DJV kritisiert: EZB macht Journalisten die Arbeit schwer
DJV kritisiert: EZB macht Journalisten die Arbeit schwer
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Der Deutsche Journalisten-Verband hat die veränderte Informationspolitik der Europäischen Zentralbank gegenüber Journalistinnen und Journalisten kritisiert. Wie die EZB dem DJV auf Nachfrage erklärte, werden ab sofort keine Redetexte von Repräsentanten der Bank mehr vorab mit Sperrfristvermerk an Journalisten verteilt.
Grund sei eine in einigen Fällen falsche Wiedergabe in den Medien gewesen, wenn beispielsweise EZB-Präsident Mario Draghi vom Redemanuskript abgewichen sei. Außerdem seien finanzmarktrelevante Informationen missbräuchlich vorab über Twitter kommuniziert worden.
DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken wies auf den großen Zeitdruck hin, unter dem vor allem Agenturjournalisten arbeiteten: "Es stellt für die Kollegen eine große Erleichterung dar, wenn sie sich vorab in einen Redetext einarbeiten können. Professionell arbeitende Journalistinnen und Journalisten halten Sperrfristen ein." Es sei ungerecht gegenüber der großen Zahl seriöser Journalisten, dass die EZB sie für einige schwarze Schafe büßen lassen wolle.
Konken wies das Angebot der Bank zurück, den Berichterstattern zusammen mit dem Redetext eine Zusammenfassung zur Verfügung zu stellen: "Darin dürften die Informationen und Wertungen enthalten sein, die die EZB am liebsten in den Artikeln sehen will. Für eine kritische Berichtersdtattung ist es unerlässlich, dass die Journalisten die kompletten Texte kennen."
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Datum: 21.05.2015 - 17:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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