Neue Therapie-Hoffnung bei Asthma / ''Klosterfrau Forschungspreise 2015'' verliehen (FOTO)
(ots) -
Asthma bronchiale ist in Deutschland auf dem Vormarsch: In den
letzten 20 Jahren hat die Häufigkeit von Asthma stark zugenommen und
betrifft sogar 8 - 10 % Kinder und Jugendliche. Schon bei
Neugeborenen können charakteristische Beschwerden wie anhaltender
Husten oder plötzliche Atemnot auftreten. Besonders leidvoll ist die
Erkrankung für Kinder mit schwerem Asthma oder beeinträchtigter
Lungenfunktion, da sie häufig stationär behandelt werden müssen.
Jetzt wurden zwei junge Wissenschaftler mit dem ''Klosterfrau
Forschungspreis 2015'' ausgezeichnet. Mit deren Projekten könnte der
Weg für neue Therapieoptionen bereitet und somit die Situation
zahlreicher betroffener Kinder verbessert werden.
Ein neu entdecktes Asthma-Gen, das für die Entwicklung des
kindlichen, nicht-allergischen Asthma bronchiale verantwortlich sein
soll, stand im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Stefan Worgall
(Weill Cornell Medical College, New York/USA). Verändert sich dieses
Gen, verringern sich spezielle Substanzen im Nervengewebe, die eine
wichtige Rolle beim Zusammenspiel der Zellen spielen. Der Kinderarzt
konnte erstmals beweisen: Ein Defizit dieser Substanzen verursacht
typische Symptome des kindlichen Asthmas. Durch das
Forschungsergebnis ist nun klar: Wenn man es schafft, Veränderungen
des "Asthma-Gens" zu stoppen, kann man zukünftig vielen Kindern eine
Asthma-Erkrankung ersparen.
Beim zweiten Forschungsprojekt ging es um die reduzierte
Lungenfunktion durch Chlamydien. Infektionen mit diesen Bakterien
gehören in Deutschland zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Sehr
viele Babys erleiden schon während der Geburt eine chronische
Infektion mit Chlamydien. Der junge Wissenschaftler Dr. Malcolm
Starkey (Hunter Medical Research Institute, New Lambtom Heights,
Australien Australien) zeigte, dass durch die Infektion vermehrt ein
bestimmter Eiweißstoff gebildet wird, der Gewebeentzündungen und
Atembeschwerden verursacht. Ein interessanter Ansatzpunkt für die
Forschung: Sollte es gelingen, diese Eiweiße unschädlich zu machen,
könnte man möglicherweise Kinder vor Atemwegserkrankungen durch
Chlamydien schützen.
Der Klosterfrau Forschungspreis wird seit 2001 verliehen und
zeichnet junge Wissenschaftler für wichtige Beiträge zur
Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapie kindlicher
Atemwegserkrankungen aus.
Quelle: 37. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische
Pneumologie, 6. März 2015, Basel
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Datum: 16.03.2015 - 08:20 Uhr
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