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Rückläufige Energiepreise verstärken Auseinanderdriften der Zentralbanken

ID: 1196329

Marktkommentar von Russell Investments

Ausblick für das zweite Quartal 2015:

(IINews) - Seattle, 08. April 2015

Die Anlagestrategen von Russell Investments veröffentlichen heute ihr Update zum globalen Ausblick 2015 für das zweite Quartal. Darin unterstreicht das Team zwei wesentliche Punkte, die 2015 im Auge behalten werden sollten: Das Auseinanderdriften der Zentralbanken und die überschüssige Kapazität in der US-Wirtschaft. Beides wurde durch den Einbruch der Ölpreise in Höhe von 50 Prozent seit Juni 2014 noch verstärkt. Den Strategen zufolge sprechen die Deflationsängste dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) künftig eine noch entgegenkommendere Geldpolitik verfolgen werden. Der wahrscheinliche Konjunkturaufschwung in den USA infolge der niedrigeren Energiepreise könnte hingegen dazu führen, dass die Fed Zinserhöhungen schon früher einleitet. Was die überschüssige Kapazität in der US-Wirtschaft betrifft, wird derzeit für 2015 von einem monatlichen Stellenwachstum von 230.000 ausgegangen. Dadurch dürfte die Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende auf fast fünf Prozent zurückgehen und der Lohndruck würde zunehmen.

„Der wichtigste Indikator, den es derzeit zu beobachten gilt, sind die Stundenlöhne im monatlichen Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics,“ meint Andrew Pease, Global Head of Investment Strategy bei Russell. „Dies wird erstmals zu mehr Zuversicht führen, dass sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt stark genug verbessern, um die Ertragsmargen zu schmälern und die Inflation nach oben zu treiben, so dass die Fed aggressiver vorgehen könnte.“
Das zentrale Szenario der Russell Strategen lautet für 2015, auf moderat steigende Aktienmärkte zu setzen, wobei der Vorzug den Märkten der Eurozone gilt. Demgemäß wird für die USA ein Wachstum des Gewinns je Aktie (EPS) im einstelligen Bereich prognostiziert, während Europa und Japan zweistellige EPS-Anstiege verzeichnen dürften. In den USA werden die niedrigen Ölpreise wahrscheinlich zu noch kräftigeren Verbraucherausgaben als Wachstumstreiber führen. Die Zinserhöhung, die laut dem US-Leitzinsmodell von Russell im September 2015 erfolgen dürfte, wird zudem die Renditen auf 10-jährige US-Staatsanleihen auf über 2,5 Prozent klettern lassen.




Die Anlagestrategen von Russell sind sich jedoch auch des starken Lohn- und Inflationsdrucks in den USA bewusst. Dieser könnte den moderat positiven Ausblick in Frage stellen. Lohnzuwächse würden die Ertragsmargen schmälern und zu Bedenken über eine aggressive Straffung durch die Fed führen. Dies könnte wiederum zu Volatilitätsspitzen und sprunghaften Anstiegen der Anleiherenditen führen.

„Infolge der Preisentwicklung und des Konjunkturzyklus erwarten wir für 2015 eine potenziell höhere Volatilität. Wenn die Löhne sprunghaft ansteigen, könnten Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen allesamt negative Renditen erzielen, “ fügt Pease hinzu. „Bislang hat der Stellenzuwachs in den USA aber noch zu keinen Lohnanstiegen geführt. Unser bevorzugtes Szenario einer moderaten Inflation, eines leichten Beschäftigungswachstums und moderater Ertragssteigerungen ist nach wie vor intakt.“
Zur Aktualisierung ihrer Marktprognosen und Anlagestrategie nutzt Russell das Verfahren „Zyklus, Bewertung, Anlegerstimmung“. Dies basiert auf einer Mischung qualitativer und quantitativer Faktoren. Die Einschätzung der globalen Märkte des Anlagestrategieteams lautet wie folgt:

- Wirtschaftszyklus: Europa sticht hervor
Während die USA und Japan eine moderate Bewertung des Zyklus aufweisen, sticht Europa derzeit sehr positiv hervor. Die Gewinne in den USA steigen dank eines robusten Wirtschaftswachstums momentan moderat an. Auch in Japan tendieren die Gewinne infolge niedrigerer Energiepreise und wahrscheinlich weiterer Anreize durch die BoJ nach oben. In Europa ist der Ausblick für die Unternehmensgewinne, die in den letzten vier Jahren eine sehr träge Entwicklung aufwiesen, sehr vielversprechend. Dies basiert auf sich bessernden Wirtschaftsindikatoren und auf dem Programm der EZB zur quantitativen Lockerung. Die Schwellenmärkte weisen wegen des steigenden US-Dollars, fallender Rohstoffpreise und regionaler politischer Instabilität eine negative Bewertung des Zyklus auf.

- Bewertung: US-Aktien sehr teuer
Sowohl japanische als auch europäische Aktien sind nach starken Rallyes an beiden Märkten etwas erhöht bewertet. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,9 und einem zyklisch angepassten Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 22 (gemäß dem für US-Standardwerte herangezogenen Russell 1000® Index per 24. März 2015) bleibt der US-Markt verhältnismäßig teuer. Die Schwellenmärkte erscheinen, gemessen am Russell Emerging Markets Index, weiterhin günstig bewertet.

- Anlegerstimmung: Dynamik in Japan und Europa nimmt zu
Viele der konträren Signale wie die Anlegerstimmung verharren weiterhin auf überkauftem Terrain und deuten eventuell auf einen moderaten Rückzug der Aktienmärkte hin. Allerdings wirkt sich die Dynamik, die sich in Japan und Europa verbessert hat, auf die meisten Aktienmärkte weiterhin positiv aus. In den USA hat die Dynamik indes nachgelassen. Ein weiterer Indikator (die rückläufigen Margenforderungen an der New York Stock Exchange) deutet jedoch darauf hin, dass die USA noch nicht allzu viel Überschwang aufweisen.

Aktualisierte Prognosen zu regionalen Engagements
Basierend auf den Marktverlagerungen seit Veröffentlichung des jährlichen globalen Ausblicks 2015 im Dezember haben die Anlagestrategen ihre Prognosen für die globalen Regionen und Anlageklassen u. a. wie folgt aktualisiert:

- Asien-Pazifik-Raum: Selbst bei einem relativ hohen EPS-Wachstum und einer entgegenkommenden Geldpolitik in China, Japan, Indien und Australien geht das Team im Vergleich zum Vorjahr für die gesamte Region von niedrigeren Renditen aus. Japan wird im Asien-Pazifik-Raum als Aktienmarkt der Vorzug gegeben.

- Nordamerika: Insgesamt stehen die Zeichen für US-Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen nach wie vor positiv; bewegen sich aber allmählich auf eine neutralere Einschätzung zu. Ferner empfehlen die Strategen wegen ausgereizter Aktien- und Anleihebewertungen, Druck auf den Ertragsmargen und drohender Zinserhöhungen, US-Aktien gegenüber globalen Aktien leicht unterzugewichten.

- Eurozone: Das Team bleibt von einer Übergewichtung europäischer Aktien am stärksten überzeugt. Dafür sprechen ein EPS-Wachstum im zweistelligen Bereich, niedrige Ölpreise, eine entgegenkommende Geldpolitik und günstige Bewertungen im Vergleich zu den USA. Außerdem wird der Ausblick für Europas Wirtschaft weiterhin positiv eingeschätzt: Für 2015 wird von einem BIP-Wachstum von 1,5 bis 2 Prozent ausgegangen.

- Schwellenmärkte: Obgleich die Bewertungen an den Schwellenmärkten nach wie vor attraktiv erscheinen, ist das Team aufgrund von zyklischen Bedenken sehr vorsichtig. Infolge dessen bewerten die Strategen die Schwellenmärkte als Anlage mit gutem langfristigem Renditepotenzial.

- Währung: Der USD liegt mittlerweile mit dem EUR fast gleichauf und steht gegenüber dem JPY beinahe auf einem 8-Jahres-Hoch. Die derzeitigen Abweichungen in Bezug auf die Geldpolitik der Zentralbanken sprechen unterdessen für eine weitere Aufwertung des USD.

- Fixed Income: Die Strategen gehen davon aus, dass die Renditen auf 10-jährige US-Staatsanleihen bis Jahresende auf 2,5 bis 3,0 Prozent ansteigen werden und sich der Spread gegenüber den Bundesanleihen noch stärker ausweiten könnte.



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Über Russell Investments
Russell Investments (Russell) ist ein global aufgestellter Vermögensverwalter und eines der wenigen Unternehmen, das aktiv verwaltete Multi-Asset-Portfolios und damit verbundene Dienstleistungen anbietet. Dazu gehören Beratung, Anlagetätigkeit und Portfolioimplementierung. Russell ist auf institutionelle Anleger, Finanzberater und Privatanleger, die mit ihren Beratern zusammenarbeiten, ausgerichtet. Um Anlageziele zu realisieren stützt sich Russel auf seine umfassenden Kernkompetenzen in den Bereichen Kapitalmarkt-Expertise, Manager-Research, Portfolioaufbau und -umsetzung sowie Indizes.

Das verwaltete Vermögen von Russell beläuft sich auf über 272 Mrd. USD (Stand: 31.12.2014), und das Unternehmen arbeitet mit mehr als 2.500 internationalen Kunden, Vertriebspartnern und Privatanlegern. Zudem ist Russell als Berater für einige der weltweit größten Kapitalbestände tätig – das im Rahmen von Verwaltungsmandaten betreute Vermögen beträgt 2,6 Bio. USD (Stand: 30.06.2014). Bei der Auswahl von Vermögensverwaltern verfügt Russell über 40 Jahre Erfahrung, und jährlich finden Treffen mit mehr als 2.200 Managern rund um den Globus statt. Im Jahr 2014 wickelte Russell über 1,7 Bio. USD über seinen Bereich Implementation Services ab. Darüber hinaus berechnet Russell täglich rund 700.000 Referenzindizes aus über 80 Ländern und für mehr als 10.000 Wertpapiere, die 98 % des weltweiten Anlageuniversums abdecken. Für Vermögenswerte in Höhe von rund 5,2 Bio. USD werden Indizes von Russell als Referenzindizes herangezogen (Stand: 31.12.2013).

Mit Hauptsitz in Seattle, Washington betreibt Russell ein globales Geschäft. Dazu gehören Standorte in Amsterdam, Auckland, Calgary, Chicago, Edinburgh, Frankfurt, London, Melbourne, Milan, Milwaukee, Montreal, New York, Paris, Peking,San Diego, Seattle, Seoul, Singapur, Sydney, Tokio, Toronto und Vancouver. Nähere Informationen über die Tätigkeit von Russell finden Sie unter www.russell.com oder (at)Russell_News.



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Bereitgestellt von Benutzer: Stefanie Walter
Datum: 08.04.2015 - 13:44 Uhr
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