ARD-Recherche-Redaktion Sport: NADA sieht Einsatzmöglichkeiten des Blutstropfen-Tests im Hobbysport zur Dopingkontrolle
(ots) -
Sperrfrist: 14.05.2015 15:05
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Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) schätzt, dass bald auch
Hobbysportler bei Radrennen, Triathlons und Marathons auf
Dopingsubstanzen getestet werden. Die Vorstandsvorsitzende der NADA,
Andrea Gotzmann, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Wir wollen
den dopingfreien Sport und das kann sich nicht nur auf die 7000
Spitzensportler im Test-Pool der NADA beschränken." Für den neuen
Dopingtest sieht Gotzmann gewisse Einsatzmöglichkeiten auch im
Breitensport, "einfach um mal ein deutliches Zeichen zu setzen und zu
evaluieren, was läuft denn eigentlich tatsächlich im Sport".
Grundlage für die Ausweitung der Dopingkontrollen auf den
Hobbysport ist der neue, sogenannte Blutstropfen-Test. Er eignet sich
für die Einführung von Dopingkontrollen im Breitensport besonders
gut, weil für die Analyse lediglich ein Tropfen Blut ausreicht. Der
Test ist kostengünstiger und einfacher durchzuführen als die
bisherigen Urin- und Blutkontrollen.
Nach Aussage der NADA-Chefin geht es jetzt darum, allgemeingültige
Regeln zu formulieren, die dann anerkannt und von den Veranstaltern
der Breitensport-Rennen auch umgesetzt werden. Denkbar wäre, den
Teilnehmern die Zustimmung abzuverlangen, dass der Fall eines
positiven Dopingbefundes Konsequenzen hätte, so die
NADA-Vorstandsvorsitzende. Ob man dann einem Freizeitsportler
verbieten könne, weiterzulaufen oder weiter an anderen
Veranstaltungen teilzunehmen, das seien Fragen, die geklärt werden
müssten.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) begrüßt die Forschung nach
Alternativen zur klassischen Urin- und Blutprobe, sagte Gotzmann. Für
den Einsatz des Blutstropfen-Tests müssten aber einige Punkte geklärt
werden, wie beispielsweise Formalitäten der Probeabnahme. Sobald der
Test von der WADA anerkannt ist, soll er im Spitzensport dann
ergänzend eingesetzt werden, weil nicht die gesamte Bandbreite an
Dopingsubstanzen mit dem Test nachgewiesen werden können.
Nach Recherchen der ARD-Recherche-Redaktion Sport könnte der neue
Test dann auch bald bei Ausdauer-Rennen im Breitensport zum Einsatz
kommen. Auf Anfrage denken tatsächlich mehrere Veranstalter darüber
nach, anhand des neuen Verfahrens Dopingkontrollen einzuführen bzw.
die Zahl der Tests zu erhöhen. Der Chef von Ironman-Europa, Thomas
Dieckhoff, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Sollte der Test
zugelassen werden, werden wir umgehend die Einsatzmöglichkeiten bei
Ironman-Rennen prüfen."
Andere Veranstalter von Rad-, Triathlon- und Marathon-Rennen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz äußern sich dagegen
skeptisch. Sie sehen keine rechtliche Grundlage für Dopingtests bei
Hobbysportlern, gerade, wenn sie keinem Verein oder Verband
angehören. Auch die Kosten und der organisatorische Aufwand seien
weiterhin zu groß. Außerdem müssten Dopingkontrollen von einer
unabhängigen Institution durchgeführt werden, und nicht vom
Veranstalter selbst, sonst wären sie nicht seriös, so die
Argumentation.
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Pressekontakt: Sebastian Krause, Sebastian.Krause(at)br.de
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Datum: 14.05.2015 - 15:05 Uhr
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