VDGH veröffentlicht Positionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens (FOTO)
(ots) -
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat seine Positionen
zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens veröffentlicht. Mit einem
Neun-Punkte-Papier will der Verband einen nachhaltigen
Diskussionsbeitrag für die zukunftssichere Ausgestaltung des
deutschen Gesundheitssystems leisten und den Stellenwert der
In-vitro-Diagnostik veranschaulichen. Labordiagnostik ist die
Grundlage für mehr als zwei Drittel aller ärztlicher Diagnosen und
weiteren Therapieentscheidungen. "Gerade dort, wo es vom medizinisch
offenkundigen zum abklärungsbedürftigen Fall geht, liefert die
Labordiagnostik die Schlüsselinformationen", sagt Dr. Martin Walger,
Geschäftsführer des VDGH. Mehr als 90 Prozent der Hersteller von
Labortests und -geräten sind kleine und mittelständische Unternehmen.
"Es ist eine Industrie der Hidden Champions. Innovationen sind ihr
Motor. In besonderer Weise ist unsere Industrie deshalb auf
forschungs- und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen angewiesen",
erläutert Walger.
Erstmals gestaltet der Verband mit dem neuen Positionspapier seine
Botschaften in Form einer handlichen Broschüre. Der VDGH benennt
darin seine Kernthemen: Innovationen, Vergütung ärztlicher
Laborleistungen, Potenziale der Krankheitsfrüherkennung,
Infektions-schutz, Personalisierte Medizin,
Diabetes-Selbstmanagement, Rahmenbedingungen für die
Produktzulassung, steuerliche Forschungsförderung und der Umgang mit
Individuellen Gesundheitsleistungen.
"Ziel ist es, die wichtigsten Anliegen des VDGH kompakt zu
vermitteln", sagt Walger. Die neun Kernbotschaften sind in einem
übersichtlichen Format jeweils auf einer Doppelseite dargestellt.
Jedes Thema wird mit einer kurzen Fußnote "Schon gewusst" anhand von
Zahlen und Fakten prägnant verdichtet.
Mit seinen Positionen will der VDGH die Diskussion - sowohl über
grundsätzliche Ausrichtungen der Gesundheitsversorgung als auch über
institutionelle und instrumentelle Details - neu anstoßen. So
plädiert der VDGH für eine stärker präventiv ausgerichtete
Orientierung des Gesundheitssystems, die auch die Potenziale der
Früherkennung von Krankheiten zum Tragen bringt. Mit dem
Krebsfrüherkennungsgesetz von 2013 hat der Gesetzgeber hier erste
wichtige Weichenstellungen vorgenommen. Zur Prävention und
Patientensicherheit gehört auch der Schutz vor
behandlungsassoziierten Infektionen, die eine große Herausforderung
für das Gesundheitssystem bedeuten. "Wirksamer Infektionsschutz in
Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen Einrichtungen ist ein echter
Qualitätsindikator unseres Gesundheitswesens", stellt der
VDGH-Geschäftsführer fest. Die Laborindustrie kann die zur Entdeckung
von gefährlichen Erregern erforderlichen Instrumente zur Verfügung
stellen. Die Festlegung der in den Einrichtungen erforderlichen
Maßnahmen und das Schaffen von Anreizen zur Verhütung und Bekämpfung
von Infektionen ist jedoch eine dauerhafte Aufgabe von Politik und
Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.
Der VDGH wendet sich in seinem Positionspapier auch den aus seiner
Sicht kritischen Aspekten des Gesundheitssystems zu. Dies betrifft
vor allem die fehlende Transparenz und die extrem langen Zeitläufe
bei der Bewertung von Innovationen zur Aufnahme in den
Leistungs-katalog der Gesetzlichen Krankenversicherung. Der VDGH
plädiert hier für eine Weiterentwicklung der Erprobungsregelung nach
§ 137 e SGB V. Ferner sollte der Gesetzgeber eine klare und
handhabbare Zuordnung treffen, in welchen Fällen der Gemeinsame
Bundesausschuss bzw. der Bewertungsausschuss nach § 87 SGB V für die
Bewertung von Laborinnovationen zuständig ist. Die unklare
Aufgabenverteilung ist ein Unikum unseres Gesundheitssystems und geht
zu Lasten der Diagnostika-Industrie, die hier mehr Planungssicherheit
benötigt.
Die Positionsbroschüre kann bei der VDGH-Geschäftsstelle bestellt
oder auch auf der VDGH-Homepage heruntergeladen werden.
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als
Wirtschaftsverband die Interessen von rund 95 Unternehmen mit einem
Gesamtumsatz von rund 4 Milliarden Euro. Sie stellen
Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher
Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt
wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und
Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften,
mit denen ein Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.
Pressekontakt:
Gabriele Köhne
T 030 200-8201;599-43
koehne(at)vdgh.de
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Datum: 20.04.2015 - 10:19 Uhr
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