Währung als Mittel der Politik – US-Dollar und die Umverteilung in den BRIC-Staaten
Die aktuelle Dollar-Stärke, die sich hauptsächlich aus den Erwartungen der Investoren bezüglich einer baldigen Erhöhung der US-Zinsen und der relativ stärkeren Erholung der US-Wirtschaft im Vergleich zu ihren Handelspartnern nährt, hat dem Greenback handelsgewichtet im Vergleich zu anderen G10-Währungen auf das höchste Niveau seit mehreren Jahren verholfen.
(IINews) - Euro schwach – US-Dollar als Musterknabe unter den G10-Währungen, Yen stark
Die aktuelle Dollar-Stärke, die sich hauptsächlich aus den Erwartungen der Investoren bezüglich einer baldigen Erhöhung der US-Zinsen und der relativ stärkeren Erholung der US-Wirtschaft im Vergleich zu ihren Handelspartnern nährt, hat dem Greenback handelsgewichtet im Vergleich zu anderen G10-Währungen auf das höchste Niveau seit mehreren Jahren verholfen.
Eine Zunahme um etwa sechs Prozent gegenüber dem G10-Währungskorb konnte allein seit dem Beginn des Jahres verbucht werden, während die europäische Leitwährung im selben Zeitraum und im gleichen statistischen Setup etwa sieben Prozent verloren hat. Dem japanischen Yen wird gegenwärtig eine Verteuerung von 5,8 Prozent gutgeschrieben.
BRIC-Staaten – Die geopolitische Nivellierung
Das Quantitative Easing-Programm der EZB treibt die internationalen Investoren in den US-Dollar, was auch die Schwellenländer treffen wird. Ihre in US-Dollar denominierten Kredite düften sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert haben.
Das gewollte Muster ist ziemlich offensichtlich: Der Druck auf die Rohstoffpreise hat durch die Entwicklung der US-Währung zugenommen und die Rohstoffproduzenten in die Bredouille gebracht.
Insbesondere leidet Brasilien, trotz der lauwarmen Worte seitens Dilma Rousseff in der aktuellen Bloomberg Businessweek. "The giant stands strong" trifft den Sachverhalt, wenn überhaupt, nur noch entfernt. Der brasilianische Riese strauchelt bereits seit der Petrobas-Affäre gehörig und könnte bald auf die Knie fallen.
Der Versuch, ein politisches Gegengewicht mit den BRIC-Staaten zu etablieren, ist zwar gelungen, doch hinsichtlich sozialer Fortschritte hat sich in den entsprechenden Ländern nichts getan. Gerade ist man wieder dabei, den Staaten den "Überschuß an Macht" zu entziehen, um sie zur Räson zu bringen.
Ziemlich praktisch erweist sich hierbei die simultane Beeinträchtigung der US-Wettbewerbsfähigkeit durch den teueren US-Dollar. So schlägt man quasi, auch mehr als zwei Fliegen, mit einer einzigen Klappe, die in diesem Fall die US-Währung ist.
Etwas eleganter hat es Charles Collyns am „Institute of International Finance“ präsentiert, indem er von „bisschen Turbulenzen“, aber einer generell guten Sache hinsichtich der Umverteilungsfunktion des US-Dollars sprach.
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Datum: 15.04.2015 - 08:38 Uhr
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