BUGA-Sonderschau zeigt Vielfalt des heimischen Ackerbaus / "Pfad der Feldkulturen" offiziell eröffnet
(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von Kreisbauernverband
Havelland e. V. und Industrieverband Agrar e. V.
Die Besucher der Bundesgartenschau (BUGA) 2015 in der Havelregion
können jetzt nicht nur Gärten und Parks bestaunen, sondern auch viel
Wissenswertes über die Vielfalt des Ackerbaus und die Bedeutung der
heimischen Landwirtschaft erfahren. Am Standort Stölln wurde die
BUGA-Sonderschau "Feldkulturen" jetzt offiziell eröffnet. Stölln ist
bekannt durch den Flugpionier Otto Lilienthal, der hier die meisten
seiner Flugversuche absolvierte.
Entlang des sogenannten Fliegerpfads, der die zwei Stöllner
BUGA-Standorte verbindet, hat die Agrargenossenschaft Stölln e. G.
dafür insgesamt 14 heimische Feldkulturen in jeweils 18 Meter breiten
Streifen angelegt. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der
Agrargenossenschaft Stölln, Detlef Ebert, werden in Stölln rund 380
000 BUGA-Besucher erwartet.
Großformatige Tafeln informieren die Besucher im Vorbeigehen über
Ackerkulturen, wie Roggen, Weizen, Gerste, aber auch seltener
angebaute Feldfrüchte wie Buchweizen, Lupinen oder Ackerbohnen. Neben
Daten zum Anbau enthalten die Tafeln auch Hintergründe zu Saat-,
Dünge- und Erntezeitpunkten sowie zu den Pflanzenkrankheiten und
Schädlingen, die die jeweilige Kultur bedrohen können. Zusätzlich
gibt es Tafeln mit übergreifenden Themen, wie der Entwicklung der
Welternährung, der Bedeutung des Bodens, Erklärungen zum integrierten
Pflanzenbau und anderen Aspekten.
Udo Folgart, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
und Landesbauernpräsident in Brandenburg, machte im Rahmen eines
Fachgesprächs in Stölln deutlich, dass die Landwirte vor überaus
großen Herausforderungen stünden. "Neben der Versorgung einer ständig
wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln spielt der Erhalt der
biologischen Vielfalt und der Kulturlandschaft für nachfolgende
Generationen eine immer größere Rolle."
Da weltweit der Umfang der landwirtschaftlichen Flächen immer
geringer werde, müsse der Flächenertrag auf den verbleibenden Flächen
kontinuierlich gesteigert werden. "Dazu benötigen wir eine effiziente
Agrarforschung, die die Landwirte berät und die Grundlagenforschung
vorantreibt. Große Bedeutung kommt dabei der Pflanzenzüchtung zu."
Während früher "nur die Ertragssteigerungen im Vordergrund" gestanden
hätten, sind die Züchtungsziele heute wesentlich vielfältiger.
Aktuell komme es mehr auf Resistenzzüchtung gegen
Pflanzenkrankheiten, eine bessere Anpassung an Trockenstress oder
eine bessere Standfestigkeit an. "Ein gutes Beispiel ist da der
Roggen, der die wichtigste Getreidefrucht in Brandenburg ist", so
Folgart. "Mit Einführung der Hybridsorten konnten die Erträge
deutlich gesteigert und die Pflanzengesundheit weiter verbessert
werden."
Unterstützt wird die Ausstellung vom Industrieverband Agrar e. V.
(IVA), dem Zusammenschluss deutscher Hersteller von
Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern. IVA-Präsident Dr. Helmut
Schramm erläuterte bei dem Fachgespräch die Motivation des
Wirtschaftsverbandes: "Zu viele wissen heute zu wenig darüber, wie
unsere Lebensmittel produziert werden. So entsteht oft ein romantisch
verklärtes Bild von Landwirtschaft. Diese Sonderschau der
Agrargenossenschaft Stölln zeigt, wie heute moderner Ackerbau
betrieben wird und was es dazu braucht: gesunde Böden, ertragreiche
Sorten, die richtige Düngung, wenn nötig Pflanzenschutz und vor allem
Landwirte mit Know-how."
Zu den anstehenden Plänen der Bundesregierung, die Düngeverordnung
zu novellieren, äußerte sich Torsten Wagner, Vize-Präsident des
Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, im Rahmen des Fachgesprächs kritisch:
"Beim Düngerecht muss es weiterhin um eine bedarfsgerechte
Nährstoffversorgung der Nutzpflanzen im Einklang mit dem
Gewässerschutz gehen. Die geplante Novelle der Düngeverordnung wird
dem bislang nicht gerecht", stellte Wagner fest. "Neuerliche Auflagen
für teure Gülle- und Mistlagerkapazitäten in Zeiten schlechter Preise
für Milch und Schweinfleisch treiben unterdessen nur den
Strukturwandel voran", so Wagner. Auch widerspräche die Verkürzung
der Ausbringezeiten von Düngemitteln dem Wirtschaften mit der Natur.
"Die Pflanzen brauchen den Dünger, wenn Temperatur und
Wasserversorgung passen. Gesetzlich festgelegte Zeitpunkte sind nach
allen fachlichen Kriterien der falsche Weg", sagte Wagner.
Die BUGA 2015 in der Havelregion wurde am 18. April 2015 eröffnet
und ist bis zum 11. Oktober 2015 zu besichtigen. Zur BUGA 2015
gehören Standorte in Brandenburg an der Havel, Premnitz, Rathenow,
Amt Rhinow/OT Stölln und der Hansestadt Havelberg. Bis Oktober werden
an allen Standorten insgesamt 1,5 Millionen Besucher der
Bundesgartenschau erwartet.
Pressekontakt:
Kreisbauernverband Havelland e. V.
Johannes Funke
Tel. +49 33237 70036 oder +49 160 7408547
Fax +49 33237 70037
E-Mail: kbvhavelland(at)t-online.de
http://www.kbv-havelland.de
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
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Datum: 23.04.2015 - 14:41 Uhr
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