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Tag des Waldes: Dem deutschen Wald geht es gut / Die Waldexperten von HolzProKlima beantworten Fragen rund um Klimawandel, Waldumbau, Holznutzung und zur aktuellen Pflanzsaison (FOTO)

ID: 1188997


(ots) -
Die gute Nachricht zum "Internationale Tag des Waldes" am 21. März
lautet: Dem deutschen Wald geht es gut. Dennoch lohnt sich ein
genauerer Blick auf die aktuellen Herausforderungen: Welche Bedeutung
hat der Wald für den Klimawandel? Was könnte in Zukunft für den Wald
problematisch werden? Warum sind Wissenschaftler für eine verstärkte
Verwendung von Holz? - Die Waldexperten von HolzProKlima geben
Antworten.

Wie geht es dem deutschen Wald?

Laut der dritten Bundeswaldinventur geht es dem deutschen Wald
gut. Deutschland hat die höchsten Holzvorräte in Europa und betreibt
konsequent eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die Wälder werden
naturnäher und älter. Mit dem Klimawandel kommen am besten die
Nadelbäume klar.

Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimawandel?

Wälder sind riesige Kohlenstoffspeicher und damit wirksam gegen
den Treibhauseffekt. Werden zudem aus Bäumen Holzprodukte schützen
sie noch mehr das Klima, denn: Im Holz ist das CO2 als Kohlenstoff
langfristig gebunden. Je länger Holz stofflich verwertet und nicht
verbrannt wird, desto länger bleibt das CO2 der Atmosphäre fern.

Was könnte in Zukunft für den Wald problematisch werden?

Der Klimawandel setzt vor allem die heimischen Laubbäume unter
Stress, da sie sich an die veränderten Bedingungen anpassen müssen.
Sind laut Waldzustandsbericht 2014 bei der Kiefer 89 Prozent aller
Bäume gesund oder nur schwach geschädigt, so sind es bei der Buche
nur 65, bei der Eiche sogar nur 58 Prozent. Experten wie Prof. Dr.
Hermann Spellmann, Leiter der nordwestdeutschen Forstlichen
Versuchsanstalt, warnen, dass der vor Jahrzehnten begonnene Umbau des
Waldes hin zu mehr Laubholz langfristig zu einer Verschlechterung des
Waldzustands in Deutschland führen könnte.

Was kann die Politik beim Waldumbau besser machen?





Gebraucht werden in Zukunft stabile, naturnahe Mischwälder mit
ausgewogener Baumartenvielfalt und einem ausreichenden Anteil an
Nadelhölzern. Da niemand genau sagen kann, welche Bäume dem
Klimawandel am besten gewachsen sind, sollte auf Vielfalt im Wald
gesetzt werden. Dazu gehören heimische, aber auch anpassungsfähige
fremdländische Baumarten wie die Douglasie. Prof. Dr. Hermann
Spellmann sagt: "Der Nadelholzanteil der Wälder sollte mindestens 50
Prozent betragen. Nur mit einem gut gemischten Wald können wir den
ökonomischen und ökologischen Herausforderungen des Klimawandels
annähernd begegnen." Nadelbäume haben gegenüber Laubbäumen
ökologische und ökonomische Vorteile: Sie wachsen schneller und
binden durch Verwendung in langlebigen Produkten wie Bauholz oder
Holzwerkstoffen das klimaschädliche Kohlendioxid länger als Laubholz.

Wie sinnvoll ist der Plan, mehr Wald aus der Nutzung nehmen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena
haben im vergangenen Jahr den Zustand der jungen, heranwachsenden
Baumarten untersucht. Das Ergebnis: In nicht mehr nachhaltig
genutzten Waldgebieten gehen 50 bis 60 Prozent der Baumarten
verloren. Mit ihnen verschwinden zahlreiche Insektenarten - von jeder
zweiten Schmetterlingsart ist in der Studie die Rede. Die Gründe
dafür sind komplex. Um drei zu nennen: Zu viel Wild wie Reh und
Hirsch frisst junge Bäume auf. Das Kronendach wird zu dicht, so dass
nachwachsende Pflanzen zu wenig Licht bekommen. Zudem führt der
aktuelle Waldumbau hin zu Buchenwäldern zu monokulturähnlichen
Zuständen. Aus Sicht vieler Experten ist die Politik daher auf dem
Irrweg. Sie meinen: Nicht die Größe und Anzahl der geschützten
Flächen sind für eine nachhaltige Waldentwicklung entscheidend,
sondern die Art und Weise, wie die Fläche genutzt wird.

Warum sind Wissenschaftler für mehr Verwendung von Holz?

Die stärkere Verwendung von Holz trägt dazu bei, Klimaziele zu
erreichen, sagen die Wissenschaftler des Thünen-Instituts (vTI). Sie
halten den Baustoff Holz für ökologisch wertvoll und entsprechend
innovativ, dass er herkömmliche Materialien wie Stahl und Beton
ersetzen kann. In Deutschland werden laut vTI pro Jahr 75 Millionen
Tonnen CO2 durch die Verwendung von Holzprodukten eingespart. Ein
Dachstuhl bindet beispielsweise bis zu 8,4 Tonnen CO2 über seinen
gesamten Lebenszyklus. Nach Berechnungen der TU München entspricht
diese Menge dem jährlichen CO2-Ausstoß von drei bis vier Pkw.

Zurzeit ist Pflanzaktion im Wald. Was passiert da eigentlich?

Waldbesitzer und Forstwirte verjüngen unsere Wälder und schaffen
damit bereits heute schon den Wald von morgen. Grundsätzlich
verjüngen Bäume sich selbständig durch zu Boden fallende und keimende
Samen. Förster und Waldbesitzer setzen auf diese natürlichen Abläufe
und unterstützen sie durch gezieltes Fällen von Bäumen zur Öffnung
des Kronendaches, was die Lichtversorgung der jüngeren Pflanzen
garantiert. Um einen stabilen Mischwald aus mehreren Baumarten zu
erhalten, setzen sie aber auch auf das Pflanzen von jungen Bäumen.
Frühtreibende Laubbäume und Lärchen werden spätestens im März
gepflanzt. Bei wintergrünen Nadelbäumen und spättreibenden Laubbäumen
ist je nach Witterung noch Zeit bis April.

Über die Initiative HolzProKlima

Die Initiative HolzProKlima will die Verwendung von Holzprodukten
für den Klimaschutz stärker als bisher in das Bewusstsein der
Menschen und der Politik bringen. Sie will ...
... über den positiven Klimabeitrag von Holz aufklären,
... die Holzbereitstellung für klimafreundliche Produkte absichern,
... den Wert von Holzprodukten im Vergleich zu alternativen
Produkten aufzeigen und dafür eintreten, Holzprodukte neben dem Wald
als Kohlenstoffsenke anzuerkennen.

Zu den Initiatoren von HolzProKlima gehören die
Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR), die Deutsche Säge- und
Holzindustrie (DeSH), der Verband der deutschen
Holzwerkstoffindustrie (VHI), der Verband der Deutschen Säge- und
Holzindustrie (VDS), die Allianz Landesbeiräte Holz, der
Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV), der
Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz), Holzbau Deutschland und
der Bundesverband ProHolzfenster.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.holzproklima.de.



Pressekontakt:
Sebastian Kopelsky

i. A.
der Initiative HolzProKlima

Pressebüro
c/o JDB MEDIA GmbH
Schanzenstraße 70
20357 Hamburg
Tel +49-(0)40-468832-16
Fax +49-(0)40-468832-32
E-Mail: kopelsky(at)jdb.de


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Datum: 20.03.2015 - 10:21 Uhr
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