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Warum am Apfel nicht immer alles eine runde Sache ist ... / 10 Mythen rund um das beliebteste Obst der Deutschen (FOTO)

ID: 1205358


(ots) -
Der Apfel ist mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 20
Kiloramm das beliebteste Obst der Deutschen. Doch um das
Lieblingsobst ranken sich auch eine Reihe von Mythen, über die sich
schon viele Menschen den Kopf zerbrochen haben. Was stimmt nun und
was nicht? Cornelia Poletto, Botschafterin des Südtiroler Apfels
g.g.A. stellt die 10 verbreitetsten Mythen rund um das Thema Apfel
auf den Prüfstand.

Mythos 1: Nur saure Äpfel eigenen sich zum Kochen oder Backen.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Apfelsorten. Oft heißt es, zum
Kochen und Backen eignen sich nur saure Äpfel. Welche Art Apfel ist
die passende für welche Art Rezept?

Cornelia Poletto: Äpfel werden generell in Tafel- und Kochobst
eingeteilt. "Golden Delicious" und "Gala" eignen sich zum Beispiel
wunderbar für den Rohverzehr. "Granny Smith" und "Braeburn" verwende
ich dagegen eher zum Kochen und Backen. Das Besondere an Kochäpfeln
ist, dass sie erst beim Verarbeiten ihr ganzes Aroma entfalten. Roh
sind sie eher sauer. Diese Säure kann man sich sehr gut bei Desserts
zunutze machen, zum Beispiel bei einem Südtiroler Apfel-Zimt-Törtchen
mit Karamelleis. Dieses Dessert ist zur Zeit mein absoluter Favorit.
Doch nicht nur Kochäpfel, sondern auch Tafeläpfel eignen sich für die
Küche, denn sie verleihen mit ihrem süßlichen Aroma zum Beispiel
pikanten Saucen einen feinen, fruchtigen Geschmack. Je nach Rezept
(und auch Geschmack) sind Äpfel somit universell in der Küche
einsetzbar!

Mythos 2: "An apple a day keeps the doctor away."

Was macht Äpfel so gesund? Und ist an diesem Spruch tatsächlich
etwas dran?

Cornelia Poletto: An diesem Spruch ist tatsächlich viel Wahres
dran, denn der Apfel ist ein wahres Gesundheitspaket! Er enthält die
Vitamine B, C und E, dazu noch Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium




und Eisen. Der in Äpfeln enthaltene Ballaststoff Pektin macht
übrigens lange satt und fördert die Verdauung. Außerdem besteht das
Obst zu 85 Prozent aus Wasser und wirkt so durstlöschend. Ich für
meinen Teil esse Äpfel immer mit Schale, denn da stecken die meisten
Vitamine drin.

Mythos 3: Äpfel halten zwar im Vergleich zu anderem Obst länger, sind
aber auch nach spätestens 4-6 Wochen verdorben.

Der Apfel gilt als frische Vitaminbombe, auch noch tief im Winter
und bis ins Frühjahr hinein. Doch dafür muss er erst mal so lange
halten. Wie lagert man Äpfel richtig?

Cornelia Poletto: Damit Äpfel besonders lange halten und nicht an
Geschmack verlieren, sollten sie kühl und trocken gelagert werden. Am
Besten eignen sich als Lagerorte Keller, Kühlschrank oder aber - im
Winter - ein abgedeckter Platz im Freien. Was man immer bedenken
sollte: Äpfel sind so genannte klimakterische Früchte, was bedeutet,
dass sie bei der Lagerung nachreifen. Dabei entsteht Ethylen, ein
Stoff der auch andere Früchte schneller reifen lässt. Äpfel sollten
daher besser alleine gelagert werden. Ein besonderer Tipp kommt vom
Südtiroler Apfel: Um die Lagerzeit zu verlängern, sollte der Apfel in
ein luftdichtes Gefäß oder in einen Plastikbeutel im Kühlschrank
gepackt werden. Die sauer-stoffarme Atmosphäre verlangsamt den
Reifungs- und Alterungsprozess und die Äpfel trocknen so nicht aus.

Mythos 4: Runzelige Äpfel sind schlecht und nicht mehr essbar.

Sobald sie nicht mehr ganz glatt und knackig frisch wirken, werden
Äpfel oft weggeworfen. Sind schrumpelige Äpfel schlecht?

Cornelia Poletto: Auch wenn sie nicht mehr ganz taufrisch sind,
sind Äpfel noch einwandfrei in der Küche verwertbar. Aus ihnen kann
man je nach Sorte ganz wunderbar Kompott, Mus, Saft oder ein leckeres
Sellerie-Apfelsüppchen zaubern. Für ein schönes
Sonntagmorgen-Frühstück können die Äpfel zum Beispiel auch in Ringe
geschnitten im Pfannkuchenteig verarbeitet werden. Kann ich nur
empfehlen!

Mythos 5: Äpfel helfen beim Ein- und Durchschlafen.

Wir alle kennen das Märchen: Schneewittchen biss in einen Apfel
und fiel in einen tiefen Schlaf. Aber mal Spaß beiseite, helfen Äpfel
tatsächlich beim Ein- und Durchschlafen?

Cornelia Poletto: Angeblich fördert der Duft eines Apfels neben
dem Bett die Entspannung und erleichtert so das Einschlafen. Der
Genuss eines Apfels vor dem Schlafengehen oder gar ein warmer
Apfelsaft oder Apfeltee soll sogar einen tiefen, festen Schlaf
garantieren. Die B-Vitamine wirken zusammen mit Kalium und Phosphor
als Nervenstärker und das Pektin im Apfel sorgt während der Nacht für
eine gleichmäßige Verteilung des Blutzuckers. Dieses alte Hausmittel
muss aber wohl jeder für sich selber testen.

Mythos 6: Die Kerne des Apfels sind giftig, da sie Blausäure
enthalten.

Die Meinungen sind gespalten. Die einen warnen vor dem Verzehr von
Apfelkernen, da diese angeblich Blausäure enthalten. Die anderen
behaupten, nur wer den Apfel komplett mit Schale und Kernhaus isst,
nimmt die gesundheitsfördernde Wirkung des Apfels mit. Was stimmt
denn nun?

Cornelia Poletto: Die Kerne von Äpfeln und auch die von Aprikosen
und Kirschen enthalten Amygdalin. Im Körper wird diese Substanz zu
giftiger Blausäure abgebaut. Die Konzentration in den Kernen ist
jedoch so gering, dass man sie ohne Bedenken mitessen kann. Wer nur
das Fruchtfleisch isst tut sich bereits etwas Gutes. Zumindest die
Schale sollte man aber mitessen, da sie viele wertvolle Inhaltsstoffe
enthält bzw. diese direkt darunter liegen. Dies gilt zwar
grundsätzlich auch für das Kerngehäuse, aber das ist Geschmackssache.
Da die Kerne ziemlich bitter schmecken, esse ich persönlich diese
erst gar nicht mit.

Mythos 7: Grüne Äpfel sind immer sauer, rote immer süß.

Grüne Äpfel gelten als sauer, rote dagegen als süß. Sind alle
grünen Äpfel sauer?

Cornelia Poletto: Äpfel sind immer dann sauer, wenn sie unreif
(also "grün") geerntet werden. Die Farbe hängt aber auch von der
Sorte ab. So gibt es zum Beispiel auch eher saure rote Äpfel, wie
"Braeburn", "Elstar" oder "Topaz". Süße grüne Apfelsorten gibt es
dagegen kaum, da viele Apfelsorten ausgereift meistens nicht mehr
grün sind. Auch unter den Südtiroler Apfelsorten gibt es nur we-nige,
die tatsächlich grün und gleichzeitig reif sind. So zum Beispiel der
"Granny Smith", der wohl der bekannteste grüne Apfel ist. Mein
absoluter Favorit unter den sauren Äpfeln ist der "Kanzi" - sauer,
saftig und rote Bäckchen - so schmeckt''s mir persönlich am besten!

Mythos 8: Äpfel erhalten ihre schöne rote Färbung durch die
Sonneneinstrahlung.

Ist es wahr, dass der Apfel durch die Sonneneinstrahlung seine
schöne rote Färbung erhält?

Cornelia Poletto: Die roten Bäckchen der Äpfel, wie sie z.B. beim
Golden Delicious typisch sind, entstehen nicht wie allgemein vermutet
durch die Sonneneinstrahlung während des Tages, sondern durch die
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Daher ist Südtirol
mit seinem alpin-mediterranen Klima ein ideales Anbaugebiet für
Äpfel. Denn durch die kühlen Nächte und tagsüber besonders warmen
Temperaturen, bietet Südtirol perfekte Bedingungen für den
Reifeprozess des Apfels. Allerdings spielt bei der Farbe natürlich
auch die Sorte eine Rolle. Die Farbe der Äpfel ist nämlich - ähnlich
wie die Hautfarbe der Menschen - genetisch vorbestimmt.

Mythos 9: Die Wachsschicht auf Äpfeln muss vor dem Verzehr entfernt
werden.

Äpfel haben oft eine fühlbare Wachsschicht. Muss diese immer vor
dem Verzehr entfernt werden?

Cornelia Poletto: Fast alle Apfelsorten, natürlich auch die
Südtiroler Äpfel, bilden eine natürliche Wachsschicht - je nach Sorte
mehr oder weniger stark ausgeprägt. Dies dient dazu, um sich vor
äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Insekten, zu schützen. Zudem
bewahrt die Wachsschicht den Apfel vor dem Austrocknen. Für den
Verzehr ist die Wachssicht jedoch völlig unbedenklich: Man kann sie
entfernen (durch einfaches Abwaschen mit Wasser), muss man aber
nicht.

Mythos 10: Äpfel sind pflückreif, wenn die ersten Äpfel vom Baum
fallen.

Viele Menschen haben Apfelbäume im Garten und fragen sich
natürlich, wann ist der beste Erntezeitpunkt für die einzelnen
Sorten. Stimmt es, dass das erste Herabfallen der Äpfel die perfekte
Reife anzeigt?

Cornelia Poletto: Der beste Erntezeitpunkt ist gekommen, sobald
sich die Äpfel leicht vom Zweig lösen lassen. Die Frucht muss leicht
angehoben und gedreht werden. Wenn sich der Apfel dann löst, ist er
reif zur Ernte. Das Herabfallen signalisiert also, dass der
Erntezeitpunkt gekommen ist. Um sicherzugehen, schneide ich den Apfel
zusätzlich auf und vergewissere mich, ob die Kerne locker im Gehäuse
liegen und schon die braune Farbe angenommen haben. Dann ist der
Apfel reif und perfekt für den Verzehr geeignet.

Die Marke Südtiroler Apfel Das Südtiroler Apfelkonsortium ist die
gemeinsame Plattform der Südtiroler Ap-felwirtschaft. Mehr als 7.000
Apfelbauern produzieren jährlich rund 950.000 Ton-nen Äpfel und
bürgen für die hohe Qualität des Apfels und seine Anbauweise.
Südtirols Anbaugebiet ist mit 18.400 Hektar das größte geschlossene
Obstan-baugebiet in Europa, wobei jede Bauernfamilie im Schnitt aber
nur zwei bis drei Hektar Fläche bewirtschaftet. Die geografische Lage
des Anbaugebiets garan-tiert die gute Qualität der Äpfel, denn das
mediterran geprägte Klima Südtirols ist ideal für den Apfelanbau. So
lassen 300 Sonnentage und mehr als 2.000 Son-nenstunden jährlich die
Äpfel an den Bäumen reifen. Rund 50 % der Südtiroler Ernte gehen je
nach Vermarktungsjahr in den Export. Deutschland nimmt mit einem
Drittel aller Exporte den größten Anteil ein. Mehr unter:
www.suedtirolerapfel.com



Pressekontakt:
Susanne Rampitsch
Emanate PR
E-Mail: suedtirolerapfel(at)emanatepr.com
Telefon: +49 89 12 44 50


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Datum: 28.04.2015 - 13:08 Uhr
Sprache: Deutsch
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Essen und Trinken


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