Experten befürchten organisatorische Probleme bei WM-Gastgeber Katar
Verkehrsexperte Hans Günther Jäger von DB-International: "Kurzentschlossen zu einem WM-Spiel zu fliegen, wird nicht gehen"
(ots) - Nach Ansicht von Experten wird Katar Probleme
bekommen, die Fußball-WM organisatorisch zu stemmen. Schon die Reise
in das winzige Emirat während der WM könnte schwieriger werden als
gedacht. Zwar soll der neue internationale Flughafen bis zur WM eine
Kapazität von über 50 Millionen Fluggästen jährlich erreichen,
allerdings bietet er für große Mehrheit ausländischer Touristen die
einzige Möglichkeit ins Land zu kommen. "Kurzentschlossen zu einem
WM-Spiel zu fliegen, wird nicht möglich sein", sagte Verkehrsexperte
Hans Günther Jäger von der Bahn-Tochter DB-International in Doha
gegenüber der ARD-Recherche-Redaktion Sport. Er glaubt, dass der
Airport während der WM zum Nadelöhr werde.
Doch nicht nur der Verkehr innerhalb Katars könnte den WM-Machern
Kopfzerbrechen bereiten. "Während der WM werden zwischen 600.000 und
einer Million Menschen nach Katar kommen. Für 30 Tage verdoppelt sich
die Bevölkerung. Das ist ein logistisches Problem", sagte der
ehemalige chilenische Verbandschef Harold Mayne-Nicholls gegenüber
der ARD-Recherche-Redaktion Sport. Mayne-Nicholls hatte als Chef der
FIFA-Evaluierungskommission vor der umstrittenen Vergabe alle
Bewerbungen für die WM 2022 geprüft. Da die meisten Stadien in und um
Katars Hauptstadt Doha geplant sind, werde vor allem der Verkehr zu
einem großen Problem, glaubt der Chilene: "Wenn drei Spiele an einem
Tag stattfinden, muss man mindestens 120.000 Menschen durch die
gleichen Straßen leiten", führt Mayne-Nicholls aus.
Das katarische WM-Organisationskomitee teilt die Bedenken der
Experten nicht. Bis zur WM werde Katar "ein
Weltklasse-Transport-System haben, das sowohl die regionale als auch
die internationale Erreichbarkeit deutlich verbessern wird", sagte
ein Sprecher gegenüber der ARD-Recherche-Redaktion Sport. So werde es
unter anderem bis 2022 eine Bahnverbindung in die Vereinigten
Arabischen Emirate geben, über die Touristen ins Land einreisen
könnten.
Zitate gegen Quellenangabe "ARD-Recherche-Redaktion Sport" frei.
Pressekontakt: Heike Rossel, Tel. 06131 929-33272,
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Datum: 18.03.2015 - 16:54 Uhr
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