Rukwied: Kein Verständnis für Greenwashing-Kampagne der VW-Autostadt - Die Produktion eines Autos frisst bis zu 400.000 Liter Wasser
(ots) - (DBV) "Die deutschen Bauernfamilien haben kein
Verständnis für die Imagemaßnahme der VW-Autostadt. Darin werden
Landwirte und Bauernfamilien ausgerechnet von der Automobilbranche zu
Umweltsündern abgestempelt. Der Landwirtschaft wird vorgeworfen, sie
sei zweitgrößter Verursacher von Treibhausgasemissionen. Es ist
beispiellos, wie das Aushängeschild eines deutschen
Automobilkonzerns, wofür die Autostadt Wolfsburg zweifellos steht,
eine Berufsgruppe an den Pranger stellt, die nachhaltig in
Kreisläufen und mit der Natur arbeitet. Offenbar soll von den
Auswirkungen der Automobilbranche auf Umwelt, Klima, Rohstoff-,
Flächen- und Energieverbrauch abgelenkt werden." Mit diesen Vorwürfen
übte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim
Rukwied, scharfe Kritik an den Informationen und der Kampagne "Gut
Essen" der VW Autostadt in Wolfsburg.
"Es ist einfach falsch, die Landwirtschaft als maßgeblichen
Verursacher von Treibhausgasemissionen hinzustellen, wie es VW tut.
Fakt ist, dass die Landwirtschaft in Deutschland nur noch sieben
Prozent der Emissionen an Treibhausgasen verantwortet und diese
weiter verringert", stellte der Bauernpräsident fest. "Wer im
Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Auch oder gerade
dann nicht, wenn es sich um die gläserne Autostadt handelt.
Schließlich frisst die Produktion eines Autos bis zu 400.000 Liter
Wasser." Ein Unternehmen wie VW muss sich ernsthafter um den
Klimaschutz rund ums Autofahren kümmern, denn dessen Gesamtbilanz von
der Erdölförderung bis hin zur Fahrzeugherstellung und dem
Straßenbau, für den wertvolle und fruchtbare Äcker und Wiesen
vernichtet werden, sei klimapolitisch äußerst fraglich.
Rukwied wandte sich entschieden gegen die negative Darstellung von
Landwirtschaft und Tierhaltung und deren Leistungen. "Forschung und
Entwicklung bedeuten auch in der Landwirtschaft Fortschritt. Diese
für Tierwohl, Lebensmittelqualität und -sicherheit sowie für die
Arbeitsbedingungen der Landwirte wichtigen Entwicklungen haben für VW
offenbar keine Bedeutung. Es ist völlig in Ordnung, wenn Restaurants
vegetarische Gerichte anbieten. Ein Problem entsteht dann, wenn dies
mit falschen Behauptungen und fragwürdigen, ideologisch geprägten
Studien begründet wird", erklärte Rukwied.
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Datum: 16.04.2015 - 17:33 Uhr
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