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Pläne der Europäischen Kommission zum Import von gentechnisch veränderten Rohstoffen bedrohen EU-Binnenmarkt

ID: 1199143

(ots) - Grain Club befürchtet Flickenteppich in der EU und
warnt vor negativen Folgen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft

Der Grain Club hat heute den Plan der Europäischen Kommission
scharf kritisiert, die Entscheidung über den Import von gentechnisch
veränderten Rohstoffen (GVO) den EU-Mitgliedsstaaten zu überlassen,
analog zum länderspezifischen optionalen Verbot des Anbaus von
GVO-Pflanzen ("Opt-out"). Die Allianz von acht deutschen Verbänden
aus der Agrarwirtschaft warnt eindringlich vor den dramatischen
Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft, vor
allem für die Branchen Ölsaaten und Futtermittel sowie für die
gesamte europäische Logistik (Lkw, Binnen- und Seeschifffahrt,
Umschlags- und Lagerbetriebe).

"Nationale Verbote sind nicht mit dem internationalen Handelsrecht
vereinbar und führen zu Wettbewerbsverzerrungen. Das Vorhaben, durch
das EU-Länder im Alleingang und ohne wissenschaftlich gestützte
Begründung den Import von agrarischen Rohstoffen verbieten können,
widerspricht den Grundsätzen des freien EU-Binnenmarktes und
untergräbt darüber hinaus die Kompetenz der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA)", betont Dr. Hermann-Josef Baaken,
Geschäftsführer des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. V. für den
Grain Club.

Die deutsche Verarbeitungs- und Veredlungsindustrie ist mit einem
Selbstversorgungsgrad von circa 35 Prozent auf den Import von
wertvollen Protein- und Aminosäurequellen, wie beispielsweise Soja,
angewiesen. "Eine wettbewerbsfähige Veredlungswirtschaft ist ohne
diese Importe von gentechnisch veränderten Agrarprodukten nicht
möglich", erläutert Baaken weiter. Kurzfristig würden die
Verbraucherpreise für tierische Erzeugnisse aus Deutschland steigen,
da das Futtereiweiß deutlich teurer würde als in Wettbewerbsländern.





Mittelfristig käme es zu Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU.
Denn die Produktion tierischer Lebensmittel würde sich in andere
EU-Mitgliedsstaaten oder sogar aus der EU heraus verlagern,
befürchtet der Grain Club. "Dies kann nicht im Sinne einer
wettbewerbsfördernden Politik liegen, wie sie von der EU-Kommission
unter Präsident Jean-Claude Juncker angestrebt wird", so Baaken.

Über den Grain Club

Der Grain Club ist eine Allianz von Verbänden der Lebens- und
Futtermittelwirtschaft. Die Mitglieder des Grain Clubs repräsentieren
die verschiedenen Stufen der Getreide-, Futtermittel- und
Ölsaatenwirtschaft mit mehr als 120.000 Beschäftigten und rund 58
Milliarden Euro Umsatz. In der Wertschöpfungskette der Agrar- und
Ernährungswirtschaft sind die Mitgliedsunternehmen dieser Verbände in
den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen
Verarbeitung, Herstellung und Handel tätig. Zum Grain Club gehören:
Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V., Bundesverband
Deutscher Pflanzenzüchter e. V., Deutscher Raiffeisenverband e. V.,
Deutscher Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen
e. V., Deutscher Verband Tiernahrung e. V., OVID Verband der
ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V., Verband
Deutscher Mühlen e. V. sowie der Verein der Getreidehändler der
Hamburger Börse e. V.



Pressekontakt:
Kontakt Grain Club:
Sekretariat bis 31.12.2015:
Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn
Britta Noras
Tel.: +49 (0) 228 97 568-23, Fax: +49 (0)228 97 568-68
E-Mail: noras[at]dvtiernahrung.de
Internet Grain Club: www.grain-club.de


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Datum: 15.04.2015 - 09:02 Uhr
Sprache: Deutsch
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