Wearables-Trend sorgt für Boom in der Halbleiterbranche
(ots) - Smartphones und Tablets,
Elektrofahrzeuge und Wearables wie Smartwatches und Fitnessarmbänder
setzen sich immer mehr durch. Diese neuen Technologien haben eines
gemeinsam: Bei ihrer Herstellung werden Halbleiter verarbeitet.
Dadurch wird der globale Halbleitermarkt in den kommenden fünf Jahren
einen Boom erleben. Die Branchenumsätze steigen weltweit um 5,2
Prozent pro Jahr. 2019 werden die Jahresumsätze der globalen
Halbleiterbranche bei 432 Milliarden US-Dollar liegen. Zu diesem
Ergebnis kommt die PwC-Analyse "The Internet of Things: the next
growth engine for the semiconductor industry."
"Das Internet der Dinge und insbesondere Wearables erobern nicht
nur die Wirtschaft, sondern auch den Alltag der Menschen. Diese
Entwicklung lässt die Nachfrage nach Sensoren in die Höhe schnellen.
Das Internet der Dinge ist die größte Chance für die
Halbleiterindustrie seit dem Internetboom", kommentiert Werner
Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und
Telekommunikation bei PwC.
China hat großen Anteil am Umsatzplus
2019 werden 60,5 Prozent aller Halbleiter weltweit in China
benötigt. Der Grund: Unternehmen verlagern die Produktion
elektronischer Geräte, bei denen überdurchschnittlich viele
Halbleiter verbaut werden, nach wie vor verstärkt in das Reich der
Mitte. Die chinesische Halbleiterindustrie wird dadurch weiter
kräftig wachsen und Marktanteile gewinnen. Aber auch in Europa steigt
die Nachfrage gemäß der PwC-Prognose bis 2019 im Jahresdurchschnitt
um 3,9 Prozent und europäische Halbleiterhersteller können sich über
solide Zuwächse freuen - nicht nur in Europa. "Europäische
Halbleiterhersteller produzieren häufig für den Weltmarkt und
verfügen über Produktionsstätten in verschiedenen Ländern. Der starke
Dollar wird sich daher günstig auf die Ertragszahlen der europäischen
Hersteller auswirken. Einen wichtigen Anteil an der positiven
Entwicklung haben auch Übernahmen wie diejenige von Deutschlands
größtem Hersteller", so die Einschätzung von Werner Ballhaus.
Internet der Dinge und Wearables befeuern Wachstum
Insbesondere das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), das
sich sowohl in der Industrie als auch im privaten Bereich zunehmend
durchsetzt, befeuert das Wachstum in der Branche. Im IoT tauschen
Gegenstände über das Internet Informationen untereinander aus - etwa
wo sich ein Paket auf dem Weg zum Empfänger gerade befindet. Diese
Informationen werden durch Sensoren gewonnen, für deren Produktion
wiederum Halbleiter benötigt werden. Die Umsätze mit Halbleitern in
Sensoren werden bis 2019 durchschnittlich um 10,4 Prozent pro Jahr
zulegen und dann bei 14 Milliarden US-Dollar liegen. Sensoren sind
damit die am schnellsten wachsende Produktkategorie, in der
Halbleiter verwendet werden.
Eine Ausprägung des IoT, die aktuell an Bedeutung gewinnt, sind
Wearables, also am Körper getragene Minicomputer, die etwa Daten zu
Bewegung oder Ernährung aufzeichnen. Angefangen hat die Entwicklung
als Gesundheits- und Fitness-Monitoring für den gelegentlichen
Gebrauch. Mittlerweile verbreiten sich persönliche Medizingeräte
rasant, die in der Lage sind, Gesundheitsindikatoren wie Blutdruck-
oder Zuckerwerte genau zu messen. Der Markt für Sensoren in Wearables
wird explodieren und 2019 bei über einer halben Milliarde Einheiten
liegen. Die Umsätze mit Halbleitern, die in Wearables verbaut sind,
steigen rasant: 2013 lagen sie bei rund 15 Millionen US-Dollar, 2019
werden es 7 Milliarden US-Dollar sein.
"Ultramobiles" werden zum mächtigen Umsatztreiber
Mit einem Jahresumsatz von 134 Milliarden US-Dollar war das
Segment der Datenverarbeitung im Jahr 2014 der größte Markt innerhalb
der Halbleiterbranche (plus 12,8 Prozent im Vergleich zu 2013).
Während die Produktion von Notebooks und PCs rückläufig ist, werden
Tablet-Computer immer wichtiger: Die PwC-Experten prognostizieren ein
jährliches Umsatzplus der darauf entfallenden Halbleiterproduktion
von 7,6 Prozent bis 2019.
Zum wichtigsten Umsatztreiber im Segment der Datenverarbeitung
entwickeln sich jedoch die so genannten Ultramobiles, eine Mischung
aus PC und Tablet. Sie bieten den gleichen Funktionsumfang wie
Notebooks, sind von ihrer Größe aber mit Tablets vergleichbar.
Ultramobiles eignen sich insbesondere für Menschen, die viel
unterwegs sind und von überall arbeiten möchte. Die Halbleiterumsätze
mit diesen Geräten werden bis 2019 um 21,1 Prozent pro Jahr zulegen.
"In absehbarer Zeit werden mehr Ultramobiles verkauft als Tablets",
prognostiziert Werner Ballhaus.
Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen nimmt zu
Auch die Automobilbranche sorgt für Wachstum in der globalen
Halbleiterbranche: Die Nachfrage nach Hybrid- und Elektroautos nimmt
stetig zu - gleichzeitig wächst die Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge
und die Preise sinken. In Elektro- und Hybridautos werden 1,5 bis
drei Mal so viele Halbleiter verbaut wie in konventionellen
Fahrzeugen. Der Markt für Halbleiter in Hybrid- und Elektroautos wird
bis 2019 dadurch um 20,5 Prozent pro Jahr zulegen.
Hohe Anforderungen an Technik und Datensicherheit
"Halbleiterhersteller spielen eine zentrale Rolle, um das Internet
der Dinge technisch umzusetzen und innovative, nutzerzentrierte
Lösungen zu entwickeln. Dabei müssen sie allerdings die Risiken im
Auge behalten: Das Internet der Dinge stellt hohe Anforderungen an
Technik und Datensicherheit. Die Anwender der Endprodukte sind
anspruchsvoll, ihre Bedürfnisse unterliegen einem schnellen Wandel.
Strategische Kooperationen mit branchenfremden Unternehmen wie Mode-
oder Sportartikelherstellern können dabei helfen, diese Hürden
erfolgreich zu umschiffen", so das Fazit von Werner Ballhaus.
Weitere Informationen: www.pwc.de/Halbleiterstudie2015
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Thomas Wiederspahn
PwC-Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 1137
E-Mail: thomas.wiederspahn(at)de.pwc.com
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Datum: 12.05.2015 - 10:00 Uhr
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