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Europäischer Erfinderpreis 2015: Schöpfer von 15 bahnbrechenden Innovationen als Finalisten gekürt (FOTO)

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(ots) -
Ihre Erfindungen erleichtern den Alltag, retten Leben und sichern
wirtschaftlichen Wert und schaffen Arbeitsplätze: Die 15 Finalisten
des Europäischen Erfinderpreises 2015 stehen fest. Mit dem
prestigeträchtigen Innovationspreis zeichnet das Europäische
Patentamt (EPA) bereits zum zehnten Mal Erfinder und Teams von
Entwicklern in fünf Kategorien aus, deren Erfindungen vom EPA
patentiert worden sind und besonders zum gesellschaftlichen,
technischen und wirtschaftlichen Fortschritt beigetragen haben. Der
Europäische Erfinderpreis 2015 wird am 11. Juni in Paris im Beisein
hochrangiger Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und
verliehen. Große Spannung verspricht auch der Publikumspreis, über
den per Online-Voting im Internet entschieden wird.

Weit mehr als 300 Einzelerfinder und Erfinderteams wurden für die
Auszeichnung vorgeschlagen, 15 von einer international besetzten Jury
als Finalisten für den diesjährigen Erfinderpreis ausgewählt. Sie
kommen aus 11 Ländern, nämlich Australien, China, Frankreich,
Großbritannien, Japan, Lettland, den Niederlanden, Österreich,
Schweden, Schweiz, den USA. Ihre Erfindungen stammen aus so
unterschiedlichen Gebieten wie dem Bauwesen, den
Materialwissenschaften, der Biochemie, der Energietechnik, der
Nahrungsmitteltechnologie und der Physik.

"Diese zukunftsweisenden Erfindungen unterstreichen Europas Rolle
als attraktiven Innovationsstandort und führende Technologieregion.
Das europäische Patentsystem bietet nicht nur Erfindern aus aller
Welt die geeigneten Rahmenbedingungen zur Entfaltung ihrer
Kreativität, sondern schafft auch Anreize für Investoren und
Unternehmer, was sich in Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem
Wohlstand in einer Region mit 600 Millionen Menschen niederschlägt.
Diese Erfindungen zeigen erneut, dass das Entwicklungspotential der




europäischen Wirtschaft in ihrer Innovationskraft liegt", so
EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Bekanntgabe der Finalisten.

Die Finalisten in den einzelnen Kategorien:

Industrie

Jean-Christophe Giron (Frankreich): Die Energiekosten für
Heizungen und Kühlanlagen von Gebäuden dank Nanotechnologie im
Fensterglas um bis zu 20 Prozent senken. Elektrochromes Glas nutzt im
Winter die Kraft der Sonne, um den Raum aufzuwärmen und verdunkelt
sich im Sommer, um die Wärmestrahlung zu blockieren und den Raum vor
Überhitzung zu schützen. Die technologische Innovation von Giron
reguliert die Sonneneinstrahlung ohne sichteinschränkende und
schattenwerfende Jalousien oder Rollläden und ist ein Meilenstein in
der ökologischen Bauweise von Gebäuden. Weitere Informationen finden
Sie hier (http://ots.de/eRTxk).

Gunnar Asplund (Schweden): Strom verlustfrei über tausende
Kilometer übertragen. Mit HVDC light, einer Methode der
Höchstspannungs-Gleichstromübertragung, hat Asplund eine
revolutionäre Technologie für den Stromtransport entwickelt. Per Erd-
oder Seekabel wird der Strom direkt vom Erzeugungsort zum Verbraucher
geleitet. Nicht nur die Übertragung selbst wird effizienter und
kostengünstiger, sie ist obendrein auch umweltfreundlicher und kommt
ohne mächtige Überlandleitungen aus. Die Einspeisung erneuerbarer
Energien ins Stromnetz ist mit HVDC light problemlos möglich. Zudem
sind die dafür nötigen Trassen schmaler als Wechselstromtrassen.
Weitere Informationen finden Sie hier (http://ots.de/Ardt7.

Franz Amtmann, Philippe Maugars (Österreich, Frankreich): Einfache
Verbindungen, schnelle Übertragung und problemloses Datensharing.
Amtmann, Maugars und ihr Team haben NFC (Near Field Communication)
entwickelt, ein einfaches und sicheres Verfahren für die
Kommunikation zwischen mobilen Geräten. Die Technologie beruht auf
der Übertragung verschlüsselter Daten und stellt eine Verbesserung
der ursprünglichen RFID-Technologie dar. Vom Internet der Dinge bis
zu Industry 4.0: NFC macht die Kommunikation zwischen dem Menschen
und seiner Umgebung in einer neuen und faszinierenden Welt möglich.
Ob schnelle und einfache Bezahlung, Zutritt zu Sicherheitszonen oder
Logistik im Warenlager - die Anwendungsbereiche scheinen grenzenlos.
Weitere Informationen finden Sie hier (http://ots.de/gYz3S.

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)

Laura Johanna van ''t Veer (Niederlande): Die bahnbrechende
Entwicklung von Laura Johanna van ''t Veer, ein genbasierter
Gewebetest, gibt Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium eine
verlässliche Prognose, ob sie einem hohen Risiko der Wiedererkrankung
ausgesetzt sind oder ob sie ihre Genesung auch ohne Chemotherapie
fortsetzen können. Dank der Erfindung dieser gezielten
Behandlungsmöglichkeit müssen sich heute 20 bis 30 Prozent weniger
Frauen einer langwierigen Chemotherapie mit allen ihren Nebeneffekten
unterziehen. Weitere Informationen finden Sie hier
(http://ots.de/To1Ea).

Michel Lescanne (Frankreich): Mit Erdnusspaste gegen
Hungerkatastrophen. Weltweit sind 51 Millionen Kinder unter fünf
Jahren akut unterernährt - rund eine Million sterben jährlich an den
Folgen. Um Abhilfe zu schaffen, entwickelte Lescanne die erste direkt
einsetzbare therapeutische Fertignahrung (RUTF) auf Ölbasis:
Plumpy''Nut. Die reichhaltige Erdnusspaste kann ohne Anrühren mit
Wasser verzehrt werden und hat deshalb die Überlebenschancen von
Kindern in Krisenregionen signifikant verbessert. Plumpy''Nut hat
bereits 25 Millionen Kindern zu retten geholfen. Weitere
Informationen finden Sie hier (http://ots.de/DpJhC).

John Elvesjö und Mårten Skogö (Schweden): Den Computer mit den
Augen steuern - das Eyetracking-System von Elvesjö und Skogö
revolutioniert die berührungslose Kommunikation zwischen Mensch und
Computer. Möglich wird dies durch einen Infrarotsensor am Bildschirm,
der die Augenbewegungen sowie die Blickrichtung des Nutzers
registriert. Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind,
erhalten durch Eyetracking die Möglichkeit, mit ihrer Umwelt zu
kommunizieren, wie zum Beispiel der Physiker Stephen Hawking. Weitere
Anwendungsmöglichkeiten: Marketing, Medizin, Gaming oder
Automobilindustrie. Weitere Informationen finden Sie hier
(http://ots.de/60CAB).

Forschung

Luke Alphey (Großbritannien): Das Denguefieber breitet sich aus,
für knapp die Hälfte der Weltbevölkerung besteht laut WHO die Gefahr,
sich mit dem potenziell tödlichen Virus anzustecken. Hauptschuldige
an der Verbreitung ist die ägyptische Tigermücke. Der britische
Wissenschaftler hat die Grundlage für die erfolgreiche Bekämpfung des
Überträgers mittels Genetik geschaffen - ganz ohne schädliche
Nebenwirkungen von Insektiziden. Sie reguliert die Population der
krankheitsübertragenden Stechmücken umweltfreundlich und nachhaltig.
Weitere Informationen finden Sie hier (http://ots.de/FDGpz).

Hendrik Marius Jonkers (Niederlande): Europas Infrastruktur
besteht zu 70 Prozent aus Beton. Der Biobeton der Zukunft repariert
spannungsbedingte Risse im Material selbst. Er enthält Bakterien, die
bis zu 200 Jahre in einer Betonkonstruktion überleben können. Bei
Schäden "erwachen" sie und produzieren den Beton heilenden Kalkstein.
Selbstheilender Beton verringert sowohl die Kosten für die
Betonherstellung und Instandhaltung, als auch die darauf
zurückzuführende Emission von Kohlenstoffdioxid. Weitere
Informationen finden Sie hier (http://ots.de/VLM7i).

Ludwik Leibler et al. (Frankreich): Weniger Plastikmüll: Der
promovierte Physiker entwickelte mit den Vitrimeren die erste
umweltfreundliche Kunststoffklasse. Das neue Material kombiniert die
Robustheit von Duroplasten mit der Verformbarkeit von erhitztem Glas.
Damit leistet er einen entscheidenden Beitrag in der
Polymerforschung. Zahlreiche Industriezweige sind interessiert: Der
neue glasartige Kunststoff lässt sich unter Hitze einfach reparieren
und ist recycelbar. Vitrimere können durch Erhitzen zudem wie Metalle
verschweißt werden, was komplexe Objektformen zulässt, welche mit der
Gusstechnik unmöglich herzustellen oder zu teuer wären. Weitere
Informationen finden Sie hier (http://ots.de/WLOdT).

Außereuropäische Länder

Ian Frazer, Jian Zhou (Australien/ China): Wirksame Impfung gegen
den Gebärmutterhalskrebs. Diese gefährliche Erkrankung von Frauen
kann dank der weltweit ersten Impfung gegen den HPV (Papilloma)-Virus
vermieden werden. Besonders in Entwicklungsländern ohne medizinische
Vorsorgemöglichkeiten hat der Impfstoff bereits zahlreichen Frauen
das Leben gerettet. In den westlichen Ländern ist die Impfung für
junge Frauen im Alter von neun bis 25 Jahren mittlerweile Standard.
Weitere Informationen finden Sie hier (http://ots.de/ZhDgh).

Sumio Iijima, Akira Koshio, Masako Yudasaka (Japan): Sie machen
Computer schneller, Solarmodule effizienter und Automobil- und
Flugzeugteile stabiler: Kohlenstoffnanoröhren bergen ein enormes
wirtschaftliches Potenzial. Noch steht die industrielle Anwendung der
winzig kleinen Teilchen erst am Anfang. Das japanische Forscherteam
um Iijima, dem Entdecker der bis dahin unbekannten Strukturform von
Kohlenstoff, entwickelte einen Herstellungsprozess, der die
Nanopartikel sogar für die Biomedizin anwendbar macht. Weitere
Informationen finden Sie hier (http://ots.de/h042F).

Elizabeth Holmes (USA): -Die Revolutionierung des Blut-Tests: Ein
Pieks in den Finger genügt, um genügend Blut für umfangreiche Tests
zu erhalten. Mit dieser winzigen Menge Blut können dann zahlreiche
Analysen durchgeführt werden - in wenigen Stunden. Das Verfahren, das
Holmes mit ihrem Unternehmen Theranos inzwischen für zur
Massenmarkt-Tauglichkeit entwickelt hat, ist schmerzfrei und kostet
sehr viel weniger als herkömmliche Verfahren. Die heute 31-Jährige
verließ mit 19 Jahren die Universität, um sich ganz ihrer Erfindung
zu widmen. Mit Erfolg: Laut Forbes-Liste ist Holmes die jüngste
Milliardärin der USA. Weitere Informationen finden Sie hier
(http://ots.de/35zRQ).

Lebenswerk

Ivars Kalvins (Lettland): Mit rund 260 Erfindungen und über 900
Patenten und Patentanmeldungen ist Ivars Kalvins einer der
erfolgreichsten Wissenschaftler und Erfinder in der medizinischen
Biochemie. Überzeugt von der Idee, dass kleine organische Moleküle
über Prävention und Heilung von Krankheiten entscheiden, entwickelte
Kalvins eine neue Generation von Wirkstoffen auf der Basis
natürlicher organischer Verbindungen, die bei Herzerkrankungen,
Schlaganfällen, Tinnitus, Alzheimer und chronischen Schmerzen genauso
erfolgreich zum Einsatz gelangen wie im Kampf gegen den Krebs.
Weitere Informationen finden Sie hier (http://ots.de/MPnUq).

Kornelis A. Schouhamer Immink (Niederlande): Der Schlüssel zur
digitalen Revolution - Kornelis "Kees" Schouhamer Immink gilt als
Vater von CD, DVD und der Blu-ray Disc, für die er den bis heute
verwendeten Codierungsstandard entwickelt hat. Dank ihm speichert die
Compact Disc deutlich größere Datenmengen und verfügt über eine
bessere Klangqualität, Haltbarkeit und Benutzerfreundlichkeit als die
herkömmliche Schallplatte. Insgesamt gehen über tausend Patente in
diesem Bereich auf Immink zurück. Weitere Informationen finden Sie
hier (http://ots.de/f61mP).

Andreas Manz (Schweiz): Ein ganzes Labor auf Mikrochip. Andreas
Manz ist ein Pionier auf dem Forschungsgebiet der Mikrofluidik und
geistiger Vater der Chiplabor-Technologie, mit der sich Laborprozesse
im Miniaturformat auf einem winzigen Träger so verwirklichen lassen,
dass sie innerhalb von Sekunden Ergebnisse liefern. Die
Folgeentwicklungen dieser Technologie, für die Manz dank seines
Erfindungsreichtums die Grundlagen schuf, kommen heute weltweit zum
Einsatz -ob in Forschungseinrichtungen, wo diese etwa in der Gen- und
Zellanalyse breite Anwendung findet oder in modernen
Glucose-Messeinheiten, die Diabetikern täglich das Leben erleichtern.
Genauso bahnbrechend ist die Nutzung der Technologie für Schnelltests
zur Prävention von Erbkrankheiten per USB-Stick. Weitere
Informationen finden Sie hier (http://ots.de/0DDOP).

Über den Europäischen Erfinderpreis

Der Europäische Erfinderpreis ist der wichtigste Preis für
Innovation in Europa. Er wird seit 2006 jährlich vom Europäischen
Patentamt (EPA) verliehen. In diesem Jahr findet die insgesamt 10.
Preisverleihung am 11. Juni in Paris statt. Auch die Öffentlichkeit
ist eingeladen, an der Preisverleihung mitzuwirken: Sie bestimmt per
Online-Voting den Gewinner des Publikumspreises unter den 15
Finalisten.

Mit dem Preis werden einzelne Erfinder und Teams von Erfindern
ausgezeichnet, die mit ihren Entwicklungen dazu beitragen, technische
Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu
finden. Eine internationale hochkarätig besetzte Jury prüft dabei,
inwieweit diese Erfinder mit ihrer Arbeit zu gesellschaftlichem
Fortschritt, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wohlstand in
Europa beigetragen haben.



Pressekontakt:
Rainer Osterwalder
Director Media Relations
Tel. +49 (0)89 2399 1820
rosterwalder(at)epo.org


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.04.2015 - 11:25 Uhr
Sprache: Deutsch
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