 Prof. Dr. Yasser Roudi, vom Kavli Institute and Centre for
Neural Computation, an der Norwegian University of Science and
Technology, Trondheim. Mit Hilfe von Methoden der statistischen
Physik erbrachte er wichtige Beiträge in der Erforschung der
Informationsverarbeitung neuronaler Netzwerke. Dazu gehört u. a.
seine Zusammenarbeit mit den Medizin-Nobelpreisträgern May-Britt und
Edvard Moser, die wesentlich zum Verständnis der Verschaltung der für
räumliche Orientierung verantwortlichen Raster-Zellen (Grid-Cells)
beitrug. Moser sagte in seiner Laudatio während der Preisverleihung:
"Yasser ist einer der wenigen jungen, international beachteten
Wissenschaftler, der sich sowohl mit Neurowissenschaft als auch mit
Physik beschäftigt und damit auch zur Zusammenarbeit der beiden
Forschungsdisziplinen beiträgt." Seine Frau May-Britt Moser ergänzte:




"Ich bin beeindruckt von Yassers Fähigkeit, die
Informationsverarbeitung neuronaler Netzwerke mit den Grundregeln der
Physik zu erklären. Sein Ansatz kann dabei sowohl auf leblose Materie
also auch auf das Nervensystem angewandt werden."

Das Preisgeld gliedert sich in zwei Teile: 50.000 Euro können von
dem Preisträger frei und persönlich verwendet werden, weitere 25.000
Euro sind für den Aufbau eines Mentorenverhältnisses vorgesehen.
Durch die Zusammenarbeit mit einem international anerkannten
Neurowissenschaftlern wird der Preisträger weiter in ihrer Laufbahn
gefördert. Der Preis wird in Kooperation mit der Federation of
European Neuroscience Societies (FENS) ausgeschrieben und ist nach
dem amerikanischen Nobelpreisträger Prof. Dr. Eric Kandel benannt,
der an der Verleihungsfeier teilnahm und dem Preisträger ebenfalls
persönlich gratulierte.

Zum siebten Mal verleiht die Hertie-Stiftung die
Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften. Sie stellt
eine besondere Auszeichnung für langjährige Spitzenleistungen in der
Hirnforschung dar. 2015 erhält Prof. Dr. Peter Hegemann, Leiter der
Experimentellen Biophysik am Institut für Biologie der
Humboldt-Universität zu Berlin, die mit einer Million Euro dotierte
Auszeichnung. Die Stiftung ehrt damit das Lebenswerk eines
herausragenden Neurowissenschaftlers und seine Beiträge zur
Erforschung sensorischer Photorezeptoren. Hegemann entwickelte die
entscheidenden Werkzeuge für eine Technologie, die Optogenetik, die
detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise spezifischer Zellen oder
lebenden Geweben mittels Licht ermöglicht.

Die Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften wurde
2006 als erste Seniorprofessur in Deutschland überhaupt vergeben. Die
Stiftung möchte damit das Potential und die Erfahrung exzellenter
älterer Wissenschaftler für die Forschung erhalten und stärken, indem
sie dem Inhaber der Stiftungsprofessur ermöglicht, die abschließenden
Jahre seiner beruflichen Laufbahn ausschließlich der Forschung zu
widmen. Weitere Ziele bestehen darin, dem Nachwuchs frühzeitige
attraktive und international konkurrenzfähige Arbeitsplätze anbieten
zu können, den Universitäten in der heutigen schwierigen Situation
die Freiheit über die inhaltliche Ausrichtung ihrer Professuren und
Fakultäten zu erhalten und die oft mehrjährige "Ausklangphase" von
Forschungsinstitutionen vor der Pensionierung des Leiters zu
verkürzen.

Beide Auszeichnungen stehen unter der Schirmherrschaft der
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka.

Bilder der Preisträger und der Veranstaltung finden Sie unter:
https://www.hidrive.strato.com/share/5i9udm44oc

Über die Stiftung:

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist eine der größten
weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen
Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1974 von den Erben des
Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und engagiert sich mit
ihren Mitarbeitenden und ihrem Vermögen in den Arbeitsgebieten
Vorschule und Schule, Hochschule, Beruf und Familie sowie
Neurowissenschaften. Die Projekte und Initiativen der Stiftung
leisten wissenschaftlich basierte und praxisorientierte Beiträge zur
Lösung drängender Probleme unserer Gesellschaft. Sie haben sowohl zum
Ziel, die Qualität des öffentlichen Diskurses zu verbessern, als auch
in der Praxis modellhafte Lösungsansätze zu schaffen. Diese können
und sollen von anderen übernommen werden. Entsprechend fördert und
fordert die Hertie-Stiftung Eigeninitiative und Hilfe zur
Selbsthilfe.



Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Kommunikation
Julia Juckel, Gabriele Völcker
Tel. 069 66 07 56 - 172
Kommunikation(at)ghst.de
www.ghst.de


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Datum: 28.05.2015 - 18:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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