Regling: Grexit die teuerste Lösung für Griechenland und die EU
(ots) - ESM-Chef Klaus Regling hält den Ausstieg
Griechenlands aus der Eurozone im phoenix-Interview für die
schlechteste Lösung für alle Beteiligten und äußert Verständnis für
die neue griechische Regierung. Der "Grexit", so Regling, sei die
"teuerste Lösung sowohl für Griechenland als auch für den Euro-Raum.
Das ist der Grund, warum man versuchen will, genau das zu vermeiden."
Bezüglich der Bemühungen der neuen griechischen Regierung, die
vereinbarten Bedingungen zu ändern, zeigt sich Regling
kompromissbereit: "Das eine neu gewählte Regierung andere Prioritäten
hat als die alte Regierung, das ist verständlich und nicht neu. Wir
haben das zum Beispiel auch gesehen, als mitten während eines
Programmes in Irland die Regierung gewechselt hat. Auch da war es
möglich, einzelne Maßnahmen zu ändern, aber die Zielrichtung wurde
aufrechterhalten."
EZB hat "das Maximale getan, um Zeit zu kaufen"
Die Reformpolitik hält Regling indes für einen wirtschaftlichen
Erfolgsweg: "Es sind die Reformen, die mittelfristig zu mehr Wachstum
führen. Wir wissen, solche Reformen sind oft oder fast immer
politisch schwer umzusetzen, da sich der Ertrag erst nach einigen
Jahren einstellt. Aber die Erfahrungen sind eindeutig, Reformen sind
wichtig. Die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank
können natürlich unterstützend tätig sein und wirksam werden. Die EZB
hat mit ihren letzten Beschlüssen das Maximale getan, um Zeit zu
kaufen. Jetzt sind die Regierungen gefordert."
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Datum: 15.02.2015 - 10:09 Uhr
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